Die Ausstellung in der Weberei ist bis zum 30. Juni 2021 unter den aktuellen Bedingungen der Coronaschutzverordnung des Landes NRW dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr für den Besuch nach Anmeldung geöffnet. Aktuelle Informationen gibt es unter www.textilwerk-bocholt.lwl.org. Die Ausstellung im Kubaai-Gebiet ist ohne Anmeldung jederzeit frei zugänglich.
Container an der Aa
Mit drei Containern bespielt die Arbeit „global drifting“ das Kubaai-Gebiet entlang des Verlaufs der Aa. Die lose aufgereihten Container wecken Assoziationen von Schwemmgut und sind erst auf den zweiten Blick als künstlerische Intervention erkennbar. Lösen Passantinnen oder Passanten die an den Containern installierten Sensoren aus, geben sie die mitgebrachten, inneren Klänge über die jeweiligen Außenwände preis.
Klanglandschaften an Orten der Textilproduktion
Die Klänge basieren auf Soundscapes, also den Klanglandschaften verschiedener Orte der globalen Textilproduktion. Frauke Eckhardt erklärt ihre Entstehung: „Aus den diversen Bereichen der Produktion und Anwendung werden akustische Atmosphären generiert, ebenso aus unwirtlichen Orten, die erst der Mensch mit der Entwicklung textiler Schutzschichten erschlossen hat.“ Die Künstlerin verdichtet all diese Klänge in global drifting und transponiert sie in den urbanen Raum. Es entsteht ein akustisches Gewebe von Raum und Zeit.
Klänge lassen Arbeitsalltag lebendig werden
Die interaktive Klanginstallation „lost waves“ in der Weberei erinnert an die besondere Geschichte der Weber. Nicht wenige von ihnen erlitten im Verlauf ihres Berufslebens eine ausgeprägte Schwerhörigkeit und damit zunehmende Isolation. In der Weberei des Textilmuseums werden den Besucherinnen und Besuchern regelmäßig die alten Webmaschinen in Funktion vorgeführt. Mit ihren ohrenbetäubenden Klängen füllen sie den Saal und lassen den akustischen Arbeitsalltag der Weber lebendig werden.
Websaal und Klangflächen
Die acht-kanalige Komposition von lost waves bespielt den hölzernen Dachstuhl des Webereisaals mit leisen hohen Klängen. „Die Installation bezieht sich auf die stillen Phasen zwischen den tosenden Präsentationen der alten Maschinen“, beschreibt Frauke Eckhardt ihre Gedanken zu lost waves. „Neben einzelnen Klangereignissen inszenieren klangliche Wanderungen, Verwebungen und vielschichtige Klangflächen ein Nachklingen durch das lichte Weiß des Dachstuhls.“ Mittels sensorbetriebener, verborgener Steuerung werden die Besucherinnen und Besucher Teil dieser Installation.
Standorte auf beiden Seiten der Aa
Für die Planung der Container-Standorte kam die international bekannte Künstlerin Frauke Eckhardt nach Bocholt. Jule Wanders, Leiterin des Fachbereichs Kultur und Bildung, und Oliver Brenn, Geschäftsbereichsleiter Kultur und Archiv, besprechen mit ihr gemeinsam die Standorte auf beiden Seiten der Aa. „Ich finde es großartig, dass die Künstlerin im Außenbereich unseres Kulturqartiers arbeitet. Sie macht so kubaai zum lebhaften Kulturquartier", freut sich Wanders. Beide Klanginstallationen sind mit Distanzsensoren und Bewegungsmeldern ausgestattet und können somit auch unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln interaktiv ausgelöst werden.
Konzerte, Workshops und Ausstellungen bis Ende September
SOUNDSEEING lädt noch bis Ende September Klangbegeisterte auf viele spannende Konzerte, Workshops und Ausstellungen ein. Kurator des Festivals ist Prof. Stephan Froleyks (Musikhochschule Münster), Trägerin die Landesmusikakademie NRW, Partner sind das DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst, cuba-cultur (Münster), Stadt Bocholt und LWL-Industriemuseum TextilWerk, Kunstverein Münsterland (Coesfeld), rock’n’popmuseum (Gronau), Kloster Bentlage (Rheine), Burg Vischering (Lüdinghausen), Kulturgut Haus Nottbeck (Oelde), Musikschule Ibbenbüren und Heimathaus Altenberge. Das münsterlandweite Klangkunstfestival Soundseeing wird ermöglicht durch die Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft, der Kunststiftung NRW, der LWL-Kulturstiftung und der Gelsenwasser Stiftung. Kultur und Medienpartner sind Kultur West und WDR3.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Europabüro, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon +49 2871 252222, E-Mail: petra.taubach@mail.bocholt.de
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