Meldungsdatum: 27.04.2023
Zur Frage „Dynamisch? Idyllisch? Provinz? – So ist Borken“ diskutierten beim Stadttalk#3 im Forum der Jodocus-Nünning-Gesamtschule vier Talkgäste mit Moderatorin Milena Galle vom Büro startklar a+b aus unterschiedlichen Perspektiven ihr persönliches Identifikationsverhältnis zu Borken sowie Bedarfe und Zukunftsaufgaben. Dass zum „Guten Leben“ vor allem Familie und Freunde sowie gute Rahmenbedingungen wie Arbeit, Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten gehören, darüber waren sich Uwe Rottbeck (Bürgerinitiative „Wir in Marbeck“), Kathrin Strotmann (Leiterin Markenkommunikation, Münsterland e.V., Greven), Theo Heitkamp (Geschäftsführer, Firmengruppe Stewering Borken) und Lutz Berger (Schüler der Jodocus Nünning Gesamtschule Borken) einig. So schätzt Lutz Berger an Borkens Kleinstadt-Charme, dass „jeder jeden kennt“ und der Marbecker Uwe Rottbeck das Gemeinschaftsgefühl. Aus wirtschaftlicher Perspektive sieht Theo Heitkamp Borkens Stärke in der breiten mittelständischen Unternehmensvielfalt, von denen einige als „hidden champions“ den Weltmarkt bespielen, dennoch bodenständig sind und die münsterländische Handschlagmentalität leben.
Jedoch gibt es in Borken Verbesserungs- und Entwicklungsbedarf - sowohl für Jugendliche als auch für Ältere Menschen im Mobilitäts- und ÖPNV-Angebot, für Wirtschaftsunternehmen in der Gewinnung von Arbeitskräften - und das alles unter Klimaschutzaspekten.
Der Schlüssel liege sowohl in der Kommunikation als auch in der Mitbestimmung und Bürgerbeteiligung, brachte Kathrin Strotmann ihren Blick von außen in die Runde ein. Es gilt eine „Willkommenskultur“ zu pflegen, damit sich Gäste, Zugezogene und Einheimische wohl fühlen. Dabei ist Kultur der soziale Klebstoff, der in die Gesellschaft lebendige Impulse für die Diskussion setzen kann. Hierfür hält es Uwe Rottbeck für wichtig, nicht nur über Defizite zu klagen, sondern auch Stärken zu erkennen und auszubauen. Von den in einer Umfrage des Oberstufenkurses der Gesamtschule im Vorfeld der Sendung befragten Jugendlichen interessieren sich schließlich 80 % für die Entwicklung von Borken und möchten großenteils (68 %) auch mitbestimmen beispielsweise bei Umfragen in Vereinen und Treffpunkten.
Vor dem Hintergrund des 800-jährigen Stadtjubiläum 2025/26 stellt sich die Frage: „Wie zukunftsfähig ist Borken?“ Bestehendes wertzuschätzen und auch nach außen zu kommunizieren, wohlwollender über die eigene Stadt zu sprechen, tragen ebenso wie ein gutes Miteinander von Bürgerschaft und Kommunaler Entscheidungsträger, das auf Mitgestaltung der Einwohner und Vertrauen in die Kümmerer basiert, zur „Resilienz“, also Zukunftsfähigkeit der Stadt bei, so die Leiterin der Markenkommunikation Münsterland e. V.
So werden Unternehmen bis 2050 neue Formen und Anreize – „nicht nur monetäre“ – für das Arbeiten in Borken bieten müssen (Heitkamp) und alle müssen disziplin- und bereichsübergreifend Tourismus, Kultur und Wirtschaft ganzheitlich denken und vernetzen (Strotmann). Denn „Lebenswert“ macht sich nicht allein an harten Angebotsfaktoren, sondern auch an sozialer Struktur fest. Und dann hat die Jugend auf jeden Fall Lust, nach dem Studium nach Borken zurück zu kehren.
Fazit: „Provinz“ entsteht eher im Kopf und eigener Haltung. Dieser Stadttalk machte Lust, über die Stadt Borken nachzudenken und die zukünftige Entwicklung mitzudenken. Schließlich braucht es Mut zur Entwicklung durch offene Kommunikation. Dafür besteht schon bald die nächste Gelegenheit: Das Bürgerforum zum 800-jährigen Stadtjubiläum am 15. Juni 2023 um 19 Uhr. Der Talk ist nach wie vor abzurufen unter www.borken.de/youtube-farb.
Der „Stadttalk Borken – Heute über Morgen reden“ ist ein jährliches Veranstaltungsformat von Kulturbüro, FARB Forum Altes Rathaus Borken und Remigius Bücherei und findet dem jeweiligen Thema entsprechend an verschiedenen Austragungsorten statt. Neue Themen-Vorschläge für den nächsten Stadttalk sind willkommen und per E-Mail an kulturbuero@borken.de zu richten.
Fotos:
Blick ins Studio: Der 3. Stadttalk aus der JNG-Schule unter dem Thema „Dynamisch? Idyllisch? Provinz? So ist Borken“.
Die Gäste des 3. Stadttalks v. l.: Lutz Berger, Kathrin Strotmann, Milena Galle (Moderation), Theo Heitkamp und Uwe Rottbeck
Stadt Borken
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