Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 16. August 1999

Was ein Baum alles kann? oder Warum hängen die Eimer im Baum?

Grünflächenamt mit Tag der offenen Tür

Bocholt (pd).

Viele Fußgänger und Radfahrer müssen sich in den letzten Tagen gefragt haben: "Was machen denn die Eimer in den Bäumen?". Gemeint sind die Platane und die Buche vor dem Fotoatelier Pitz an der Ostertorkreuzung. Dort hatte das städtische Grünflächenamt am vergangenen Donnerstag 45 bunte Eimer in die Platane und 5 weiße Eimer in die Buche gehängt. "Wir wollen zum einen damit auf unseren Tag der offenen Tür aufmerksam machen," so Grünflächenamtsleiter Reinhold Wilke, "und zum anderen aber vor allem zeigen, was ein Altbaum - die beiden Bäume sind über 100 Jahre alt - so alles kann." Die 45 bunten Eimer in der Platane stehen für 450 l Wasser, das an einem Sommertag von diesem Baum verdunstet wird. Gleichzeitig ist der Baum durch diese Transpiration in der Lage, die Temperatur in unmittelbarer Umgebung um bis zu 3,5° Celsius zu senken. "Dies führt dann zu einer unmittelbaren Klimaverbesserung," so Wilke. Das städtische Grünflächenamt hat insgesamt 17.000 Straßen und 17.000 Parkbäume zu betreuen, ein Grund, den Tag der offenen Tür unter das Thema "Rund um den Baum" zu stellen. Aber die Bäume können noch mehr. Die fünf weißen Eimer stehen für 50 Menschen, für die ein Baum Sauerstoff produziert. Pro Stunde kommt ein Baum auf eine Sauerstoffproduktion (im Idealfall) von über 400 l, das sind im Jahr rund 3 Millionen Liter Sauerstoff. 1 Tonne Staub wird von einem Altbaum pro Jahr aus der Luft herausgefiltert. Dadurch werden die Menschen - vor allem in der Stadt - weniger belastet. Das Wurzelumfeld schafft es, 70.000l Niederschlag pro Jahr zurückzuhalten, dadurch gibt es weniger Überschwemmungen und die Kanäle werden weniger belastet. Zudem bieter ein Baum über 200 Insekten- und 28 Vogelarten Nistmöglichkeit, Nahrungsraum und Rückzugsgebiet. "Hier müssen wir gerade bei unseren Straßenbäumen," so Wilke, "ansetzen, beim Thema Baumumfeldverbesserung gibt es noch viel zu tun." Zum Wert eines Altbaumes gibt es sogar Urteile, eine Platane so wie so vor Pitz steht hat einen Wert von gut 30.000 DM, die Buche daneben sogar einen Wert von fast 35.000 DM. Bedenkt man aber, daß ein solcher Altbaum eine Blattoberfläche von gut 1000 m² hat, müßten für einen Altbaum 10.000 junge Bäume gepflanzt werden, um die gleiche Leistung zu erhalten. Für 10.000 junge Bäume muß man aber heutzutage rund 1 Million DM ausgeben. Dies zeigt, welchen Wert Altbäume gerade in der Stadt haben, und dass die Leistung derartiger Bäume durch nichts zu ersetzen ist.

Die Mitarbeiter des städtischen Grünflächenamtes laden alle Bocholterinnen und Bocholter zum Tag der offenen Tür am kommenden Sonntag, von 10 - 18 Uhr recht herzlich ein.


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Baumscheiben - wie alt war der Baum?
Baumscheiben - wie alt war der Baum? Das sind die Fragen, die die Besucherinnen und Besucher am Tag der offenen Tür des Grünflächenamtes u.a. beantworten müssen.

Eimer im Baum
Eimer im Baum am 16.8.1999. Die Eimer weisen auf den Tag der offenen Tür am 22.8.1999 beim Grünflächenamt am Heutingsweg in Bocholt hin