Bocholt, 06. Dezember 1999
Schumann-Abend mit Jürgen Plich war voller Erfolg
Bocholt-Rhede-Isselburg (vhs).
In einem von der Volkshochschule Bocholt-Rhede-Isselburg veranstalteten Klavierabend wusste der Pianist Jürgen Plich aus Münster die Zuhörerinnen und Zuhörer mit seinen ausdrucksstarken Interpretationen dreier Klavierkompositionen von Robert Schumann in den Bann zu ziehen. Zu hören waren zunächst die im Konzertsaal nur selten gespielten sechs Intermezzi op. 4, die Schumann schon im Alter von 22 Jahren komponierte. Hier entwickelte sich aus einem einfachen, auftaktigen Eröffnungsmotiv das gesamte musikalische Geschehen dieses Jugendwerkes Schumanns. Jürgen Plich verstand es, die in der Komposition ausgedrückten, einzelnen Bilder und Stimmungen farbig und virtuos nachzuzeichnen und durch vorherigen musikgeschichtlichen und -theoretischen Erläuterungen die Besucher zu sensibilisieren für die emotionelle Ausdrucksstärke dieses Frühwerkes von Schumann. Als Kontrast hierzu stellte der Pianist anschließend die drei Fantasiestücke op. 111 vor, die aus Schumanns dritter Schaffensperiode stammen. Berufliche Spannungen und introvertiert-depressiver Seelenzustand, Schumanns tiefe Schwermut und Empfindsamkeit, aber auch hoffnungsvolle Momente finden in diesen Stücken ihren Ausdruck. In der Vortragsweise Plichs, die sowohl die Piano- als auch die Forte-Stellen ausdrucksstark herausarbeiteten, fanden die Zuhörererinnen und Zuhörer diese spannungsreiche Lebensphase von Robert Schumann wieder. Im zweiten Teil des Konzertes präsentierte der Pianist dann ein Werk aus der Blütezeit des Schumannschen Schaffens, das im April 1838 in nur vier Tagen entstand. Er brachte die Kreisleriana op. 16 zu Gehör, die aus acht farbig konstrastierenden Fantasien besteht. Diese spiegeln den wechselhaften Charakter der literarischen Figur des E. T. A. Hoffmann, nämlich den romantischen Künstlertypen Johann Kreisler, wider. Auch hier gelang es Jürgen Plich die einerseits leidenschaftliche Unberechenbarkeit und andererseits besinnliche Gefühlstiefe Johannes Kreislers herauszuarbeiten. Die Begeisterung der Besucherinnen und Besucher drückte der intensive Applaus aus, der den Pianisten motivierte, als Zugabe noch einige kleinere Stücke aus Schumanns Werk zu Gehör zu bringen. Insgesamt bot der Abend neben dem pianistischen Können des Ausführenden einen eindrucksvollen Einblick in die Musikgeschichte und Theorie am Beispiel der Musik Robert Schumanns. Wie eine Besucherin beim Verlassen des Konzertsaals im Historischen Rathaus meinte, war es ein "ganz gelungener und hervorragender Abend".
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Jürgen Plich spielt Schumann
Am Freitag, 3.12.1999, spielte Jürgen Plich im Ratssaal des Historischen Rathauses und zog die Zuhörerinnen und Zuhörer mit seinen Interpretationen von Robert Schumann in den Bann