Bocholt, 28. Juni 2001
City als pulsierendes Herz der Stadt Bocholt ausgezeichnet
Stadt erhält Preis beim Landeswettbwerb für nachhaltige Stadtentwicklung/Dr. Vesper: "Qualität zentraler Maßstab"
Bocholt (pd).
NRW-Städtebauminister Dr. Michael Vesper zeichnete am vergangenen Mittwoch in Wuppertal neun Städte für ihre Beiträge zum 3. Landeswettbewerb "Nachhaltige Stadtentwicklung" aus. Als Preis erhalten die Prämierten Kommunen 20 Prozent der Projektkosten bzw. maximal 200.000 DM. Diese zusätzlichen Fördermittel sollen für weitere Vorhaben der nachhaltigen Stadtentwicklung verwendet werden. "Qualität wird der zentrale Maßstab künftiger Städtebauförderung sein", erklärte Dr. Vesper in seiner Rede. "Und diese Qualität ist immer gekoppelt an den Gedanken der Nachhaltigkeit." Man müsse Urbanität schaffen durch Innovation, und damit sei nicht das bloße Verschönern der Fußgängerzone einer Stadt gemeint. Bürgermeister Klaus Ehling nahm bei der anschließenden Preisverleihung die Urkunde für die Stadt Bocholt entgegen.
Das Städtebauministerium NRW, die Stadt Bonn und die Agenda-Transferstelle hatten den Landeswettbewerb im vergangenen Jahr zum dritten und letzten Mal ausgeschrieben. Er richtete sich an Kommunen, die bereits ressourcenschonende Stadtentwicklungsprojekte mit Landesmitteln aus der Städtebauförderung realisiert hatten. Die ausgezeichneten Projekte sollen in einer Dokumentation veröffentlicht werden und anderen Kommunen Anregungen geben, wie Nachhaltigkeit in der Städtebauförderung erreicht werden kann.
Die Vorsitzende der unabhängigen Jury, Frau Leonore Wolters-Krebs, wies in ihrer Ansprache darauf hin, daß die Qualität der eingereichten Beiträge im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Wettbewerben "noch nie so gut" gewesen sei. Der Kerngedanke der Nachhaltigkeit, so Wolters-Krebs weiter, sei nicht kompatibel mit kurzfristigem Erfolgsdenken von Politik und Wirtschaft. Vielmehr gelte es, ökonomische, ökologische und soziale Komponenten zu verquicken.
Stadtbaurat Ulrich Paßlick stellte in einem Referat das "Handlungskonzept zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt" vor, welches die Stadt Bocholt eingereicht hatte. Das Konzept lief unter dem Namen "Masterplan Innenstadterneuerung" und wurde im Jahre 1998 entworfen. Es beinhaltet die Bündelung verschiedener Bausteine. Zahlreiche Einzelmaßnahmen wie z.B. die Eröffnung neuer Einkaufszentren, die Errichtung eines dynamischen Parkleitsystems und einer Fahrradstation, die Aufwertung von verschiedenen Plätzen und Grünflächen, die Schließung von Lücken im Radwegesystem, die Errichtung von Spielpunkten in der Innenstadt sowie die Umgestaltung der Fußgängerzonen wurden bereits realisiert. Bald wird auch das neue Stadtbuskonzept starten. Im Rahmen des Konzeptes wurde auf Beteiligungen in Form von Bürgerforen, öffentlichen Kreativwettbewerben und -modellen sowie eines Arbeitskreises Innenstadt Wert gelegt. "Die Innenstadt muß das pulsierende Herz der Stadt bleiben", nannte Paßlick ein wichtiges Leitmotiv der zahlreich beteiligten Akteure.
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Die Bocholter Delegation bei der Preisverleihung mit Dr. Vesper (li.)