Pressedienst des Kreises Borken vom 09. 07. 2001

Das Schwarze Venn in Heiden wird 65 Jahre alt!
Ältestes Naturschutzgebiet im Kreis Borken



Kreis Borken/Heiden. Der Jubilar hat sich wahrlich gut gehalten! Er erfreut sich bester Gesundheit, beeindruckt durch sein frisches, tadelloses Aussehen, kann über Kahlheit nicht klagen und denkt trotz seines stattlichen Alters noch lange nicht an Pensionierung. Kein Wunder, denn er wurde stets gehegt und gepflegt. Die Rede ist vom "Schwarzen Venn" in Heiden, dem ältesten Naturschutzgebiet im Kreis Borken. Am 13. Juli wird es 65 Jahre alt!

In Fachkreisen wurde das Schwarze Venn bereits 1927 als Naturschutzgebiet erwähnt. In der "Einführung in die allgemeine Pflanzengeographie Deutschlands" weist der Vegetationskundler Dr. Heinrich Walter aus Heidelberg auf die Vorteile hin, ein Moorgebiet - wie es eben auch das Schwarze Venn bei Velen sei - als Naturschutzgebiet auszuweisen. Er erklärt, dass diese Gebiete wegen ihres geringen Wertes am wenigsten Kosten verursachen. Nachdrücklich wirbt Dr. Walter dafür, Schutzgebiete zu erforschen, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die "Vegetation" voranzubringen.

Am 13. Juli 1936 wurde das Schwarze Venn, das an die Gemeinde Velen angrenzt, dann offiziell zum Naturschutzgebiet erklärt. Besitzer des Gebietes ist der Kreis Borken, der das Gelände mit Hilfe des Provinzialverbandes käuflich erwarb. Es umfasste zunächst eine Fläche von 9,4 Hektar, wurde später auf 23,06 Hektar erweitert und ist nun rund 37,6 Hektar groß.

Das Schwarze Venn ist ein sogenanntes Übergangsmoor mit tiefgründigen Niedermoor- und Feuchtwiesen. Charakteristisch für dieses Naturschutz- und Vogelschutzgebiet sind der torfmoosreiche Moorbirken-Bruchwald, Niedermoor- und Waldsimsenwiesen, nasses Grünland und Flutrasen. Eine ganze Reihe seltener Sumpf- und Farnpflanzen sind hier zu finden. In den Bruchwäldern suchen Waldschnepfe und Kleinspecht nach Nahrung, und im Grünland flötet die Vennetüte und balzen die Kiebitze in waghalsigen Flugmanövern.

"In Verbindung zu den benachbart liegenden Grünlandflächen des Naturschutzgebietes Heubachwiesen und dem Naturschutzgebiet Fürstenkuhle kommt dem Schwarzen Venn mit den angrenzenden Feuchtwiesen überregionale Bedeutung zu", erklärt Peter Pavlovic, Biologe im Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Borken, der auch für die Betreuung dieses Naturschutzgebietes zuständig ist.

Zu finden sind im Schwarzen Venn besondere Arten von Quellen, sogenannte artesische Quellen und Wellenquellen, die früher zahlreich in diesem Landschaftsraum vorhanden waren, derzeit jedoch nur noch im Naturschutzgebiet erhalten sind. "Eine letzte, außerhalb gelegene artesische Quelle wurde als touristische Attraktion in Stein gefasst und wird als Wassertret- und Kneippbecken wie auch zur Quellwasserentnahme genutzt", nennt Pavlovic eine weitere Besonderheit des Schwarzen Venns.

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Pressekontakt: Kreis Borken, Kirsten Weßling


     

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