Pressedienst des Kreises Borken vom 23. 07. 2001

Interview zur Einstimmung auf die Berufsorientierungsmesse 2001 in Ahaus: Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung stellt Ausbildung zum Bürokaufmann/zur Bürokauffrau vor


Kreis Borken/Ahaus. "Welcher Job ist der richtige für mich?" Ganz schön schwer fällt es vielen jungen Menschen, auf diese Frage eine Antwort zu finden. Die Fülle an Ausbildungsberufen verwirrt, und hat man sich endlich für einen entschieden, sind gerade hier die Lehrstellen knapp. Zuverlässige Orientierunsgshilfen und jede Menge Informationen erhalten zukünftige Berufsanfänger wieder auf der Berufsorientierungsmesse in Ahaus, die in diesem Jahr bereits zum fünften Mal ihre Tore öffnet. Sie findet statt am Mittwoch, 12. September. Ausrichter sind einmal mehr die drei Berufskollegs des Kreises Borken in Ahaus: das Berufskolleg Lise Meitner, das Berufskolleg für Technik und das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung. Über 50 Unternehmen stellen den Schülerinnen und Schülern der neunten und zehnten Klasse sowie der gymnasialen Oberstufe rund 100 Berufe des Handwerks, der Industrie und vieler Dienstleistungsbereiche vor.

Zur Einstimmung auf die Messe sprach unsere Zeitung mit dem Leiter des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung, Wolfgang Reinert, über die Ausbildung zum Bürokaufmann/zur Bürokauffrau.

Frage: Herr Reinert, Sie empfehlen jungen Menschen, sich auf der Berufsorientierungsmesse den Ausbildungsberuf "Bürokaufmann/Bürokauffrau" näher anzuschauen. Warum?

Reinert: Ausgebildete Bürokaufleute sind besonders flexible einsetzbar und haben daher große Auswahlmöglichkeiten bei der Arbeitsplatzsuche. Sie arbeiten in der Verwaltung von Krankenhäusern, bei mittelständischen Handwerksbetrieben, bei Steuerberatern, im Einzelhandel, bei Elektro- und Elektronikunternehmen, in der Holzbranche, bei Autohändlern und in Druckereibetrieben. Die Liste kennt eigentlich kein Ende. Der ,Bürokaufmann’ ist also ein typischer Querschnittsberuf.

Frage: Welche Aufgaben haben eigentlich Bürokaufleute?

Reinert: Bürokaufleute übernehmen typische kaufmännische Tätigkeiten wie Personalverwaltung, Entgeltabrechnung, Buchführung und Kostenrechnung, Auftrags- und Rechnungsbearbeitung sowie Büroorganisation.

Frage: Welche Anforderungen werden an junge Frauen und Männer gestellt, die diesen Beruf erlernen möchten?

Reinert: Als schulische Vorbildung halte ich einen guten Hauptschulabschluss mit guten Noten in Deutsch und Mathe für erforderlich. Eine Fremdsprache kann je nach Ausbildungsbetrieb von großem Nutzen sein. Daneben spielt aber auch die persönliche Eignung eine Rolle. Freundlichkeit, Verhandlungsgeschick, die Fähigkeit zu vermitteln und auszugleichen sind Eigenschaften, die die Jugendlichen mitbringen sollten. Schließlich sind Bürokaufleute häufig erste Ansprechpartner für Lieferanten, Kunden und Mitarbeiter in den Betrieben.

Frage: Wie ist die Ausbildung der Bürokaufleute organisiert?

Reinert: Bürokaufleute werden grundsätzlich drei Jahre im Rahmen der dualen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule ausgebildet. Der Unterricht in der Schule findet im wöchentlichen Wechsel ein- oder zweimal in der Woche mit jeweils acht Stunden statt. Neben den berufsübergreifenden Fächern Deutsch, Religion, Politik und Sport erhalten die Auszubildenden Unterricht in den Fächern Betriebswirtschaftslehre, Bürowirtschaft, Rechnungswesen, Wirtschaftsinformatik/Organisationslehre und Textverarbeitung. Insbesondere das Fach Bürowirtschaft nimmt eine zentrale Stellung ein, weil es das Denken in Gesamtzusammenhängen schult und Sachverhalte aus verschiedenen Bereichen integriert. Hier werden die kaufmännischen Prozesse der Informationsverarbeitung unter Einsatz von Anwender-Software bearbeitet. Die Ausbildung am Computer nimmt einen breiten Raum im Stundenplan ein: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Internetkommunikation, Präsentationsgrafik, Lohn- und Gehaltsabrechnung, Auftragsbearbeitung und Buchführung finden am Computer statt. Am Ende der Ausbildung prüft die Industrie- und Handelskammer oder die Handwerkskammer - je nach Zugehörigkeit des Ausbildungsbetriebs - die zukünftigen Bürokaufleute. Um dem hohen Anteil an EDV-Inhalten in der Ausbildung gerecht zu werden, wird auch eine praktische Prüfung am Computer abgenommen.

Frage: Welche Aufstiegschancen haben Bürokaufleute nach Abschluss der Berufsausbildung?

Reinert: Den ausgebildeten Bürokaufleuten stehen alle Weiterbildungsmöglichkeiten offen, wie sie auch allen anderen Absolventen einer kaufmännischen Berufsausbildung angeboten werden, beispielsweise der Besuch unserer Fachschule für Wirtschaft oder auch die Aufnahme eines Studiums an einer Fachhochschule, wenn die Qualifikation hierfür vorliegt. Die betriebliche Fortbildung hängt natürlich von den Angeboten der entsprechenden Unternehmen ab.

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Pressekontakt: Kreis Borken, Kirsten Weßling


     

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