Bocholt, 30. März 2000
"Rettet die Faustkeilindustrie"
Karrikaturenausstellung im Kunsthaus - Eröffnung am Sonntag um 11 Uhr
Bocholt (pd).
"Rettet die Faustkeilindustrie" ist der Titel der Karikaturenausstellung von Achim Greser und Heribert Lenz, die vom 2. bis zum 30. April 2000 im Kunsthaus in Bocholt zu sehen ist. Zur Eröffnung am kommenden Sonntag, 2.4.2000, 11 Uhr, spricht der bekannte Kabarettist Bernd Gieseking und auch die beiden Künstler werden anwesend sein. Der Euregio-Kunstkreis Bocholt e.V. lädt recht herzlich zur Ausstellungseröffnung ein.
Achim Greser und Heribert Lenz – seit langen Jahren aus der Titanic bekannt – arbeiten nun schon bald 4 Jahre auch als Hauszeichner für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ihr Buch "Rettet die Faustkeilindustrie" vereinigt über 90 der in diesem Zeitraum für verschiedene Ressorts der F.A.Z. gefertigten Cartoons. Die Ausstellung ist jedoch nicht nur eine Präsentation dieses Buches. Zwar werden fast alle abgebildeten Zeichnungen im Original gezeigt. Aber darüber hinaus gibt es eine Vielzahl neuer Zeichnungen der Witz-Produktion der vergangenen Monate. Die Cartoons von Achim Greser & Heribert Lenz begeistern seit Jahren die FAZ-Leserschaft. Die tagesaktuellen Zeichnungen schlagen ein wie Blitze – in die Bleiwüste der FAZ und in das zerebrale Humorzentrum der Leser. Die Ausstellung »Rettet die Faustkeilindustrie« vereinigt die besten dieser Cartoons. Sie wird stets mit aktuellen Zeichnungen ergänzt! Die Zeichnungen von Greser & Lenz treffen den Nerv. Sie behalten auch über den Tag hinaus Witz und Gewicht. Politische, kulturelle oder auch sportliche Ereignisse werden von den Zeichnern erhellend kommentiert und bieten die Möglichkeit zur humorigen (Rück-) Besinnung. Ihr Zeichenbüro wird so zum Ministerium für komische Angelegenheiten. Dem Ausstellungsbesucher bietet sich der Blick in ein komisches Kaleidoskop der laufenden Ereignisse: Der große Lauschangriff, Megafusionen, Kindererziehung im Bierzelt, Spendenaffären, Gesundheitsreform, Autobahngebühr, Elchtest, Bahnkrise usw. usf. Greser & Lenz haben sowohl die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Geschehnisse als auch den allgemeinen Alltags-Huddel im Blick, oft findet beides in ihren Zeichnungen scherzstiftend zusammen. Achim Greser und Heribert Lenz brillieren seit vielen Jahren im Satiremagazin Titanic, mal einzeln, mal als kongeniales Zeichnerduo. Ob Tagespolitik oder Alltagsleben, Greser und Lenz scheuen sich vor keinem Thema und beschäftigen sich mit allem, was die Welt bietet. Krisen, Kriege, Krimis, Trunk und Stunk, Moden und Marotten, Religion, Sex und Tod – in Feder- und Bleistiftzeichnungen, Aquarell und Acryl reflektieren sie endgültig Problemstellungen und Menschheitsfragen jedweder Art. Mit Charme und Schabernack gehen sie zu Werke, niemals aber didaktisch und moralisierend. »Als Großmeister und Überwinder der Gattung zugleich fabrizieren Greser & Lenz hochoriginelle Witze und Witzparodien, in denen sie die Gesetze der Scherzzunft bis zur schieren Ex- oder Implosion zusammenknüppeln«, schrieb Dieter Steinmann zur Greser & Lenz-Ausstellung der Caricatura. »Skrupel- und scheuklappenlos bedienen sie sich aus dem Riesenreservoir gängiger Witzschemata, um auch noch den abgestandensten Humorschmarrengenres neuen Strahlenglanz und Witz zu schenken.« Vollends Weltruhm erlangten Greser und Lenz als Väter der Comicfigur Genschman, des fliegenden Außenministers, und der Roten Strolche, der Protagonisten des ebenfalls in der Titanic erschienenen Kult-Comic, in dem die Last-Action-Heroes der SPD als Tiere des Waldes vergeblich den allesfressenden Oberförster zu besiegen suchten.
Gerhard Henschel dichtete über das Zeichnerdoppel:
»Tri-Top, Tinte, Tusche, Tesa, das benutzt Herr Achim Greser. Filzer, Füller, Feder, Flens, das gebraucht Herr Ibert Lenz. Vorschub leisten alle beide herzensreiner Schadenfreude.«
Achim Greser, geboren 1961 in Lohr am Main, und Heribert Lenz, geboren 1958 in Schweinfurt, lernten sich beim Graphikstudium an der Fachhochschule Würzburg kennen. Beide gehörten jahrelang der Titanic-Redaktion an und arbeiten heute noch regelmäßig für das Satiremagazin. Gemeinsam mit den Titanic-Kollegen Christian Schmidt und Hans Zippert entstanden die Comicbände ›Genschman‹ und ›Die roten Strolche‹ sowie das Bilderbuch ›Ein Bier geht um die Welt‹ (alle Elefanten Press). Außerdem veröffentlichten Greser und Lenz im Verlag Weißer Stein das Cartoonbuch ›Ich lach dich tot‹. Inzwischen sind sie als Duo mit ihren Karikaturen regelmäßig als Hauszeichner der Frankfurter Allgemeinen Zeitung präsent (seit Frühjahr 1996). Einzeln arbeiten beide Zeichner immer wieder als Buchillustratoren. Erste schauspielerische Lorbeeren ernten sie als Polizeibeamte in einem Fernsehkrimi.
Achim Greser & Heribert Lenz: "Rettet die Faustkeilindustrie", Verlag Antje Kunstmann, München 1998
Neueste Erscheinung: Achim Greser & Heribert Lenz: "Hausschatz des Goldenen Humors", Verlag Antje Kunstmann, München 1999
Greser & Lenz: »Häufig wird uns die Frage gestellt: Warum bzw. wie geht das eigentlich, Witzezeichnen zu zweit? Unsere Gegenfrage lautet: Sind nicht für alle menschlichen Vorgänge, die Jubel, Trubel und Heiterkeit stiften, zwei Personen vonnöten? Ja, ist es nicht – und zu Recht – verdächtig und verpönt, etwa die Alkoholzufuhr und den Geschlechtsverkehr alleine zu bewerkstelligen?«
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Ausstellung "Rettet die Faustkeilindustrie"
Die Karikaturenausstellung "Rettet die Faustkeilindustrie" von Achim Greser und Heribert Lenz wird vom 2. bis zum 30. April 2000 im Kunsthaus Bocholt gezeigt. Die Ausstellung wird am 2. April 2000, 11 Uhr, mit Worten des Kabarettisten Bernd Gieseking eröffnet.