Bocholt, 21. Oktober 2002
Holzpellets als Alternative zu Strom und Öl
Heizen mit nachwachsendem Rohstoff / Seminar und Exkursion
Bocholt (pd).
Wer sich für innovatives Heizen mit dem natürlichen Brennstoff Holz interessiert, kann am Samstag, 2. November 2002, im Rahmen einer Exkursion mehr über das Thema erfahren. Ab 10.00 Uhr lädt die Stadtverwaltung Bocholter Bauherren und Hausbesitzer zur Besichtigung einer sog. Holzpellet-Heizung nach Rhede ein. Eine Anmeldung ist unter Tel. 02871/953-137 im Umweltreferat der Stadt Bocholt erforderlich. Nach der Besichtigung können offene Fragen bei einer Tasse Kaffee im Ratssaal des Rathauses gestellt werden. Das Ende der Veranstaltung ist für ca. 12.00 Uhr geplant. Flankiert wird die Thematik durch ein Seminar der Volkshochschule mit dem Titel "Hilfe... brauche ich eine neue Heizung? Innovatives Heizen". Außer der Wärmepumpe und dem Brennstoffzellen-Heizgerät wird es um den Einsatz von Holzpellets gehen. Das Seminar findet am 30. Oktober 2002 in der Zeit von 18.30 Uhr bis 21.30 Uhr im VHS-Haus, Südwall 4a, in Bocholt statt. Eine Anmeldung ist unter Tel. 02871/2522-0 möglich.
Mit Holzpellets eine Zentralheizung betreiben? "Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe zur Energiegewinnung verdient Beachtung", meint Bocholts Umweltreferentin Angela Theurich. Was in Österreich längst gang und gäbe sei, das "ist zurzeit in der hiesigen Gegend noch eine Seltenheit." Dabei können Holzpellet-Heizungen, besonders für die Außenbereiche ohne Gasanschluss, eine echte Alternative zu Ölöfen und Nachtstromheizungen darstellen. Der Brennstoff Holz muss dabei nicht mehr wie früher in schweißtreibender Arbeit gehackt und ins Haus geschleppt werden. "Holzpellets sind kleine zylindrische Stäbchen aus Sägemehl, die etwa so aussehen wie Trockenfutter für Katze oder Hund", erläutert Theurich. "Sie werden unter hohem Druck und ohne Zusatz von Bindemitteln gepresst und haben daher einen besonders niedrigen Wassergehalt und eine hohe Energiedichte." Holzpellets werden per Tankwagen angeliefert und in den Lagerraum eingeblasen. Von dort werden sie über eine Schnecke automatisch in den Brenner befördert. Optisch verändert sich durch eine holzgefeuerte Heizung nichts. Egal ob Radiatoren, Fußboden- oder Lüftungsheizungen - sie alle können mit Holz betrieben werden.
Pelletheizungen können ferner als Einzelöfen z.B. im Wohnzimmer eingesetzt werden. Die sichtbare Flamme bietet für viele einen zusätzlichen Wohnkomfort und Gemütlichkeit.
Als natürlicher und nachwachsender Rohstoff ist Holz von der Ökosteuer befreit. Darüber hinaus gilt ein Mehrwertsteuersatz von nur 7 %, da es sich um ein landwirtschaftliches Produkt handelt. Im Gegensatz zu Gas gibt es keine Anschlusskosten und keine Grundgebühr.
Vor kurzem hat sich Familie Schroer aus Rhede für eine Holzpelletanlage entschieden. Finanzielle Unterstützung bekamen sie über die Holzabsatz-Förderrichtlinie des Landes NRW. 40 % der Investitionskosten wurden vom Land NRW übernommen. Seit 1. Juli 2002 haben sich die Förderrichtlinien geändert. Für Anlagen bis 24 kW gibt es nun von Bund und Land zusammen einen Zuschuss in Höhe von 3000 €, maximal jedoch 40 % der Anlagenkosten. Als Holzpellet-Lagerraum und Heizraum dient bei der Familie Schroer ein kleiner Anbau zwischen Wohnhaus und Garage mit einer Größe von ca. 12 qm. Die Warmwasserbereitung erfolgt ebenfalls über die Holzpelletanlage.
Informationen zum Thema sind im Internet unter www.holzpellets-online.de zu finden.
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Sieht aus wie Katzenfutter - ist aber Heizstoff: Holzpellets
Holzpellets werden in Tankwagen angeliefert.
Familie Schroer in Rhede betreibt ihre Heizung mit Holzpellets.