Bocholt, 27. November 2002
Stadt erhält kostenlose Tempoanzeige
"Autofahrer sensibilisieren" - Verkehrssicherheit erhöhen
Bocholt (pd).
Ein zweites mobiles Tempomessgerät ist nun im Bocholter Stadtgebiet im Einsatz. Der Clou: Die neue Anlage im Wert von rund 4.000 Euro kostet der Stadt keinen Cent. Der Anbieter "Konzepthaus GmbH" aus Osthofen finanziert das mit der VIASIS-Technik arbeitende System durch Werbung an der Geschwindigkeitsanzeige. "In Anbetracht knapper Kassen ist es sehr erfreulich, dass es uns gelungen ist, eine kostenneutrale Anlage zu erwerben. Die Verwaltung kann durch Einsatz solcher zusätzlichen Hilfsmittel ihre aktive Verkehrspolitik optimieren", freut sich Bürgermeister Klaus Ehling.
Das Gerät wurde als erstes am Ortseingang Hemden auf der Alten Aaltener Straße montiert. Es misst mit Infrarot-Licht bis 150 Meter Entfernung, wie schnell sich ein Auto nähert. Die Messung wird dreimal wiederholt, damit der Autofahrer sieht, ob er sich im erlaubten Bereich befindet und wie sich eine eventuelle Tempodrosselung auswirkt. Damit niemand verleitet wird, Rekordmarken aufzustellen, kann die angezeigte Höchstgeschwindigkeit begrenzt werden.
Der Einsatz solcher Anlagen, die präventiven "erzieherischen" Charakter besitzen und im Gegensatz zum Radarwagen keine eventuellen Strafen nach sich ziehen, hat positiven Einfluss auf das Fahrverhalten, wie Peter Ingenhaag, zuständig für Geschwindigkeitsüberwachung beim Fachbereich Öffentliche Ordnung, erläutert: "Autofahrer werden durch das Anzeigen der aktuellen Geschwindigkeit sensibilisiert, sich an die geltende Höchstgeschwindigkeit zu halten."
Autofahrer gelegentlich ans Tempolimit zu erinnern, macht Sinn, wie der Verkehrsbericht 2001 belegt. Insgesamt wurden im Stadtgebiet Bocholt 8.380 Geschwindigkeits-Überschreitungen (bei rund 153.000 kontrollierten Fahrzeugen) festgestellt – im Zeitraum 1999 waren es noch 9.164 (bei ca. 104.000 Fahrzeugen).
Die Statistik kann weiter verfeinert werden, denn das neue Gerät ist mit einem Datenspeicher ausgerüstet, der bis zu 128.000 Fahrzeugbewegungen mit Geschwindigkeit und Uhrzeit – nicht Fahrzeugdaten! - aufzeichnet. Durch die Auswertung kann die Stadt feststellen, ob an bestimmten Stellen gehäuft gerast wird und eventuell besondere Maßnahmen notwendig sind.
"Wir bieten den Bocholter Bürgerinnen und Bürgern an, sich bei Bedarf an uns zu wenden, um das Gerät aufzustellen", so Ingenhaag. Er ist erreichbar unter Tel. 02871/953-389 oder Email: pingenha@mail.bocholt.de.
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"Autofahrer sensibilisieren": Peter Ingenhaag mit der neuen Tempoanzeige.