Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 18. Mai 2000

Paul Spiegel trägt sich im Goldenen Buch der Stadt ein

Jeanette Wolff Symposium eröffnet

Bocholt (pd).

Paul Spiegel, der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, trug sich soeben (18.5.2000, 17.30 Uhr) im Erkerzimmer des Historischen Rathauses in das Goldene Buch der Stadt Bocholt ein. Anlass des Besuches von Spiegel in Bocholt war das Jeanette Wolff Symposium, das er im Anschluss an die Eintragung ins Goldene Buch zusammen mit Bürgermeister Klaus Ehling und Dr. Günter Wichert, dem Leiter des Landeszentrale für politische Bildung in einem voll besetzen großen Saal im Historischen Rathaus eröffnete.

Über seine ersten Tage im Amt als Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland sagte Spiegel: "Ich habe eigentlich geglaubt, ich könnte mich ein wenig einarbeiten, doch wie oft und wie schnell ich aus aktuellem Anlass zu Stellungnahmen in meiner Position gebeten wurde, damit habe ich nicht gerechnet". Bereut habe er seinen Entschluss, die verantwortungsvolle Position zu übernehmen, allerdings noch nicht, auch wenn er sich an gewisse Begleiterscheinungen "man ist nicht mehr alleine" erst noch gewöhnen müsse.

Bürgermeister Klaus Ehling stellte Spiegel kurz einige Besonderheiten der Stadt Bocholt vor und bedankte sich bei Spiegel, das dieser den Weg nach Bocholt gefunden habe. Ehling begrüßte vor allem auch Edith Marx, die Tochter von Jeanette Wolff, die ebenfalls am Symposium teilnimmt.

"Sie haben mir viel vorweggenommen, Herr Bürgermeister", so Spiegel zu Beginn seiner Ansprache zur Eröffnung des Jeanette Wolff Symposiums, "doch ich habe mir viele Gedanken gemacht, und da müssen wir nun gemeinsam durch". Er könne zwar nicht alle Einladungen, die er bekomme, annehmen, so Spiegel weiter, aber nach Bocholt sei er aus zwei Gründen gekommen, zum einen natürlich wegen Jeanette Wolff und zum anderen weil er mit Westfalen verbunden sei. Spiegels Bewunderung für Jeanette Wolff "wir nannten sie immer Jeanettchen" begann schon als junger Mensch. "Ich erinnere mich", so Spiegel, "wie wir über unsere gemeinsamen Wurzeln in Westfalen stundenlang reden konnten, in ihr steckte so viel Liebe zur ihrer Heimat Westfalen, dem Münsterland und zu Bocholt". Beeindruckt hat aber nicht nur die ständig gepflegte Erscheinung sondern vor allem ihre Fähigkeit zu vielen Themen immer sachlich Stellung beziehen zu können. Trotz erheblicher Verfolgung habe sich Jeanette Wolff doch für das Hierbleiben und nicht für eine Auswanderung in die USA entschieden. "Bei ihr gab es niemals das Gefühl der Unversönlichkeit", so Spiegel, "und sie war die Personifizierung des Ewigen "Dennoch".

Abschließend gab Spiegel der Hoffnung Ausdruck, das diese Symposium auch den jungen Menschen eine Anregung gebe, sich mit dem jüdischen Glauben und der jüdischen Weltanschauung zu befassen und sie verstehen zu lernen.

Hinweis an die Printmedien: Fotos werden ab morgen (19.05.2000) zur Verfügung stehen. Ein weiterer Bericht über das Symposium folgt.


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Paul Spiegel trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Bocholt ein
Der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, trug sich heute, 18.5.2000, anlässlich seines Besuches in Bocholt, er eröffnete das Jeanette Wolff Symposium, ins Goldene Buch der Stadt Bocholt ein. Neben ihm Bürgermeister Klaus Ehling.