Bocholt, 25. Juni 2003
Wenn nachts die Säge geht...
Kostenloser Info-Abend zum Thema "Schnarchen" am 2. Juli im Rathaus
Bocholt (pd).
Bocholt (pd). Lautes Sägen, Schnarren oder Rasseln erklingt nachts in jedem vierten deutschen Schlafzimmer. Vor allem Männer schnarchen häufig und bringen damit nicht nur ihre Partnerschaft, sondern auch ihre Gesundheit und sogar ihr Leben in Gefahr. In den vergangenen Jahren sind viel versprechende konservative Therapien entwickelt worden. Einen kostenfreien Informationsabend zum Thema veranstaltet die Patientenhilfe e.V. am Mittwoch, 2. Juli, im Bocholter Rathaus am Berliner Platz 1. Beginn ist um 19.30 Uhr.
20 Millionen Deutsche leiden unter Ein- bzw. Durchschlafstörungen,8 Millionen haben einen "nicht erholsamen" Schlaf. 10 Prozent der 30jährigen Männer und 5 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe schnarchen, bei den über 60jährigen sind es 60% der Männer und 40 % der Frauen. Übergewicht und Alkoholkonsum verschärfen das Problem.
Nicht allein die nächtliche Lärmbelästigung mit Spitzenwerten von bis zu 80 dB(A) stören den Bettnachbarn bzw. sogar den Schläfer im Nachbarzimmer, der Schnarcher selbst findet keine Erholung im Schlaf. Er wacht morgens müde und zerschlagen auf, ist tagsüber schläfrig und häufig unkonzentriert, nickt am Schreibtisch oder am Steuer des Autos kurz ein (Sekundenschlaf) und verursacht auf diese Weise bis zu 7mal so viele Verkehrsunfälle wie Gesunde.
Wenn dann die Atmung auch noch im Schlaf aussetzt (Schlafapnoe), besteht akute Gefahr, denn diese Schnarcher erkranken deutlich häufiger an Herz-Kreislauf-Leiden wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Was man dagegen tun kann: Neben den klassischen Therapien der Überdruckbehandlung mit einer Atemmaske oder chirurgischen Interventionen sind in den vergangenen Jahren viel versprechende konservative Therapien entwickelt und verfeinert worden, die mit vergleichsweise geringem Aufwand beachtliche Erfolge erzielen können.
Neue Behandlungsmöglichkeiten durch Teamarbeit: Hausarzt + HNO bzw. Lungenarzt + Zahnarzt
In enger Zusammenarbeit mit überweisenden Ärzten können in Schlafmedizin ausgebildete Zahnärzte die Behandlung der Schlafbedingten Atemstörungen wirkungsvoll unterstützen. Voraussetzung ist die genaue ärztliche Diagnose und die Therapieempfehlung des Schlafmediziners. Zum Therapiespektrum gehört unter anderem die Behandlung mit sog. "Schnarchtherapiegeräten oder Apnoe-Schienen".
Im Rahmen des Informationsabends werden verschiedene Beispielfälle gezeigt, der zeitliche Behandlungsablauf erklärt und über die Möglichkeit der Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse und private Kranken-Versicherung gesprochen.
Die Teilnahme an diesem Patientenseminar ist kostenfrei. Aus organisatorischen Gründen bittet der Veranstalter um telefonische Anmeldung unter Tel.: 02041 51048.
Gastreferent ist Dr. med. dent. Ulrich Erens, Zahnarzt aus Hamminkeln-Dingden.
Veranstalter: Patientenhilfe e.V.
Der gemeinnützige Verein wurde 1997 in Bottrop gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, zur Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens, insbesondere im zahnmedizinischen, wie auch im zahntechnischen Bereich mit Rat und Tat beizutragen.
Gemeinsam mit Zahnärzten, Ärzten, Kliniken, Instituten und öffentlichen Institutionen bietet der Verein die Möglichkeit sich über folgende Bereiche zu informieren:
- Aktive und individuelle Vorsorge (z. b. Zahn- Prävention u. Prophylaxe)
- Moderne Behandlungsmethoden (z. b. Zahnimplantate, Schnarchtherapie.)
- Schutz vor und Hilfe bei gesundheitlichen Problemen (z. B. bei Allergie und individueller Werkstoff- Unverträglichkeit)
- Achtung, Zahnersatz aus dem Ausland! (Was Sie darüber wissen sollten)
- Tipps zum Versicherungswesen
Infos zum Veranstalter gibt´s im Internet unter www.patienten-scout.de