Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 30. September 2003

Vortrag zum Thema "Hirnblutung - und wie geht's weiter?"

Bürgermeister Klaus Ehling eröffnet Bocholter Betreuungsrechtstage 2003

Bocholt (pd).

Mit einem Vortrag von Dr. med. Dorothea Osenberg zum Thema: "Hirnblutung - und wie geht's weiter?" begannen am 29.09. die Bocholter Betreuungsrechtstage 2003 im Ratssaal am Berliner Platz.

Dr. Osenberg ist im Institut für klinische Neurochirurgie e.V. der Universität Witten-Herdecke an der Klinik Hattingen-Holthausen tätig. Bürgermeister Klaus Ehling sprach zuvor den anwesenden ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern seinen Dank für die geleistete Arbeit aus.

75 % aller rechtlichen Betreuungen im Gebiet der Stadt Bocholt werden ehrenamtlich geführt. Für die geleistete Arbeit bedankte sich der Bürgermeister auch bei den Betreuungsvereinen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) sowie des Sozialdienstes katholischer Frauen (SKF ).

Die Dozentin gliederte ihren Vortrag in die Bereiche Ursachen, Therapiemöglichkeiten, Komplikationen, Krankheitsverläufe und Rehabilitation. Vorstufen der "Aneurysmatischen Subarachnoidalblutung" sind z.B. Symptome wie häufige Migräne und Kopfschmerzen, welche auch als "Vernichtungskopfschmerzen" bezeichnet werden. "Nicht jeder Kopfschmerz ist eine Subarachnoidalblutung, er kann aber Hinweis hierfür sein", meinte Dr. Osenberg.

Die Erkrankungshäufigkeit beträgt 8 - 28 Personen auf 100.000 Menschen. Ca. 10 % der Betroffenen sterben, bevor sie eine u. U. lebensrettende Klinik erreicht haben. Die Altergruppe der 50 - 60 Jährigen ist am häufigsten von dieser Krankheit betroffen.

Die Ursachen der Gehirnblutung sind multifunktionell und leider nicht vollständig geklärt. Mögliche Zusammenhänge wären aber z. B. eine familiäre Häufung, Bluthochdruck, Infektionserkrankungen und weitere Begleiterkrankungen. Symptome wären aber neben dem bereits angesprochenen häufigen Vernichtungskopfschmerz eine Bewußtseinsstörung, Übelkeit, Erbrechen, Lähmungserscheinungen und Sehstörungen.

Einen breiten Raum im Vortrag nahm die Rehabilitation ein. Frau Dr. Osenberg betonte: "Der Patient soll gut wie möglich in den Alltag integriert werden." Es geht hierbei um die Verbesserung der Motorik, des Bewußtseins, der Sprache wie aber auch der Wiederentwicklung seiner Persönlichkeit. 80 % alle Patienten könnten nach einer Reha-Maßnahme wieder in ihre vertraute Umgebung, also nach Hause zurück. Die Referentin betonte, daß die Angehörigen eine große Belastung zu tragen hätten.

Ein Filmbeitrag über die Rehabilitation einer Frau nach einer Subarachnoidalblutung rundete den Vortrag der Medizinerin ab. In der abschließenden Diskussion wurde deutlich, dass sich Angehörige und ehrenamtliche Betreuer auf einen langen Weg mit den Betroffenen einlassen müssen, ein Weg, der aber auch noch nach Jahren zum Erfolg führen kann.

Die Betreuungsrechtstage 2003 werden fortgesetzt am Montag, 06.10.2003 um 19.00 Uhr im Ratssaal des Rathauses am Berliner Platz mit einem Vortrag der Seniorenberaterin der Stadt Bocholt, Jutta Ehlting, zum Thema " Die vielen Gesichter des Alterns heute". Neben den ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern sind alle am Thema Interessierten dazu eingeladen.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Soziales, Bernhard Kerkhoff, Tel. 02871/953-128


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Dr. med. Osenberg