Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 14. Oktober 2003

Zehn Wandergesellen machen Station in Bocholt

Mit Sack und Pack auf der Walz

Bocholt (pd).

Zehn Wandergesellen machten am 14. Oktober Zwischenstation in Bocholt. Erster Stadtrat Bernd Hagmayer empfing die jungen Männer im Rathaus und überreichte ihnen das Zehrgeld.

Die zehn Gesellen "auf der Walz" gehören alle zur Bruderschaft "Rolandschacht". Zu Hause sind Benjamin M. Karsunke, Lukas Hodrus, Michael Haase, Robert Ziesl, Christophe Massalle, Sebastian Grams, Michael Zschoche, Manuel Rukwid, André Riedel und Imre Legler auf Fehmarn, in Sachsen und in Baden-Württemberg.

Sie haben ihren Gefährten Martin Schulte aus Bocholt nach Hause begleitet, der seine Wanderzeit bereits abgeschlossen hat. Die Wege der Wandergesellen trennen sich nun wieder, einige zieht es in die Schweiz, andere machen sich auf in Richtung Norddeutschland.

Das zünftige Reisen von Handwerkern hat eine uralte, bis in das späte Mittelalter zurückreichende Tradition, die nur im Bauhandwerk bei den Maurer- und Zimmergesellen überlebt hat und mit zeitgemäßen Anpassungen bis zum heutigen Tage praktiziert wird. Es ist Sinn der Walz, sich von der Heimat zu lösen und neue Menschen und Sitten kennenzulernen. Die Reisedauer beträgt drei Jahre und einen Tag.

"Während der Wanderschaft dürfen wir uns unserer Heimat in einem Umkreis von 50 Kilometern nicht nähern", berichten die Rolandsbrüder. Die Reisezeit, heute freiwillig, gilt für die Gesellen als praxisnahe Lebensschule.

Hagmayer trug das Siegel der Stadt Bocholt in die Wanderbücher ein. Hier werden die Arbeitsstationen der Gesellen sowie Unterstützungsgelder vermerkt. Außerdem trägt der Geselle hier seine Tagesaktivitäten ein. Nach Beendigung der Wanderschaft ist das Wanderbuch ein wertvolles Erinnerungsstück für seinen Besitzer.


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Wandergesellen in Bocholt