Bocholt, 11. Dezember 2003

Westring: Es geht los!

Spatenstich erfolgt

Bocholt (pd).

Was lange währt, wird endlich gut! Heute erfolgte der Spatenstich zu einer der größten Baumaßnahmen der Stadt Bocholt in den letzten Jahren.

Bürgermeister Klaus Ehling ging in seiner Ansprache anlässlich des Spatenstichs vor allem auf die Notwendigkeit der Maßnahme ein. "Sie haben auch im Bauausschuss gesehen," so Ehling, "dass der Innenstadtring so stark belastet ist, dass er die Verteilerfunktion, die ihm eigentlich zugedacht war, nicht mehr erfüllen kann". Durch die Fertigstellung des Westringes werde gerade hier und für die Dinxperloer Straße eine Entlastung geschaffen. Vor Jahrzehnten sei schon ein Trasse zwischen der Dinxperloer Straße und der Werther Straße freigehalten worden. Ehling ging auf die Vorteile der Tunnelbauweise für den zweiten Bauabschnitt ein und hob insbesondere hervor, dass der "Löverick" als einheitlicher Stadtteil erhalten bleibe, die Gartenseiten der anliegenden Häuser ruhige Zonen blieben, die Grünverbindung durchgängig  und wohnungsnahe Spiel- und Freiflächen auf dem dann begrünten Tunnel erhalten blieben. Zudem könne man die Lärmschutzwände an den nicht untertunnelten Bereichen auf die maximale städtebaulich noch vertetbare Höhe von 3,5 m reduzieren und auch noch Baumöglichkeiten für 25 - 30 Häuser in den nicht untertunnelten Bereichen in der Form von Schallschutzhäusern schaffen.

Die Baukosten für die gesamte Maßnahme wurden bereits im Jahre 1992  vom beauftragten Ingenieurbüro Grassl (Düsseldorf) auf knapp 40 Millionen DM geschätzt. Für Baukosten für den ersten Bauabschnitt (Werther Straße bis Schwanenstraße) sowie für vorbereitende Arbeiten des zweiten Bauabschnitts seien bislang 4 Millionen Euro ausgegeben worden, erläuterte Ehling. "Die jetzt erfolgte Vergabe der Bauarbeiten des II. Bauabschnitts zwischen Schwanenstraße und Dixnperloer Straße beläuft sich auf genau 12.129.620,11 Euro", erklärte der Bürgermeister, "ich hoffe, da kommen wir auch genau mit aus".

Ehling erläuterte das Vergabeverfahren, dass erst beim zweiten Mal zu einem Abschluss geführt werden konnte. Beim ersten Verfahren habe eine Bietergemeinschaft den Zuschlag erhalten, die ein besonders schonendes Verfahren durch sog. überschnittene Bohrpfähle anwenden wollte. "Doch dann hätten wir keinen dichten Tunnel bekommen," so Ehling, "vielleicht eine Furt durchs Grundwasser". Die Firma Züblin habe dann im zweiten Verfahren den Zuschlag bekommen, nicht berücksichtigte Firmen seien aber dann vor die Vergabekammer gezogen und hätten das Verfahren noch einmal in die Länge gezogen. "Als das OLG am 15. September den Widerspruch zurückgewiesen hat", erklärte Ehling, "haben wir, auch wenn das im Dezernentenkollegium nicht üblich ist, uns erst einmal einen Schluck Sekt gegönnt".

Die Baugrubenumschließung für den Tunnel soll nunmehr durch eine Schlitzwand erfolgen. Dabei wird mit einer besonderen, sehr langen Baggerschaufel ein Schlitz in das Erdreich gebaggert und dieser anschließend mti einer zunächst flüssigen, später erhärtenden Emulsion verfüllt. Der Schlitz wird bis in die wasserundruchlässigen Schichten (ca. 16 Meter) des Erdreichs eingebunden, so dass eine wasserdichte Umschließung der Baugrube entsteht.

"Für den Tunnelrohbau sind zwei Jahre vorgesehen", schaute Ehling ein wenig voraus, "mit der Fertigstellung der Röhre können wir 2005 rechnen und für den Verkehr werden wir den Abschnitt im Sommer 2006 freigeben". "Ganz übereinstimmend kann ich sagen," so Ehling, "dass Rat und Verwaltung nie den geringsten Zweifel am Projekt hatten, deshalb haben wir auch daran festgehalten und es hat sich gezeigt, dass es sich lohnt, einen langen Atem zu haben".

Helmut Hamm, Prokurist und Niederlassungsleiter der Ed. Züblin AG, Bauunternehmung Niederlassung Duisburg, schaute selbstbewusst in die Zukunft: "Wir werden nach den derzeit laufenden Vorarbeiten im Januar mit den eigentlichen Arbeiten an den Schlitzwänden beginnen und dann in einer trockenen Baugrube im Frühjahr mit den eigentlichen Tunnelarbeiten anfangen". Weil Bürgermeister gerne mit Baggern spielten, habe er, so Hamm weiter, Bürgermeister Ehling auch einen solchen mit unter den Weihnachtsbaum gelegt. "Hoffentlich sehen wir uns in 24 Monaten an dieser Stelle wieder", schloss er seine Ausführungen.

Hier finden Sie das ausführliche Informationspapier vom 11 März 2003, dass Sie sich als pdf-Dokument herunterladen können!

---

Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Spatenstich Westringtunnel 1
Auf dem Bild von links nach rechts: Helmut Hamm, Niederlassungsleiter der Ed. Züblin AG Duisburg, Bürgermeister Klaus Ehling und Stadtbaurat Ulrich Paßlick, beim ersten Spatenstich zum Westringtunnel am 11. Dezember 2003
Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt

Spatenstich Westringtunnel 2
Auf dem Bild von links nach rechts: Helmut Hamm, Niederlassungsleiter der Ed. Züblin AG Duisburg, Bürgermeister Klaus Ehling und Stadtbaurat Ulrich Paßlick, beim ersten Spatenstich zum Westringtunnel am 11. Dezember 2003
Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt

Spatenstich Westringtunnel 3
Auf dem Bild von links nach rechts: Helmut Hamm, Niederlassungsleiter der Ed. Züblin AG Duisburg, Bürgermeister Klaus Ehling und Stadtbaurat Ulrich Paßlick, beim ersten Spatenstich zum Westringtunnel am 11. Dezember 2003
Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt

Spatentstich Westringtunnel 4
"Wir hätten keinen dichten Tunnel, vielleicht eine Furt durchs Grundwasser bekommen", sagte Bürgermeister Klaus Ehling zum neuartigen Verfahren eines nicht zum Zuge gekommenen Bieters für das Tunnelbauwerk beim ersten Spatenstich zum II. Bauabschnitt Westring (Westringtunnel)
Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt

Spatenstich Westringtunnel 5
Bürgermeister Klaus Ehling beim ersten Spatenstich zum Westringtunnel am 11. Dezember 2003
Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt

Spatenstich Westringtunnel 6
Bürgermeister Klaus Ehling am Steuer des Baggers, mit dem die Arbeiten am Westringtunnel in diesen Tagen beginnen.
Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt

Spatenstich Westringtunnel 7
"Da Bürgermeister gerne mit Baggern spielen, habe ich Ihnen einen mitgebracht", beendete Dipl.-Ing. Helmut Hamm, Prokurist und Niederlassungsleiter der Ed. Züblin AG, Bauunternehmung Niederlassung Duisburg, seine Ansprache anlässlich des ersten Spatenstichs zum Westringtunnel.
Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt