Bocholt, 14. September 2004
Feuerwehren Bocholt und Dinxperlo (NL) festigen Zusammenarbeit
Grenzüberschreitende Einsätze auf rechtliche Basis gestellt
Bocholt (pd).
Die Feuerwehren in Bocholt und der niederländischen Nachbargemeinde Dinxperlo wollen ihre Zusammenarbeit festigen, um grenzüberschreitende Einsätze im Brand- und Katastrophenfall schnell und unbürokratisch durchführen zu können.
Am Montag unterzeichneten die Bürgermeister Henk van der Woude (Dinxperlo) und Klaus Ehling eine entsprechende Vereinbarung.
"Die Kooperation zwischen der Bocholter und Dinxperloer Feuerwehr steht damit auf einer juristisch sicheren Grundlage", sagte Ehling. Der Schlagbaum an der Grenze sei schon vor vielen Jahren gefallen, nun sei man dabei auch die "juristischen Schlagbäume durchzusägen, um Menschen in Suderwick und Dinxperlo schnell helfen zu können." Unter das Einsatzgebiet der geschlossenen Vereinbarung fallen neben den beiden unmittelbaren Grenznachbarn auch Bereiche der Bocholter Ortsteile Liedern und Spork.
Dinxperlos Bürgermeister Henk van der Woude wertete die Kooperation als "Zeichen der guten Nachbarschaft". Suderwick und Dinxperlo sind lediglich durch eine Straße getrennt, deren Bürgersteige auf deutscher bzw. niederländischer Seite liegen.
Schnelle Hilfe im Notfall wurde auch in der Vergangenheit geleistet, so zum Beispiel bei einem Großbrand in einer Dinxperloer Disco oder einem Blumenladen. Doch rechtlich standen die Aktionen auf wackeligem Grund. Einsätze auf dem Hoheitsgebiet des jeweils anderen Staates waren für die Wehren beider Länder in Fragen von Entschädigungs- und Regressansprüchen nicht unproblematisch. Selbst scheinbar einfache Dinge wie unterschiedliche Töne der Martinshörner konnten Verwirrung stiften.
Der neue Vertrag regelt neben Entschädigungs- und Haftungsfragen auch Einzelheiten zur praktischen Abwicklung. Die Meldekammer im niederländischen Apeldoorn wird künftig bei einem Brand in Dinxperlo auch die Feuerwache Bocholt automatisch informieren. Umgekehrt wird die niederländische Wehr sofort informiert, wenn auf deutschem Gebiet ein Brand gemeldet wird.
Beide Feuerwehren wollen mindestens einmal pro Jahr eine gemeinsame Übung samt Erfahrungsaustausch abhalten.
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Van der Woude und Ehling (r.) unterzeichnen den gemeinsamen Vertrag.
Der Vertrag soll die Zusammenarbeit optimieren.
