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Ausgrabungen an der Stubengasse: Ergebnisse zweijähriger Forschungsarbeit jetzt veröffentlicht Münster. (SMS) Warum vergraben Menschen um 1600 große Teile eines Fachwerkhauses säuberlich gestapelt in der Erde? Wie entstehen im 18. Jahrhundert, als Bestattungen in der Stadt schon verboten sind, rund 50 Gräber an der Stubengasse? Die Grabungen auf dem Parkplatz Stubengasse steckten voller Überraschungen und fanden wohl auch deshalb reges öffentliches Interesse. Ihre Ergebnisse sind jetzt nachzulesen in der Dokumentation "Zwischen Clemenskirche und Klarissenkloster". Bevor das Filetstück in Münsters Innenstadt zur Bebauung freigegeben wurde, hatten von 1997 bis 1999 die Archäologen freie Bahn. "Der Parkplatz an der Stubengasse war für uns ein Glücksfall", sagt Dr. Aurelia Dickers, Archäologin bei der städtischen Denkmalpflege. "Er ist eines der wenigen Grundstücke im Kern der Altstadt, das nach dem Krieg nicht wieder bebaut wurde. Dank der Grabungen können wir jetzt die Siedlungsgeschichte dieses Stadtquartiers von seinen Anfängen im 12. Jahrhundert erzählen." Ein genaueres Bild zu den Entwicklungen an der Stubengasse hatte es bislang nur ab dem 16. Jahrhundert gegeben. Für die Zeit davor gibt es nur wenige schriftliche Quellen und keine historischen Stadtansichten. Auf dieser Grundlage hatte man beispielsweise bisher an der Stubengasse zwei Höfe des 9. Jahrhunderts vermutet. Ein Irrglaube, wie die Grabungen nun belegen. Inzwischen sind rund 25 000 Fundstücke, fast 500 Feldzeichnungen und über 500 Filme ausgewertet. Latrinen und Gräber, ein alter Wassergraben und Brunnenfundamente, Holzbalken und Tonscherben, Münzen und Plomben verrieten noch viel über das Leben an der Stubengasse in vergangenen Jahrhunderten. So berichten die Fachleute in der Dokumentation, wie die beiden Großbauten - Klarissenkloster und Clemenshospital - das Stadtquartier veränderten. Aus Essgewohnheiten und Hausratresten ziehen sie den Schluss, dass die Stubengasse nicht immer zu den Top-Wohnlagen Münsters gehörte. Sie gehen Topf-Trends im Mittelalter nach, lösen das Rätsel der Gräber - hier wurden wohl aus Geldnot heimlich Patienten des Clemenshospitals im Hospitalgarten bestattet – und sie zeigen auch, welche Fragen bei aller Akribie unbeantwortet bleiben müssen wie die nach dem vergrabenen Fachwerkhaus. Die Dokumentation ist in der Münster Information im Stadthaus 1, im Stadtmuseum an der Salzstraße und im Kundenzentrum im Stadthaus 3 erhältlich. Bildzeilen: Als die Fundamente der Klarissenkirche freigelegt wurden, konnten sich die Archäologen an der Stubengasse aufmerksamer Zuschauer sicher sein. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Die gefundenen Tierskelette lassen Rückschlüsse auf den einstigen "Wohnwert" der Stubengasse zu.
Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten: Grabung Stubengasse
Grabung Detail
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