Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 18. Oktober 2006

Der "Feinkostladen Europas"

Alpen-Republik Österreich bei Europagesprächen vorgestellt / Botschaftsrat Rupert Weinmann referierte

Bocholt (pd).

"Wir lernen an diesem Abend ein anderes Österreich kennen!" Mit diesen Worten begrüßte die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Christel Feldhaar den österreichischen Botschaftsrat Rupert Weinmann am Dienstag, 17. Oktober 2006, im Rahmen der diesjährigen Europa-Gespräche der Europa-Union.

"Viele meinen, unser südliches Nachbarland bereits zu kennen", so Feldhaar weiter, "Berge, Wein und Tourismus – so wird gesagt - das alles hat Deutschland doch auch." Die Unterschiede zwischen beiden Staaten an diesem Abend kennen lernen zu dürfen, darauf freue sie sich, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin.

Zuvor hatte der Vorsitzende der Europa-Union Bocholt, Emanuele Mascolo, die 11. Bocholter Europa-Gespräche im großen Saal des historischen Rathauses offiziell eröffnet. Ziel dieser Gespräche sei es, so Mascolo, seit 1991 in nahezu jedem Jahr ein Land Europas – ob Mitglied der EU oder Kandidat – vorzustellen, um auf diese Weise die Vielfalt und den Reichtum der europäischen Kultur bewusst zu machen. Sie dienen außerdem dazu, die Kenntnisse über die Mitglieder in der europäischen Völkerfamilie zu erweitern – und last but not least – Anreize zu bieten, Land und Leute kennen zu lernen.

Botschaftsrat Rupert Weinmann entrichtete zunächst herzliche Grüße des Botschafters der Republik Österreich, Dr. Christian Prosl, bevor er mit seinem eigentlichen Vortrag begann. Unter dem Thema "Der lange Weg Österreichs zurück in die Europäische Union" beleuchtete Weinmann kurz die Geschichte des Landes in den vergangenen Jahrzehnten und widmete sich anschließend den verschiedenen Phasen Österreichs im Rahmen des europäischen Integrationsprozesses. Insbesondere ging er dabei auf die wirtschaftlichen Aspekte ein, die eine besondere Rolle beim Beitritt der Alpen-Republik in die Europäische Union spielten.

Bereits vor dem Fall des Eisernen Vorhangs am 17. Juni 1989, so Weinmann, stellte Österreich den Antrag auf Beitritt in die Europäische Union. Am 1. Februar 1993 begannen die Beitrittsverhandlungen, die mit der Vertragsunterzeichnung im Jahr 1994 endeten. 66,6 % der wahlberechtigten Bevölkerung stimmte dem Beitritt Österreichs zur EU zu, so dass die Republik im Jahr 1995 in die europäische Familie aufgenommen wurde. Von den 8 Millionen Einwohnern ist heute ein Drittel der Bevölkerung für Europa, ein Drittel ist dagegen und ein Drittel der Menschen sind uneins bei ihrer europäischen Einstellung, so Weinmann.

Heute präsentiert sich Österreich als blühendes Land mit einer ausgeglichenen Handelsbilanz, so Weinmann weiter, einer geringen Arbeitslosenquote in Höhe von 5 Prozent sowie einer Wachstumsquote von mehr als 3 Prozent. In seinem weiteren Referat ging er kurz auf die nachbarschaftlichen Beziehungen, insbesondere zu den neuen EU-Mitglieder im Osten ein, und verglich die politischen Ziele im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft der beiden Republiken Deutschland und Österreich.

Anschließend stellte er sich den Fragen aus dem Publikum, die er unter Leitung von Moderator Prof. Ragnar Leunig beantwortete. Das aktuelle Wahlergebnis in Österreich war dabei genauso Thema wie die Einstellung Österreichs zu Energie und Umwelt. "Wir werden als Feinkostladen Europas bezeichnet", so Weinmann und betonte z.B. den mehr als 20 %-igen Anteil der Bio-Bauern oder die fehlende Atom-Energie in der Alpen-Republik.

"Wir haben ein anderes Österreich kennen gelernt!", mit diesen Anfangsworten von Bürgermeisterin Christel Feldhaar verabschiedete der Europa-Union-Vorsitzende Emanuele Mascolo den österreichischen Botschaftsrat Rupert Weinmann. Dieser trug sich noch in das Gästebuch der Stadt Bocholt ein und erhielt als kleine Erinnerung an seinen kurzen Besuch in der Europastadt einen Bildband von der stellvertretenden Bürgermeisterin Feldhaar überreicht.

Diese und weitere Informationen finden Sie auch auf der Internetseite www.bocholt.de.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Petra Taubach, Tel.-Nr. 0 28 71 / 95 33 28, e-mail: ptaubach@mail.bocholt.de


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Empfang Botschaftsrat Weinmann 17. Oktober 2006 Bild 1
Der österreichische Botschaftsrat Rupert Weinmann wurde am 17. Oktober 2006 im Historischen Rathaus empfangen. Auf dem Bild v.l.n.r.: Emanuele Mascolo, Rupert Weinmann, Peter Wahl und Bocholts 1. stv. Bürgermeisterin Christel Feldhaar

Empfang Botschaftsrat Weinmann 17. Oktober 2006 Bild 2
Bocholts erste stv. Bürgermeisterin Christel Feldhaar empfing am 17. Oktober 2006 im Saal des Historischen Rathauses den österreichischen Botschaftsrat Rupert Weinmann. Auf dem Foto ist Frau Feldhaar bei ihrer Ansprache zu sehen.

Empfang Botschaftsrat Weinmann 17. Oktober 2006 Bild 3
Der österreichische Botschaftsrat Rupert Weinmann - hier bei seiner Ansprache - wurde am 17. Oktober 2006 im Saal des Historischen Rathauses empfangen.

Empfang Botschaftsrat Weinmann 17. Oktober 2006 Bild 4
Der österreichische Botschaftsrat Rupert Weinmann trug sich im Rahmen des Empfanges am 17. Oktober 2006 in das Gästebuch der Stadt Bocholt ein, links Bocholts erste stv. Bürgermeisterin Christel Feldhaar

Empfang Botschaftsrat Weinmann 17. Oktober 2006 Bild 5
Gruppenbild: Bocholts erste stv. Bürgermeisterin Christel Feldhaar, Botschaftsrat Rupert Weinmann und Emanuele Mascolo, Vorsitzender der Europaunion