Presseinformation

Nr. Steinfurt, 31. Mai 2007


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„Behalten Sie Ihre Ideen nicht für sich!“ - reger Meinungsaustausch bei dritter Kreis-Begegnung zur Zukunft der älteren Menschen im Kreis Steinfurt

Kreis Steinfurt/Emsdetten. Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben im Alter aussehen kann, gab die „Gastgeberin“ der dritten Kreis-Begegnung gleich selber: Engagiert stellte Anni Sandmann, Leiterin des Treffpunkts „Buntstift“ in Emsdetten, den rund 60 Gästen das Konzept der Einrichtung vor, in der sich ältere Bürgerinnen und Bürger regelmäßig zum Austausch treffen können. Die fast 80jährige schilderte, wie sie gemeinsam mit weiteren Seniorinnen – selbstverständlich ehrenamtlich - die Anlaufstelle ins Leben gerufen und eingerichtet hat, und lieferte damit eine gute Einstimmung auf das Thema der Veranstaltung: „Zur Zukunft der älteren Menschen im Kreis Steinfurt“.

 

Insgesamt vier Kreis-Begegnungen führt der Kreis Steinfurt im Rahmen seines Kreisentwicklungsprozesses an verschiedenen Orten im Kreis Steinfurt durch. Nachdem bereits die Themen Zukunft der Arbeit und der Bildung im Fokus standen, ging es jetzt in Emsdetten um die Perspektiven der Senioren. Denn fest steht: „Die Anzahl alter und sehr alter Menschen wird bis 2020 deutlich ansteigen“, unterstrich Doris Gausling in ihrem Impulsreferat. Die Sozialplanerin des Kreises Borken stellte das Projekt „Leben im Alter neu denken – Kreis Borken bewegt“ eingehend vor. Es dient dazu, ganz konkret Projekte zu fördern, die älteren Menschen möglichst lange ein Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Besuchs- und Einkaufsdienste gehören hier ebenso dazu wie eine Begleitung bei und nach Krankenhausaufenthalten sowie Beratung für ein altersgerechtes Wohnen. 18 Angebote werden derzeit im Kreis Borken ausprobiert, die acht besten werden ausgebaut. Mehr als eine Millionen Euro hat der Kreis Borken für dieses Projekt bereitgestellt.

 

Barrierefreiheit – dass dieser Begriff deutlich mehr beinhaltet als Rampen für Rollstuhlfahrer, machte Dr. Frank Bröckling vom Büro planinvent in Münster deutlich. Barrierefreiheit sei vielmehr ein Qualitätsmerkmal, ein Beweis für kluge Stadtplanung. Denn nicht nur Menschen mit einem Handicap begrüßen es, bequem in öffentliche Gebäude zu kommen, ausreichend Bewegungsfreiheit zu haben und nicht über holpriges Pflaster stolpern zu müssen. Dr. Bröckling appellierte an Stadtplaner, die Ideen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger stets mit zu berücksichtigen: „So lassen sich der Wohnwert von Orten erhöhen und Standortvorteile sichern.“

 

Wie sich Seniorinnen und Senioren auch politisch Gehör verschaffen können, erläuterte Horst Erle, Vorsitzender des Seniorenbeirates der Stadt Rheine. „Ein Seniorenbeirat ist der Sprecher älterer Bürgerinnen und Bürger, er vertritt ihre Interessen und Anliegen.“ Darüber hinaus unterstützen seine Mitglieder ratsuchende Senioren etwa auch bei der Suche neuer Lebensperspektiven.

 

Wie möchte ich im Alter wohnen? – Auch diese Frage beschäftigte die Teilnehmer der Kreis-Begegnung. Werner Rählmann aus Recke, der zusammen mit einem Projektteam an der Fachschule für Wirtschaft eine Arbeit zum Thema „Altersgerechte Wohnwelt - Betreutes Wohnen war gestern - Zusammenleben mit Freunden hat Zukunft" schreibt, gab hierzu hilfreiche Anregungen. Landrat Thomas Kubendorff verwies auf die Bemühungen des Kreises, künftig verstärkt gezielte Wohnberatung für Senioren anzubieten.

 

In der Diskussion entlockte Moderatorin Elke Frauns den Zuhörern zahlreiche gute Beispiele, wie sich ältere Menschen im Kreis Steinfurt schon heute aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligen und für die Zukunft vorsorgen. Den einhelligen Rat aller Referenten unterstützte sie nachdrücklich: „Mischen Sie sich ein! Äußern Sie Ihre Anliegen! Behalten Sie Ihre Ideen nicht für sich!“

 

Weitere Informationen zum Kreisentwicklungsprozess finden Interessierte im Internet unter www.kreis-steinfurt2020.de.





Interessiert verfolgten die Gäste der Kreisbegegnung zum Thema Senioren das Impulsreferat