Presseinformation

Nr. 203 Steinfurt, 29. Juni 2007


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Allzeit sichere Fahrt!
Kreis Steinfurt: „Ein ganz normaler Tag – eines Straßenwärters“ – Sommerserie Teil 1

Kreis Steinfurt. 1.100 Beschäftigte arbeiten bei der Kreisverwaltung Steinfurt. Was machen die den lieben langen Tag? Stimmen die Beamten-Witze, das Bild von staubigen Aktenbergen und öden Tätigkeiten? In lockerer Folge möchten wir in den nächsten Wochen zeigen, wie ein ganz normaler Tag einzelner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Kreisverwaltung aussieht. Heute begleiten wir den Straßenwärter Jürgen Weischer.

 

Es ist Midsommer – die kürzeste Nacht des Jahres. Tatsächlich, denn schon um 6.45 Uhr geht es los. Eine orangefarbene Kompanie verlässt mit großen Gerätschaften die Steinfurter Kreisstraßenmeisterei. Zwei LKW mit Kranbetrieb, ein „Unimog“ mit Mähgerät, zwei Mannschaftswagen mit sogenannten Freischneidern auf dem Anhänger, ein extra schmales Fahrzeug für die Radwege und ein Streckenwagen starten ihre Mission. Die lautet: Unterhaltung der Kreisstraßen und Sicherheit des Straßenverkehrs.

 

Konkret bedeutet das: Im Winter streuen, zwei- bis dreimal im Jahr die Seitenräume mähen, Hecken beschneiden, die Standsicherheit von Bäumen überprüfen, Schächte reinigen, Fahrbahnen reparieren, Rad- und Gehwege pflastern, Schilder und Leitpfosten reinigen, Verkehrszählungen... Mit anderen Worten: Es gibt immer viel zu tun.

 

Für ihre Aufgaben ist die Straßenmeisterei gut ausgestattet: Mit eigener Werkstatt, Tankstelle, Waschhalle, Schilderhalle, Mischanlage für Streusalz, Maschinen zum Mähen, Pflastern, für Holzarbeiten und den Winterdienst bis hin zu Waschgeräten für Leitpfosten. Das ganze Sammelsurium an Arbeitsmaterialien spiegelt eine große Vielseitigkeit der Aufgaben wider.

 

Mit Leitpfosten, Schildern, Stationszeichen, Werkzeugen, Leiter und Kaltasphalt im Gepäck fährt der Streckenwagen auf die K 59. „Augen auf“ heißt es jetzt für das Zweier-Team Jürgen Weischer und Roland Wilger. Denn sie achten auf einfach alles: Ob Leitpfosten oder Schilder ersetzt werden müssen, ob es Löcher in der Straße gibt, ob die Ampelanlagen funktionieren oder Äste auf die Straße ragen... Was sie selber machen können, wird kurzerhand erledigt. Alles andere wird telefonisch durchgegeben und geregelt.

 

Die gesamten 240 Kilometer Kreisstraßen im westlichen Teil des Kreises Steinfurt fährt die Streckenkontrolle der Steinfurter Straßenmeisterei in der Woche ab. Das sind zirka 80 Kilometer am Tag. Hinzu kommen noch aktuelle Ereignisse, wenn die Straßenwärter beispielsweise von der Polizei über einen Unfall benachrichtigt werden. Nach 22 Jahren als Straßenwärter beim Kreis Steinfurt hat Jürgen Weischer natürlich alle Straßen, Parkplätze und Auffahrten genau im Kopf.

 

Mittlerweile auf der K 65 Richtung Metelen haben Weischer und Wilger drei Leitpfosten und ein Schild ausgetauscht sowie einige Plakate eingesammelt – Plakatieren ist nämlich außer zu Wahlzeiten grundsätzlich verboten – und ein defektes Licht an einer Ampelanlage durchgegeben. Was machen zur gleichen Zeit die Kollegen? Mehrere Trupps mähen die Seitenränder. In dieser Jahreszeit allerdings nur einen schmalen Bereich: „Zum Schutz der Fasane und Kleintiere“, erläutert Jürgen Weischer.

 

Ein anderes Team setzt einen Schachtdeckel tiefer. Ein Anwohner hatte sich beschwert, dass das Wasser sich staute. An anderer Stelle kommt der LKW mit Kranbetrieb zum Einsatz: Der Grabenaushub eines Vorfluters wird eingesammelt und weggefahren.

 

Heute war es vielfältig, aber vergleichsweise ruhig für die Straßenwärter. Es geht aber auch anders: Wenn sie nachts die Straßen von Schnee, Glätte und umgestürzten Bäumen befreien müssen. Während des Schneechaos im November 2005 und nach dem Orkan Kyrill Anfang des Jahres herrschte auch bei der Kreisstraßenmeisterei Ausnahmezustand. Ebenso werden die Experten der Straße bei Tierseuchen und großen Unfällen dazugerufen, um Straßen zu sperren.

 

Der Beruf „Straßenwärter/in“ beziehungsweise „Straßenbauer/in“ ist wahrlich kein „Zuckerschlecken“ – und ganz bestimmt nicht eintönig.





Jürgen Weischer (l.) und Roland Wilger tauschen ein verblasstes Straßenschild aus.



Jetzt läuft das Wasser wieder ab. Die Straßenwärter des Kreises Steinfurt setzen einen Schachtdeckel tiefer.



Der Grabenaushub eines Vorfluters wird auf den LKW gebaggert und dann weggefahren.