Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 08. November 2007

„Hinsehen! Handeln!“ – Ausstellung im Medienzentrum eröffnet

Häusliche Gewalt im Bocholter Blickfeld

Bocholt (pd).

„Ich fordere Sie alle auf, sich für die Menschenrechte von Frauen einzusetzen!“, mit diesen Worten eröffnete die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Christel Feldhaar die Ausstellung „Hinsehen! Handeln!“ am Mittwoch, 7. November 2007, im Bocholter Medienzentrum.

Diese Ausstellung zum Thema „Häusliche Gewalt“ wurde vom Verein frauen für frauen e.V. Ahaus im Jahr 2005 erstmals präsentiert und wird auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bocholt, Annette Hünting, in Zusammenarbeit mit der Familienbildungsstätte Bocholt noch bis zum 25. November 2007 gezeigt.

Sie lebt von den persönlichen Beiträgen verschiedener Frauen und Männer, Personen des öffentlichen Lebens, Personen mit Vorbildfunktionen, Personen, die zum Thema „Gewalt gegen Mädchen und Frauen“ nachgedacht und etwas zu sagen haben. Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sehen Bilder, Collagen und Plakate, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Thema „Häusliche Gewalt“ auseinandersetzen.

In ihrem Grußwort sagte die stellvertretende Bürgermeisterin, dass durch Männergewalt gegen Frauen und Mädchen der Solidargemeinschaft jährlich 14,8 Milliarden Euro Kosten entstehen, die für Justiz, Polizei, ärztliche Behandlung und Arbeitsausfälle aufgebracht werden müssen. Sie wies darauf hin, dass in 95 Prozent der Fälle Häuslicher Gewalt, Frauen die Opfer und Männer die Täter sind. „Jährlich“, sagte Feldhaar, „fliehen 40.000 Frauen mit ihren Kindern in Frauenhäuser. Ziel der Ausstellung ist es“, so die stellvertretende Bürgermeisterin, „aufmerksam zu machen, zur Diskussion anzuregen und Änderungen zu schaffen. Ziel ist es auch, ein Klima zu erzeugen, in dem Männergewalt an Frauen wahrgenommen und geächtet wird.“

In diesem Zusammenhang wies sie darauf hin, dass im Kreis Borken am Runden Tisch „GewAlternativen“ unter der Schirmherrschaft von Landrat Gerd Wiesmann, Ehrenamtliche und Fachkräfte eng zur Bekämpfung häuslicher Gewalt zusammen arbeiten. „Der Verein frauen für frauen“, so Feldhaar, „dem wir diese Ausstellung zu verdanken haben, existiert seit 22 Jahren mit den kreisweiten Angeboten Frauenberatungsstelle und Frauennotruf.“

Die hauptamtliche Mitarbeiterin des Vereins frauen für frauen, Agnes Denkler, dankte deshalb in ihrer Ansprache den Organisatoren der jetzigen Ausstellung. „Es war von Anfang an der Wunsch des Vereins, diese Ausstellung an möglichst vielen Orten im Kreis Borken der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“, so Denkler, und freute sich auch über das gut vorbereitete Begleitprogramm zur Ausstellung. Dieses Programm widmet sich mit verschiedenen Beiträgen im Rahmen der Ausstellungsdauer dem Thema „Häusliche Gewalt“.

Am Samstag, 11. November 2007, findet z.B. das Interkulturelle Frauenfrühstück statt. Ein Vortrag von Sandra Bulling, Care International, widmet sich am Dienstag, 13. November 2007, dem Thema „Zwangsbeschneidung“. Ein weiterer Vortrag zu „Gewalt ist männlich“ des Diplom-Sozialarbeiters und Gewaltberaters Ulrik Störzer, findet am Mittwoch, 21. November 2007, statt. Die Finissage mit Lesung „Phönix aus der Asche“ von Bärbel Pfeifer und Gea Runte beschließt am Sonntag, 25. November 2007, dem Internationalen Tag "NEIN zu Gewalt an Frauen" die Veranstaltungsreihe.

Alle Veranstaltungen finden im Medienzentrum (Alter Bahnhof), Hindenburgstraße 5, in Bocholt statt. Einzelheiten können dazu dem Veranstaltungskalender auf der Internetseite www.bocholt.de entnommen werden.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Petra Taubach (stv. Gleichstellungsbeauftragte), Tel.-Nr. 0 28 71 / 95 33 28, e-mail: ptaubach@mail.bocholt.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Hinsehen und Handeln Bild 1
Agnes Denkler bei der Veranstaltung "Hinsehen und Handeln" am 7.11.2007
Foto: Petra Taubach Stadt Bocholt

Hinsehen und Handeln Bild 2
Annette Hünting, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bocholt
Foto: Petra Taubach, Stadt Bocholt

Hinsehen und Handeln Bild 3
Christel Feldhaar, erste stv. Bürgermeisterin der Stadt Bocholt bei der Ausstellungseröffnung am 7.11.2007
Foto: Petra Taubach, Stadt Bocholt

Hinsehen! Handeln! Flyer