Presseinformation

Nr. 400 Steinfurt, 20. Dezember 2007


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Tierschutz war das Top Thema des Jahres: Rinder, Pferde, Hunde gerettet
Wieder viel los in 2007 beim Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt

Kreis Steinfurt. Es ist Dezember – Zeit für den Blick zurück auf das vergangene Jahr. Auch der Kreis Steinfurt zieht Bilanz: Was war los in 2007? Welche Arbeitsschwerpunkte haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung beschäftigt? In loser Folge ziehen wir Resümee – heute zum Thema Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung.

 

„Das Wichtigste spontan? Tierschutzanzeigen und Blauzungenkrankheit“, zieht Kreistierarzt Dr. Christoph Brundiers Bilanz für das vergangene Jahr. Annähernd 100 Tierschutzanzeigen gingen beim Veterinäramt des Kreises Steinfurt ein. Verfolgt wurden alle; wirklich brenzlig waren zum Glück nur wenige.

 

In drei Fällen wurde ein Tierhaltungsverbot an Rinder- oder Pferdehalter ausgesprochen. Aus einem weiteren Betrieb holten die Kreisveterinäre mehrfach vernachlässigte Pferde ab, um sie an anderer Stelle wieder aufzupäppeln. Auch für diesen Betrieb ist die Durchsetzung eines Pferdehaltungsverbotes beabsichtigt. Gegen den Halter eines bis auf die Knochen abgemagerten Dobermanns wurde Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt.

 

Eher frustrierend ist demgegenüber die Lage beim Thema Blauzungenkrankheit. Dr. Brundiers: „Seit 2006 hat sich diese Seuche explosionsartig ausgebreitet. Damals gab es sieben Ausbrüche, in 2007 dagegen in über 370 Beständen. Dabei sind fast 500 Tiere, Rinder und Schafe verendet.“ Auch wenn zurzeit mit Hochdruck an der Entwicklung eines Impfstoffes gearbeitet werde – eine Eliminierung des leicht übertragbaren Erregers sei vermutlich kaum je zu erreichen, bedauert der Tierarzt.

 

Viel Arbeit machte im vergangenen Jahr die Umsetzung einer neuen EU Verordnung zum Tiertransport. 80 Viehhändler mussten nach den neuen Bestimmungen zugelassen werden, 130 Fahrer von Tiertransportfahrzeugen erhielten eine Nachschulung im Kreishaus.

 

Weiterhin waren die Tierärzte des Kreises auf 140 landwirtschaftlichen Betrieben, die im Rahmen von „Cross Compliance“ überprüft wurden. Tiere richtig gekennzeichnet? Gute Unterbringung? Futter in Ordnung? Diese Überprüfung ist Voraussetzung für EU-Direktzahlungen; hier wurden nur 25 Verstöße überwiegend leichterer Art festgestellt.

 

Neben den Tieren beschäftigt Dr. Brundiers und sein Team auch die Lebensmittelüberwachung für Menschen. Insgesamt 2.500 Betriebskontrollen wurden durchgeführt. In 59 Fällen waren Bürgerbeschwerden der Anlass, hier allerdings nur vier Beanstandungen die Folge. 49 Ordnungswidrigkeitenverfahren wurden eingeleitet, acht Betriebe mussten ihr Geschäft schließen wegen mangelnder Hygiene.

 

Die Lebensmittelkontrolleure entnahmen insgesamt 2.402 Proben von Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen sowie Kosmetika und leiteten diese zur Untersuchung nach Münster. Von diesen waren bis Mitte Dezember 181 „beanstandet“ worden, soll heißen: Igitt und Finger weg. Gleiches galt für einige Lebensmittel und auch Spielzeug, oftmals aus China. Hier begleiteten die Kontrolleure mehrere Rückrufaktionen.





Tierschutz und Blauzungenkrankheit waren 2007 zentrale Arbeitsfelder des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes.