Presseinformation

Nr. 015 Steinfurt, 15. Januar 2008


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Große Nachfrage nach Feinstaubplaketten bei Zulassungsstellen des Kreises Steinfurt
Ein Blick zurück auf das Jahr 2007 – Heute: Straßenverkehr

Kreis Steinfurt. Zeit für den Blick zurück auf das vergangene Jahr. Auch der Kreis Steinfurt zieht Bilanz: Was war los in 2007? Welche Arbeitsschwerpunkte haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung beschäftigt? In loser Folge ziehen wir Resümee – heute zum Thema Straßenverkehr.

 

Unfallursache Nummer eins in Deutschland ist nach wie vor die nicht angepasste Geschwindigkeit. Deshalb wurden auch im Jahr 2007 sowohl von der Polizei als auch vom Kreis Steinfurt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt, um Gefahren im Straßenverkehr abzuwehren.

 

Rund 86.000 Verkehrsordnungswidrigkeitenverfahren leitete die Bußgeldstelle des Kreises in 2007 ein. Gründe dafür gab es viele. In erster Linie natürlich Geschwindigkeitsüberschreitungen, aber auch zu geringe Abstände, Überladung, gefährliche Fahrzeugmängel oder auch die Überschreitung des TÜV-Termins. Von den insgesamt etwa 45.000 erlassenen Bußgeldbescheiden enthielten 3.558 Bußgeldbescheide die Festsetzung eines Fahrverbotes von mindestens einem Monat – mit einer Quote von rund 7,9 Prozent ist dies ein geringfügiger Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.

 

Kein Bußgeld bekamen die Rennradfahrer, die beim Sparkassen Münsterland Giro 2007 über die Straßen im Kreis Steinfurt rasten. Für dieses sportliche Highlight mussten zahlreiche Straßen gesperrt und Umleitungen koordiniert werden. Hierzu arbeitete die Straßenverkehrsbehörde eng mit Polizei, Straßenbaulastträger und Rettungsdiensten zusammen.

 

„Auch das Projekt ‚Walking Bus’ an der St. Vitus-Grundschule in Metelen ist nach den Herbstferien 2007 gut gestartet“, berichtet Günter Springer, der die Arbeitsgruppe Verkehrslenkung und -sicherung in der Straßenverkehrsbehörde leitet. Entlang festgelegter Routen laufen die Grundschulkinder in Begleitung engagierter Eltern gemeinsam zur Schule. Die Verkehrskonferenz beim Kreis Steinfurt hat beschlossen, dieses Modellprojekt auf weitere Städte und Gemeinden des Kreises auszuweiten, um den Schulweg für Kinder sicherer zu machen.

 

Die Einrichtung der Umweltzonen in Berlin, Hannover und Köln löste auch bei den Zulassungsstellen des Kreises Steinfurt eine große Nachfrage nach Feinstaubplaketten aus. „Nur die Fahrzeuge, bei denen an der Windschutzscheibe eine Feinstaubplakette angebracht ist, dürfen in die eingerichteten Umweltzonen einfahren“, darauf weist Alfons Löffeld, Sachgebietsleiter der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Steinfurt, hin. Während die Zulassungsstellen im vergangenen Jahr 1.300 Feinstaubplaketten zuteilten, waren es allein an den ersten drei Tagen in 2008 423 Fahrzeughalter, die die begehrte Plakette haben wollten.

 

Der Fahrzeugbestand im Kreis Steinfurt wächst nach wie vor. Am Stichtag Silvester waren insgesamt 310.182 Fahrzeuge (Krafträder, PKW und Nutzfahrzeuge) zum öffentlichen Straßenverkehr zugelassen. Dies sind ein Prozent mehr als im Vorjahr.

 

Auffallend ist der hohe Anstieg von Ausfuhrkennzeichen. Diese werden vorwiegend für Fahrzeuge ausgestellt, die für den Export bestimmt sind. 14.430 wurden 2007 mit diesem Kennzeichen ausgestattet (2006 waren es 9.200). Seit März kam zudem wegen der neuen Fahrzeug-Zulassungsverordnung auf die Zulassungsstellen ein erhöhter Verwaltungsaufwand zu. Seither müssen auch bei der Zuteilung eines Ausfuhrkennzeichens die kompletten Daten, also die gesamte Fahrzeugtechnik, erfasst werden, so dass gesonderte Zulassungsschalter mit zusätzlichem Personal eingerichtet werden mussten. „Für die Antragsteller fallen deshalb höhere Gebühren an“, bedauert Alfons Löffeld.

 

Das Wunschkennzeichen, das übers Internet reserviert werden kann, ist nach wie vor beliebt. Als weiteren Service hat die Zulassungsstelle im letzten Jahr die Möglichkeit geschaffen, Zulassungstermine online zu reservieren. So können ungeliebte Wartezeiten entfallen. Seit März kann zudem das bisherige Kennzeichen des Altfahrzeuges unmittelbar für das Neufahrzeug übernommen werden.

 

Kein Fahrzeug ohne Kfz-Versicherung – sollte man meinen. Löffeld bilanziert: „Wir mussten in 7.006 Fällen ordnungsbehördliche Maßnahmen gegen Fahrzeughalter einleiten, in denen kein Versicherungsschutz mehr bestand, weil die Versicherungsprämie nicht gezahlt wurde.“ Dann wird eine kurze Frist eingeräumt, der Zulassungsstelle den Versicherungsschutz für das Fahrzeug nachzuweisen. „Andernfalls legen wir das Fahrzeug unverzüglich still“, so Friedhelm Thielen, Leiter der Zulassungsstelle des Kreises. Erfreulicherweise ist hier ein leichter Rückgang zum Vorjahr festzustellen.

 

Die Führerscheinstelle musste 2007 10.016 Anträge bearbeiten - eine leichte Steigerung gegenüber 2006. Dagegen ist die Nachfrage nach den sogenannten Fahrerkarten für das digitale Kontrollgerät zur Überwachung der Lenk- und Ruhezeiten nach wie vor hoch. Für neue Lastkraftwagen und Omnibusse ist seit dem 1. Mai 2006 der Einbau des digitalen Kontrollgerätes Pflicht. 2007 haben 3.050 LKW- und Omnibusfahrer die Fahrerkarte beantragt (436 Anträge mehr als 2006).

 

Auch das Interesse der 17-jährigen Jugendlichen am begleiteten Fahren ist ungebrochen. 2.520 junge Menschen wollten im vergangenen bereits mit 17 einen PKW fahren (2006 waren es 1.929). Drei Jugendlichen musste die Führerscheinstelle die Fahrerlaubnis wieder abnehmen, weil sie ohne Begleitung mit dem Auto unterwegs waren.

 

Nicht so erfreulich war der relativ starke Anstieg des behördlichen und gerichtlichen Fahrerlaubnisentzugs wegen fehlender Kraftfahreignung. „Diese Zahl ist von 601 auf 759 in 2007 angestiegen“, berichtet Markus Möllers, Leiter der Führerscheinstelle. Lediglich in 543 Fällen, 55 Fälle weniger als im Vorjahr, wurde die Fahrerlaubnis nach dem Entzug neu erteilt.





Der Sparkassen Münsterland Giro 2007 rollte durch den Kreis Steinfurt. Foto:Sparkassen Münsterland Giro