Kreis Steinfurt/Steinfurt. MRSA steht für Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus. Das ist ein Bakterium, das vor allem bei schwer kranken Patienten in Krankenhäusern gefährliche Komplikationen bis hin zu tödlichen Blutvergiftungen auslösen kann. Mit Antibiotika ist es kaum noch zu bekämpfen. Durch gemeinsame Aktivitäten des EUREGIO MRSA-net Qualitätsverbundes soll dieser Keim allmählich zurückgedrängt werden.
Deshalb hat das Gesundheitsamt des Kreises Steinfurt jetzt die Vertreter der beteiligten Krankenhäuser im Kreisgebiet zum zweiten Runden Tisch des MRSA Netzwerkes Twente-Münsterland eingeladen. „In erster Linie geht es darum, das Bakterium durch systematische Abstrichuntersuchungen bei den Patienten zu erkennen und dann durch Sanierungen zum Verschwinden zu bringen“, betont Dr. Detlef Schmeer, Sachgebietsleiter Gesundheitlicher Umweltschutz, übertragbare Krankheiten, Medizinalaufsicht. Dazu gehöre die Einhaltung einer vorbildlichen Hygiene, um Übertragungen auf Andere zu verhindern.
„Mittlerweile sind die Krankenhäuser im Kreis Steinfurt dem Ziel ein großes Stück näher gekommen“, ist Dr. Schmeer zuversichtlich. Die Krankenhäuser, die die Bekämpfungsmaßnahmen korrekt durchführen, erhalten demnächst ein Transparenz- und Qualitätssiegel. Daran können die Patienten erkennen, ob das Krankenhaus MRSA-bewusst handelt und die Empfehlungen umsetzt.
Beim zweiten Treffen stand der gegenseitige Austausch der Erfahrungen bei der Durchführung der Abstrichuntersuchungen im Vordergrund. „Jeder Patient, bei dem das Risiko einer MRSA-Besiedlung vorhanden ist, kann sich zu seinem eigenen Schutz sicher sein, dass bei ihm schon bei der Aufnahme in einem Krankenhaus im Kreis Steinfurt eine Abstrichuntersuchung gemacht wird“, berichtet Dr. Schmeer. Nur so könne der Keim bekämpft werden, schon bevor er zu gefährlichen Komplikationen führe.