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EINE MALERIN VON HOHER QUALITÄT
Heimatverein und Stadtmuseum stellen Schily-Koppers-Raum vor
Borken - 08. Februar 2008. Dank einer vom Heimatverein Borken schon vor Jahrzehnten angelegten Sammlung ist im Stadtmuseum Borken eine beträchtliche Zahl von Zeichnungen, Skizzen und Gemälden der Malerin Julia Schily-Koppers vorhanden, die 1855 in Borken geboren wurde und 1944 in Parow bei Stralsund verstarb. Ihr Leben und Ihr Werk repräsentieren zweierlei: zum einen die im Deutschen Kaiserreich vorherrschende akademische Malweise, die auf die Genre-, Historien-, Landschafts- und Porträtmalerei konzentriert war, zum anderen den Lebensweg einer Frau, die gegen mancherlei Widerstände ihrer Zeit einen eigenständigen und für die Zeitverhältnisse sehr ungewöhnlichen Weg verfolgte. Dr. Annette Rittmann, Kunsthistorikerin am Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster, urteilte im November 2005 im Rahmen einer vom Heimatverein Borken präsentierten Ausstellung: „Schon der erste Blick auf die Werke von Julia Schily-Koppers beweist, dass sie eine exzellente Künstlerin war, die ihr Metier der Malerei vortrefflich beherrschte. Ihre lebensechten Portraits sind nahezu fotografisch genau erfasst und bezeugen neben psychologischem Feingefühl höchste handwerklich-künstlerische Qualität.“
Im Zuge einer schrittweisen Neugestaltung der musealen Dauerausstellung möchten Heimatverein und Stadtmuseum Borken am kommenden Sonntag, dem Geburtstag der Malerin, einen ihr gewidmeten neuen Raum vorstellen. Auch wenn dieser nur 40 qm misst, soll die Neugestaltung ein Auftakt für eine weiterführende Beschäftigung mit Leben und Werk von Julia Schily-Koppers sein. Die derzeitigen Kenntnisse sind immer noch sehr lückenhaft, zudem sind viele exemplarische, museumsdidaktisch interessante Fragestellungen zutage getreten, die auch die Kunstgeschichte des späten 19. Jahrhunderts beispielhaft beleuchten können. Was ist über ihren ersten Ausbildungsabschnitt bei dem Kirchenmaler Dominik Mosler (1822-1880) in Münster zu ermitteln? Für welche Stilrichtungen und Motivgruppen standen ihre Düsseldorfer Akademieprofessoren Benjamin Vautier, Eduard Gebhardt und Wilhelm Sohn? Welche Impulse können der Düsseldorfer Künstlervereinigung „Malkasten“ zugeschrieben werden, deren Veranstaltungen sie häufig besuchte? Wie verlief die künstlerische Entwicklung ihrer wenigen Düsseldorfer Mitstudentinnen Sophie Meyer, Margaret Harte, Paula Monjé oder Magda Löwe? Wie intensiv waren ihre gesellschaftlichen Kontakte zu weiteren Kreisen des gehobenen kulturellen Lebens, etwa zu Prof. Hermann Grimm in Münster, bei dem sie wiederum den Brahmsfreund und Geigenvirtuosen Joseph Joachim kennenlernte? Welcher Art waren nach Studienabschluss ihre Aufträge in Hamburg und London, an welchen Ausstellungen in Düsseldorf, Berlin, Dresden, Hamburg und Liverpool nahm sie mit welchen Arbeiten teil? Um Fragen wie diesen auf den Grund zu gehen, will der Heimatverein Borken eine systematische Werkerforschung in Auftrag geben und weitere Gemälde zu erwerben versuchen.
Zur Vorstellung des neu eingerichteten Schily-Koppers-Raumes laden Heimatverein und Stadtmuseum Borken herzlich ein. Als musikalischen Beitrag präsentieren Beatrix Bassmann (Sopran) und Veronika Maksimovas (Klavier) Lieder von Peter Cornelius, dem Patenonkel von Julia Schily-Koppers‘ Ehemann Leo Schily.
Sonntag, 10. Februar, 11.00 Uhr, Eintritt frei.
Pressekontakt: Stadt Borken, Pressesprecher Bernd Kemper, Tel. 02861 / 939 - 303, bernd.kemper@borken.de
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Julia-Schily-Koppers "Auszug aus der Kirche"
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