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Münster, 13.02.2008

Über die Hälfte der Verunglückten sind Fußgänger und Radfahrer
Ordnungspartnerschaft Verkehrsunfallprävention und Unfallforschung der Versicherer stellen Zwischenergebnisse des Verkehrsgutachtens vor

Münster (SMS) Jeder dritte Verkehrsteilnehmer in Münster ist mit dem Fahrrad unterwegs, doch nur an jedem elften Unfall sind auch Radfahrer beteiligt. Aber: Mehr als die Hälfte aller Verunglückten sind in Münster Fußgänger und Radler. Das sind zwei wesentliche Ergebnisse aus einer Analyse des münsterschen Verkehrsnetzes, welche die Unfallforschung der Versicherer zurzeit für die Ordnungspartnerschaft Verkehrsunfallprävention durchführen lässt. Ein Planungsbüro untersucht dabei alle Unfälle, die sich von 2004 bis 2006 ereignet haben. Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann und Polizeipräsident Hubert Wimber präsentierten die Zwischenergebnisse zusammen mit dem Leiter der Unfallforschung, Siegfried Brockmann, bei einer Pressekonferenz.

"Münster steht besser da, als es der letzte Platz in der landesweiten Unfallstatistik vermuten lässt", bewertet Brockmann die vorläufigen Daten. Was die schweren Unfälle angehe, bewege sich das Unfallgeschehen durchaus im Normalen. Die Zahl der Leichtverletzten ist es vielmehr, die Münster regelmäßig an das Ende der Statistik katapultiert. Doch Dank der Analyse ist schon relativ offensichtlich, wo die Stoßrichtung der Ordnungspartnerschaft Verkehrsunfallprävention hingehen sollte, damit die Unfallzahlen sinken: "Kreuzungen und Straßeneinmündungen sind häufige Unfallschwerpunkte. Dort sollte die Stadt ansetzen", zieht Brockmann ein Zwischenfazit.

"Die Analyse der Unfallforscher ist für uns eine fantastische Quelle", lobt Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann das Engagement der Unfallforscher, die die Gesamtkosten für das Gutachten übernommen haben. "Handlungsleitend muss für uns jetzt sein, dass die schwächsten Verkehrsteilnehmer, nämlich die Fußgänger und die Radfahrer, in Münster sicherer unterwegs sind. Dafür unterziehen wir die Verkehrsinfrastruktur einer genauen Revision, aber wir müssen auf den Straßen auch wieder zu einer Kultur des Miteinanders und der Rücksichtnahme gelangen."

Dass Abbiegeunfälle und besonders das Linksabbiegen an Ampelkreuzungen ein Problem sind, ist der Stadt bekannt. "Unsere Verkehrsplaner sind bereits seit August 2007 dabei, die Wegeführungen sowie die Markierungen und die Ampelsignale entlang der Hauptverkehrsachsen zu überprüfen und zu optimieren", unterstreicht Tillmann." Damit möchte die Stadt vor allem die stark gestiegene Zahl von Unfällen mit Radfahrern in den Griff bekommen, die nicht von diesen verursacht sind.

Die Polizei, mit federführend bei der Ordnungspartnerschaft, wird ihre Schwerpunktkontrollen zukünftig noch stärker auf die Unfallhäufungsstellen konzentrieren. "Wie auch in anderen polizeilichen Handlungsfeldern ist es sinnvoll, wissenschaftliche Erkenntnisse in konkrete Polizeiarbeit einfließen zu lassen. Die Zwischenergebnisse zeigen uns, dass wir auch bisher mit den richtigen Ansätzen in der Überwachung tätig waren", sagt Polizeipräsident Hubert Wimber.

Im Sommer soll das endgültige Gutachten der Unfallforscher vorliegen. Mit Hilfe der Provinzial und des LVM, die ebenfalls bei der Ordnungspartnerschaft Flagge zeigen, hatte das städtische Ordnungsamt die Unfallforschung der Versicherer im Gesamtverband der Versicherungswirtschaft gewinnen können, die Analyse zu erstellen.

Bild: Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann (l.) und Polizeipräsident Hubert Wimber (r.) nahmen das Verkehrsgutachten von Siegfried Brockmann von der Unfallforschung der Versicherer in Empfang. Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemeldung honorarfrei.


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Verkehrsgutachten beleuchtet Unfälle in Münster

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