Presseinformation

Nr. 85 Steinfurt, 14. März 2008


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Vorsicht - Schildkröte!
Kreisgesundheitsamt warnt vor Salmonellen-Infektionen durch Reptilien-Kontakt

Kreis Steinfurt. Die Salmonellen-Gefahr bei Eiern, Geflügelfleisch und rohem Kuchenteig ist bekannt. Dass auch durch den Kontakt zu Reptilien Ansteckungsgefahr besteht, darauf macht das Kreisgesundheitsamt jetzt aufmerksam. Rein vorsorglich sollen die Halter von Schildkröten und Echsen gewarnt werden, denn bislang ist dem Kreisgesundheitsamt noch kein Fall bekannt.

 

In Schildkröten und Echsen werden häufig ideale Haustiere gesehen. Wegen der fehlenden Behaarung besteht kein Allergie-Risiko. Kindern können somit vermeintlich sicher den verantwortungsvollen Umgang mit einem Tier lernen. „Diese Einschätzung kann zu einem allzu sorglosen und engen Kontakt zu den Reptilien führen“, gibt Dr. Detlef Schmeer, Sachgebietsleiter im Gesundheitsamt, zu bedenken.

 

Schließlich sei weitgehend unbekannt, dass – wie Studien belegen – praktisch alle Reptilien im Darmtrakt mit Salmonellen besiedelt seien. Diese Salmonellen würden sich von denen, die üblicherweise durch Lebensmittel übertragen werden, unterscheiden. Während die durch Hühnereier übertragenen Salmonellen vor allem Durchfallerkrankungen hervorrufen, könnten vor allem bei kleinen Kindern und immungeschwächten Erwachsenen schwere Krankheitsverläufe mit Hirnhautentzündung auftreten, die zu bleibenden Schäden oder sogar zum Tode führen können.

 

Das Kreisgesundheitsamt schlägt deshalb folgende Regeln zum Umgang mit Reptilien vor:

·        Gründliche Händehygiene (Wasser und Seife) nach jedem Kontakt zu Reptilien und nach Arbeiten im Terrarium

·        Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko (immungeschwächte Erwachsene und Kinder unter fünf Jahren) sollten Kontakt zu Reptilien vermeiden

·        Reptilien sollten nicht in Haushalten mit immungeschwächten Erwachsenen und Kindern unter 5 Jahren gehalten werden

·        Reptilien sollten nicht in Kinderbetreuungseinrichtungen gehalten werden

·        Reptilien sollten nicht frei in der Wohnung umher kriechen (Gefahr der Kontamination von Teppichen und anderen Einrichtungsgegenständen mit Salmonellen)

·        Reptilien und deren Pflegeutensilien sollten nicht in die Küche oder andere Räume, in denen Nahrung zubereitet wird, gebracht werden

 

„Bei Beachtung dieser Regeln stellen Reptilien schöne und interessante Pfleglinge dar, die bei artgerechter Haltung viel Freude bereiten können“, so Dr. Schmeer.





Beliebt, aber meist nicht ohne lästige Begleiter zu haben: Schildkröten und Salmonellen gehören fast untrennbar zusammen. Bild: Dr. Peter Schwartze, Biologische Station Kreis Steinfurt e.V.