Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 01. Mai 2008

Pfarrkirche St. Josef als Postkartenmotiv

Stadtarchiv präsentiert historisches Foto des Monats Mai

Bocholt (pd).

Als Foto des Monats zeigt das Stadtarchiv Bocholt eine Postkarte aus dem beginnenden 20. Jahrhundert mit der ungewohnten Südansicht der 1897 erbauten Pfarrkirche St. Josef. Das Original ist noch im Rahmen der Ausstellung „Bocholt vor 100 Jahren“ im Stadtmuseum Bocholt bis zum 25. Mai 2008 zu sehen.

Weil die Bevölkerung Bocholts – bedingt auch durch die Industrialisierung in der Textilindustrie – in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewaltig stieg, reichte die bestehende katholische Pfarrkirche St. Georg den Anforderungen nicht mehr. Im Jahre 1896 wurde deshalb (nach der vorangegangenen Erhebung der Liebfrauenkirche zu einer Rektoratskirche (Vorstufe einer selbständigen Pfarrgemeinde) der Bau einer Kirche im Süden Bocholts begonnen. Eine für die Kirche, den Kirchplatz, die Pfarr- und die Küsterwohnung ausreichende Grundfläche wurde von den Familien Witwe Ketteler, Albert Beckmann und Karl Drießen als Bauplatz geschenkt. Die Baukosten von Kirche einschließlich Pastorat betrugen etwa 380.000 Mark. Die Inneneinrichtung wurde zu großen Teilen vom Bocholter Bildhauer Theodor Stracke geschaffen. Sie ist im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört worden.

 

Am 24. November 1897 konnte das Kirchengebäude durch den damaligen Münsteraner Bischof Hermann Dingelsted eingeweiht werden. Die zunächst als Filiale von St. Georg geführte Rektoratskirche wurde im Jahre 1901 zur selbständigen Pfarrkirche erhoben.

 

Die Kirche St. Josef, ein neogotischer Bau mit einem schlanken Turm von seinerzeit 84 m Höhe, wurde in ihren Ausmaßen ähnlich der Bocholter Pfarrkirche St. Georg errichtet (Außenlänge  57 m (St. Georg 62 m), innere Breite 27,50 m (St. Georg 23,75 m), innere Höhe 17 m (St. Georg 21 m)).

 

Die auf der Abbildung auf dem Giebel der Südseite zu sehende Figur des in der linkenden Hand die Weltkugel tragenden Christus Salvator (Christus als segnender Welterlöser), auch ein Werk aus der Bocholter Bildhauerwerkstatt Theodor Stracke, ist nach dem II. Weltkrieg nicht wieder am Südgiebel aufgestellt worden, sondern seit 1974 an der Willy-Brandt-Straße ebenerdig auf dem Kirchengelände zu sehen.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Text: Georg Ketteler


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Postkarte der Pfarrkirche St. Josef aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. (Foto: Stadtarchiv Bocholt)