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Gießereistudenten besuchen Sauerländer Gießereien

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18. Juni 2008
Gießereistudenten besuchen Sauerländer Gießereien
„Energie“ für Sauerländer Gießereien
Hochsauerlandkreis.

Die rasend steigenden Energiepreise beschäftigen die Sauerländer Gießereien stark. Aber auch an anderer Stelle ist „Energie“ gefragt: Nachwuchsingenieure und Fachkräfte sind mindestens genauso gesucht, wie effiziente Energiesysteme. Wirtschaftsförderung und Fachhochschule unterstützen die regionalen Gießereien bei der Suche nach jungen Ingenieuren.

Die Gießereibranche ist trotz hoher Rohstoff- und Energiepreise weiter auf Wachstumskurs. Auch die Hersteller von Gussprodukten im HSK bauen Ihre Kapazitäten aus. Dementsprechend sind Gießereiingenieure sehr gefragt, denn auf jeden der wenigen Absolventen kommen deutschlandweit mindestens 2 zu besetzende Stellen. Der Kampf um die wenigen Absolventen ist in vollem Gange und fordert von den Unternehmen ein aktives Personalmanagement.

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hochsauerlandkreis mbH (WFG) organisiert aus diesem Grund die „StudiTour Hochsauerlandkreis“, bei der eine Gruppe Studenten Unternehmen im HSK besuchen, die auf diese Weise für Praktika, Abschlussarbeiten und Anstellungen in ihren Betrieben werben möchten. Am Montag den 16. Juni konnten 12 Gießereistudenten der Universität Duisburg-Essen mit ihrem Professor Dr. Thomas Steinhäuser zwei Gießereien im HSK hautnah erleben.

Die Honsel AG in Meschede beeindruckte mit ihrer hochautomatisierten Druckguss-Fertigung von Aluminium-Bauteilen für die Automobilindustrie und konnte durch die sehr guten internationalen Möglichkeiten innerhalb des Konzerns bei den Studierenden punkten. Ansgar Pithan, Prokurist, unterstrich die Offenheit der Honsel AG für Praktika und praxisnahe Abschlussarbeiten und freute sich über die vielen Detailfragen der Studenten.

Im Kontrast zur seriellen Fertigung bei Honsel präsentierte in Bestwig-Velmede die Titan-Aluminium-Feinguß GmbH ihr hochspezialisiertes Know-how im Feinguss. Komplexe Formenbauprozesse, viel Handarbeit und die hohen Qualitätsanforderungen der Luftfahrtindustrie faszinierten die Gießereistudenten, die noch keinerlei Erfahrung mit dem anspruchsvollen Werkstoff Titan gesammelt hatten. Im Gespräch mit Ulrich Schneider, Prokurist, erhielten die Studenten einen detaillierten Einblick in die Praxis eines Gießereiingenieurs und erkundigten sich gezielt nach den Anforderungen der zwei ausgeschriebenen Ingenieursstellen bei Tital. Gute Englischkenntnisse sind laut Daniel Luttermann, Fertigungsleiter Titan, ein Muss, da Aufträge der international agierenden Luftfahrtbranche grundsätzlich auf Englisch abgehandelt werden.

Die Gießereistudenten waren durch die Offenheit und hohe Kompetenz der beiden Unternehmen beeindruckt und fragten gezielt nach weiteren Touren dieser Art. „Wir haben das gute Gefühl, wirklich gebraucht zu werden“ so einer der gut gelaunten Studenten auf dem Rückweg nach Duisburg.

Auch die Fachhochschule Südwestfalen hat den großen Bedarf der Gießereien für junge Ingenieure erkannt und darauf reagiert. Im Studiengang Maschinenbau wird ab Herbst 2008 in Zusammenarbeit mit dem Verein Deutscher Giessereifachleute e.V. eine Schwerpunktbildung „Gießereitechnologie“ angeboten. Dadurch bekommen die Sauerländer Gießereien einen starken Bildungspartner direkt in der Region. Das Studium kann entweder als klassisches Präsenzstudium in Meschede erfolgen oder mit identischen Inhalten ausbildungs- oder berufsbegleitend als „Parallelstudium“. Die Lerninhalte werden im letzteren Fall in zeitlich gestreckter Form in einer Kombination von Selbstlernphasen und Präsenzzeiten erarbeitet. Die organisatorische Durchführung erfolgt in diesem Fall in Kooperation mit den Bildungspartnern Technische Akademie Wuppertal und Technische Akademie Esslingen. Für beide Studienformen, Präsenzstudium und Parallelstudium, ist der Studienbeginn bereits zum kommenden Wintersemester möglich.

Der Studienschwerpunkt Gießereitechnologie ist ein wichtiger Baustein zur Stärkung des Gießereistandorts Hochsauerland und Südwestfalen. „Die Leichtmetall- und Eisen-Gießereien sind wichtige Know-how-Träger in unserer Region und bilden den Kern der metallbearbeitenden Industrie im Hochsauerlandkreis“ unterstreicht Projektleiter Michael Bison von der WFG die hohe Bedeutung der Gießereiindustrie. Laut einer Studie der Prognos AG waren 2005 in Südwestfalen 29.200 Arbeitnehmer im Bereich der Metallherstellung beschäftigt, davon 4.800 alleine im HSK.

Die stark steigenden Energiekosten für Öl, Strom und vor allem Gas stellen die Gießereien vor neue Herausforderungen, denn der Energiekostenanteil ihrer Gussprodukte ist relativ hoch. Nicht nur das Schmelzen der Metalle, sondern auch die notwendige Klimatisierung der Hallen verschlingt laut Ulrich Schneider von Tital große Energiemengen. Daher ist die effiziente Nutzung von Energie im internationalen Wettbewerb, in dem sich unsere mittelständischen Gießereien behaupten müssen, zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor geworden. Die WFG unterstützt deshalb im Rahmen des Projektes Technologietransfer die Gießereien gezielt bei der Identifikation von Verfahren und Technologien zur Einsparung von Energie, der Nutzung von Abwärme und einem effizienten Energiemanagement. Wichtige Partner sind dabei die FH Südwestfalen sowie die Uni Duisburg-Essen. Ob Öl, Strom, Gas oder engagierte Mitarbeiter: „Energie“ ist das zentrale Thema für die Gießereibranche. Weitere Informationen: www.transfer-hsk.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Honsel

Gießereistudenten der Universität Duisburg-Essen bei der Unternehmensführung in der Honsel AG (Foto: HSK)
Honsel



Tital

Gießereistudenten der Universität Duisburg-Essen bei Ihrem Besuch der Titan-Aluminium-Feinguss GmbH (Foto: HSK).
Tital


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