Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN

Magdeburg, 09. Juli 2008

Nächste Woche ist Baustart am Kavalier Scharnhorst

Weiteres IBA-Projekt an der Elbe

Magdeburg.

 

Unter dem Motto „Leben an und mit der Elbe“ beteiligt sich die Landeshauptstadt an der Internationalen Bauausstellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010. Am kommenden Montag beginnen die Bauarbeiten zur Umgestaltung eines weiteren Abschnittes unmittelbar am Elbufer: das ehemalige Kavalier Scharnhorst wird freigelegt und eine Gingko-Allee zur Sternbrücke gepflanzt.

 

Kavalier „Scharnhorst“

Das Kulturdenkmal Kavalier „Scharnhorst“ ist Bestandteil der Magdeburger Festungsanlagen und liegt in unmittelbarer Nähe zur Elbe. Es grenzt an das Areal des Elbbahnhofes, dessen Neugestaltung ebenfalls ein Projekt im Rahmen der IBA 2010 ist. Durch die Lage an der Elbe, die Nähe zum südlichen Stadtzentrum und die unmittelbare Erreichbarkeit des Stadtparks Rotehorn über die Sternbrücke stellt der ehemalige Elbbahnhof ein städtebaulich bevorzugtes Areal dar.

 

Das Kavalier „Scharnhorst“ (Kavalier I)  wurde zwischen 1870 und 1873 gebaut. Ihm oblag der Schutz der Eisenbahnstrecke Berlin - Biederitz - Magdeburg - Buckau einschließlich der Brücke über die Stromelbe, der Eisenbahntore, des Elbbahnhofs sowie des kehlseitig gelegenen Kriegswasserwerkes mit seiner vor dem Ostflügel des Kavaliers an der Stromelbe befindlichen Brunnengalerie und des Kriegstores an der Nordoststrecke des Kavaliers.

 

Das Kavalier war ursprünglich von einem Trockengraben umschlossen. An der Südseite des Kavaliers war ein ca. 50 Meter breites Glacis vorgelagert, das gleichzeitig Bestandteil des sich anschließenden Klosterbergegartens war. Durch die Dammschüttung für den Bau der Sternbrücke (Mitte der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts) ging dieses ebenso verloren wie der äußere gedeckte Weg.

 

Im Rahmen der Magdeburger Beteiligung an der  IBA 2010 die historische Festungsanlage des Kavalier I in Teilbereichen durch die teilweise Wiederherstellung des Grabenprofils zwischen dem Wegedamm des Sternbrückenzuges und der äußeren Festungsmauer des Kavaliers wieder erlebbar gemacht. Nach erfolgtem Bodenabtrag werden die  Mauerkronen der alten Festungsanlage des Kavalier I wieder sichtbar sein. Die entstehenden Böschungen werden mit Landschaftsrasen angesät.

 

Ginkgo-Allee

Zum Sternbrückenzug findet sich der Nachweis einer alleeartigen Bepflanzung in sämtlichen Entwürfen und in zahlreichen historischen Dokumentationen. Diese Art der regelmäßigen Bepflanzung einer Straße empfahl und beschrieb auch der bedeutende Gartenkünstler P.J. Lenné.  Die alleeartige Bepflanzung des Sternbrückendammes wird nach historischem Vorbild wiederhergestellt. Als Baumart wurde Ginkgo (Ginkgo biloba) gewählt. Geplant ist, für die inzwischen 19 IBA-Städte (Naumburg und Schönebeck sind in diesem Jahr neu dazugekommen) je ein Baumpaar (weiblich/männlich), insgesamt 38 Bäume, zu pflanzen. Jedem Baumpaar wird eine Granitplatte mit dem Städtenamen und dem jeweiligen IBA- Thema zugeordnet.

 

Baubeginn für die Pflanzung der Ginkgo-Allee ist der 14. Juli. Die Freilegung der
Mauerkronen der Festungsanlagen erfolgt ab dem 21. Juli. Bis zum 15. August sollen beide Maßnahmen abgeschlossen sein

 

Baubeginn für die Pflanzung der Ginkgo-Allee ist der 14. Juli. Die Freilegung der
Mauerkronen der Festungsanlagen erfolgt ab dem 21. Juli. Bis zum 15. August sollen beide Maßnahmen abgeschlossen sein. 


Am 18. August um 18.00 Uhr findet die feierliche Einweihung der Ginkgo-Allee als Beitrag Magdeburgs im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 (IBA) statt.

 

Mit Baubeginn ist auch das Parken auf dem provisorisch angelegten Parkplatz an der Sternbrücke nicht mehr möglich. Die Bauzäune werden am kommenden Montag ab Mittag aufgestellt.

 

 

 

Für Fragen im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen stehen die zuständigen Mitarbeiter im Stadtplanungsamt  Rudolf Sendt - Maßnahme Kavalier I (540-5365) und Doreen Behlau für die Maßnahme Pflanzung Ginkgo-Allee (540-5362) zur Verfügung.

 

 

 

Hintergrundinformationen

Die Landeshauptstadt orientiert ihren Beitrag zur Internationalen Bauausstellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 am Leitbild "Leben an und mit der Elbe", denn der Fluss prägt maßgeblich die Identität des Stadtbildes. Aber Stadt- und Fluss­landschaft waren im Prozess des stetigen gesellschaft­lichen Wandels nachhaltigen Veränderungen unterwor­fen. Deshalb sollen die Elbe und ihre naturnahen Auen noch stärker als bislang in die Stadtlandschaft einbezogen werden.

 

Ziele der Magdeburger IBA-Beteiligung sind unter anderem die attraktive Gestaltung von Zugängen zur Elbe und Wegen entlang des Ufers, die Aufwertung der an die Elbe grenzenden  Stadtgebiete, die Suche nach Nutzungen für Brachflächen, die Stärkung der städtischen Identität und die Schärfung des Profils als innovative Wissenschaftsstadt.

 

An drei IBA-Schauplätzen entlang der Elbe werden exemplarisch neue Wege der Stadtentwicklung aufgezeigt:

 

1.      "Mehr Stadt – weniger Landschaft": Der ehemalige Handelshafen wird unter diesem Thema zu einem "Wissenschaftshafen" umgebaut. Er ist bereits heute ein schönes Beispiel für die erfolgreiche Entwicklung am Fluss. Die Landeshauptstadt entwickelt hier ein lebendiges Stadtquartier mit Flächen für Dienstleistungen, Freizeit und Tourismus. Die "Denkfabrik" und weitere wissenschaftliche Einrichtungen qualifizieren den Wissenschaftshafen zu einem Zentrum für Innovation und Wissenstransfer.

 

2.      "Historisches Erbe am Fluss": Zweiter IBA-Schauplatz ist die Altstadt bis hin zum Elbbahnhof. Hier wird zum Beispiel mit der baulichen Entwicklung bisheriger Bahngrundstücke in unmittelbarer Nähe zum Fluss und zum südlichen Stadtzentrum eine neue Phase der Stadtentwicklung entlang der Elbe angestoßen. Ein Teil des Bereiches rund um die Elbe hat bereits wesentlich an Attraktivität gewonnen: die Elbuferpromenade wurde in vielen Bereichen verschönert, der Petriförder mit seinen Schiffsanlegestellen sowie die Lukasklause erstrahlen in neuem Glanz und die neue Brücke über das Schleinufer verbindet die touristisch attraktiven Bereiche des Domplatzes und des Fürstenwalls direkt mit einer begehbaren Ufermauer am Fluss.

 

3.      "Weniger Stadt, mehr Landschaft": Unter diesem Thema sollen die im Südosten gelegenen Stadtteile aufgewertet werden. Hier geht es um die zukünftige Gestaltung großer ehemaliger Industrieareale. Ziel ist die Verlagerung von Gewerbestandorten – weg von der Elbe, hinein in den Bereich zwischen Hauptstraße und Trassen der Deutschen Bahn. Durch diese Verlagerung könnten neu gewonnene Landschafts-, Freizeit- und Wohnbereiche an der Elbe entstehen. Die Siedlungsstrukturen zwischen der Elbe und der Bahnlinie sollen entflochten, die Ortskerne gestärkt und ihr Bezug zur Elbe in den Mittelpunkt dieses IBA-Schauplatzes gerückt werden. Um diesen Prozess erfolgreich zu führen, hat die Stadtverwaltung Strategien für ein Flächenmanagement entwickelt.




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Stadt Magdeburg
Frau Dr. Cornelia Poenicke
Büro des Oberbürgermeisters
Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Bürgeranliegen, Pressesprecherin
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