Leben junger Migrantinnen vielschichtig

Kreis Unna. (PK) Informationen aus erster Hand erhielten die Mitglieder des Gleichstellungsausschusses des Kreises in ihrer Sitzung unter Vorsitz von Paul Wisniewski (CDU). Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning stellte als Autorin der Studie „Viele Welten leben“ die Ergebnisse ihrer Untersuchung den Mitgliedern des Gremiums vor.

Die an der Universität Duisburg/Essen tätige Professorin führte die Studie mit Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu (Universität Bremen) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vor. Thema war die Lebenssituation von Mädchen und jungen Frauen mit Migrationshintergrund.

Der Untersuchung nach ist deren Leben weitgehend bestimmt von den Geschlechterrollen, mono- und biethnischen Ehemustern, der Einstellung zur Virginität und der Bewahrung von elterlichen Vorbildern und Traditionen. Einen sehr starken Einfluss auf diese vier Faktoren übt danach die Stärke der religiösen Orientierung aus. Eine starke Bindung an eine bestimmte Religion führe in der Regel zu einer konventionelleren Einstellung bei den genannten Punkten, so die Professorin. Sie appellierte deshalb auch an das Gremium, an der interkulturellen Öffnung ihrer Institutionen zu arbeiten.

Für die Studie wurden von November 2001 bis März 2002 bundesweit 950 Mädchen und unverheiratete Frauen im Alter von 15 bis 21 Jahren aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion sowie Mädchen und junge Frauen mit griechischem, italienischem, ehemals jugoslawischem und türkischem Hintergrund (darunter auch 80 aus dem Kreis Unna) befragt. Untersucht wurden die sozialen Rahmenbedingungen des Aufwachsens, die Rolle und die Bedeutung der Familie, Erziehung und Geschlechterrollen, Schule und Ausbildung, Freizeit und Freundschaften, Vorstellungen von Partnerschaft und die Religiosität.

Nähere Informationen und Details zur Studie gibt es im Internet auf der Homepage des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unter www.bmfsfj.de (Forschungsnetz – Forschungsberichte).

Bildzeile: Vorsitzender Paul Wisniewski (r.) begrüßte gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten Katja Schuon (M.) Professorin Boos-Nünning im Gleichstellungsausschuss. Foto: Kreis Unna


Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Susanne Kronenberg, Fon 02303 27-1113, Mail: susanne.kronenberg@kreis-unna.de

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Gleichstellungsausschuss mit Boos-Nünning