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11. September 2008
Schulzentrum Volkmarode bietet gute Voraussetzungen für vierte IGS
Standort Rüningen ist zu klein für fünfzügige Schule
Braunschweig. Die Verwaltung schlägt das Schulzentrum Volkmarode als Standort für eine vierte Gesamtschule mit Oberstufe vor. Die vom Schulgesetz verordnete Fünfzügigkeit neu eingerichteter Integrierter Gesamtschulen lässt den Standort Rüningen scheitern. Das gab Schuldezernent Wolfgang Laczny am Donnerstag, 11. September, bekannt, nachdem das Thema in der Dezernentensitzung behandelt worden war.

Ursprünglich hatte es den Wunsch aus der Politik gegeben, auch im Süden der Stadt eine IGS einzurichten. Dafür gibt es nach der Novelle des niedersächsischen Schulgesetzes, das nur fünfzügige Integrierte Gesamtschulen gestattet, am Standort der Grund- und Hauptschule Rüningen buchstäblich keinen Spielraum: Eine IGS ohne Oberstufe wäre auf dem Grundstück gerade noch möglich gewesen, auch wenn dort der Gebäudebestand hätte verdoppelt werden müssen und die Vorgaben des Bebauungsplanes leicht überschritten worden wären. Für eine IGS mit Oberstufe wäre aber, so Laczny weiter, eine Aufstockung des Gebäudebestands um 150 Prozent und der Bau einer Ein-Feld-Sporthalle erforderlich.

Der Dezernent: „Dazu ist das Grundstück der Grund- und Hauptschule Rüningen um mindestens 2.350 Quadratmeter zu klein.“ Geeignete städtische Grundstücke für eine Erweiterung gebe es dort nicht. Hinzu komme, dass die Hauptschule Rüningen mit 44 Anmeldungen die zweithöchste Anzahl von Anmeldungen in städtischen Hauptschulen verzeichne, was für ihre Attraktivität spreche.

„Da es in der Innenstadt keine Möglichkeit gibt, eine IGS einzurichten, bleibt als Alternative nur Volkmarode“, fuhr Laczny fort. Dafür habe von vorn herein gesprochen, dass dort die vierte IGS kostengünstiger als in Rüningen eingerichtet werden kann. Zudem bietet das Grundstück des Schulzentrums ausreichend Platz für eine fünfzügige IGS. Außerdem gebe es dort bereits einen Sport- und einen Bolzplatz, die für den Sportunterricht genutzt werden können.

Die Gebäude im Schulzentrum würden für eine IGS ohne Oberstufe schon fast ausreichen. Sie müssten dafür lediglich um 16 Prozent erweitert werden. Dies umfasse den Bau einer Mensa und von fünf Unterrichtsräumen. Mit Oberstufe müsste der Ausbau freilich umfangreicher ausfallen, denn dann wären Unterrichts- und Fachunterrichtsräume sowie eine Vergrößerung des Freizeitbereichs für drei weitere Jahrgänge sowie ebenfalls der Neubau einer Ein-Feld-Sporthalle erforderlich. Die vierte IGS könnte in Volkmarode wegen ihrer guten Standortvoraussetzungen voraussichtlich schon mit Beginn des Schuljahres 2009/2010 ihre Arbeit aufnehmen, denn sie würde jahrgangsweise wachsen und erst zum Schuljahresbeginn 2015/16 den ersten Oberstufenjahrgang bilden. Bis zu diesem Zeitpunkt könnten die erforderlichen Bauarbeiten gestreckt werden.

Haupt- und Realschule müssten in Volkmarode aufgegeben werden, führte der Schuldezernent weiter aus. Dies sei verkraftbar, da durch eine vierte IGS die Nachfrage nach Realschulplätzen sinken würde und es an anderen Realschulen noch Kapazitäten gebe.

Eine Kostenkalkulation in Euro und Cent sei zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, sagte Laczny. Dies setze ein pädagogisches Konzept voraus, das ein von der Landesschulbehörde eingesetztes Gündungskollegium erst erarbeiten müsste. „In jedem Fall ist die vierte Gesamtschule ein Großprojekt mit Kosten in zweistelliger Millionenhöhe, für das die Verwaltung noch nichts in den Haushaltsentwurf 2009 eingearbeitet hat“, machte der Schuldezernent deutlich.

Die Begründung für diesen Standort-Vorschlag der Verwaltung wird jetzt den betroffenen Schulen, der Landesschulbehörde, dem Stadtelternrat und dem Stadtschülerrat mitgeteilt, damit sie dazu Stellung nehmen können. Die Stellungnahmen dieser Gremien werden dann in einen Beschlussvorlage zur Teilfortschreibung des Schulentwicklungsplanes für den Rat eingearbeitet, der darüber voraussichtlich Anfang 2009 entscheiden kann.




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