Presseinformation

Nr. 479 Steinfurt, 23. Dezember 2008


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Zulassungszahlen im Kreis Steinfurt leicht rückläufig
Ein Blick zurück auf das Jahr 2008 – Heute: Straßenverkehr

Kreis Steinfurt. Zeit für den Blick zurück auf das vergangene Jahr. Auch der Kreis Steinfurt zieht Bilanz: Was war los in 2008? Welche Arbeitsschwerpunkte haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung beschäftigt? In loser Folge ziehen wir Resümee – heute zum Thema Straßenverkehr.

Die Krise in der Automobil-Branche wirkt sich im Kreis Steinfurt noch nicht gravierend aus. Um zwei Prozent sind die Zulassungszahlen im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dagegen ist der Fahrzeugbestand im Kreis Steinfurt - wie in den vergangenen Jahren - weiter angestiegen. 313.501 Fahrzeuge sind zum öffentlichen Straßenverkehr zugelassenen.

Spürbar zurückgegangen ist allerdings die Zahl der ausgegebenen Ausfuhrkennzeichen. Diese werden vorwiegend für Fahrzeuge ausgestellt, die für den Export bestimmt sind. Nach einer Hochkonjunktur im Jahr 2007 mit 14.430 ist die Anzahl der Ausfuhrkennzeichen in 2008 auf 10.231 gesunken.

„Erfreulicherweise“, so Friedhelm Thielen, Leiter der Zulassungsstelle, „sind auch die Fälle ordnungsbehördlicher Maßnahmen wegen fehlendem Versicherungsschutz von 7.006 auf 5.852 in 2008 zurückgegangen.“ Legt der Fahrzeughalter nicht kurzfristig den Nachweis eines neuen Versicherungsschutzes vor, ist die Zulassungsbehörde verpflichtet, das nicht versicherte Fahrzeug kurzfristig aus dem Verkehr zu ziehen. „Die übrigen ordnungsbehördlichen Maßnahmen sind in etwa konstant geblieben“, so Thielen weiter und vermutet, dass das Beitreibungserleichterungsgesetz, wonach die Zulassungsstelle Gebührenschuldnern die Zulassung eines Fahrzeuges verweigern kann, oder auch die höheren Gebühren bei Zwangsstilllegungsmaßnahmen der Grund für den Rückgang sei.

Nach wie vor ist das „Wunschkennzeichen“ trotz der Gebühr von rund 10 Euro sehr beliebt, der Trend ist ungebrochen. Ebenso führte die Einrichtung von Umweltzonen im Ruhrgebiet zu einem drastischen Anstieg der zugeteilten Feinstaubplaketten von 1.300 Plaketten in 2007 auf die Rekordzahl von 8.767 in 2008. „Dieser Trend dürfte anhalten, nachdem auch die Stadt Münster über die Einrichtung einer Umweltzone nachdenkt“, ist sich der Sachgebietsleiter der Straßenverkehrsbehörde, Alfons Löffeld, sicher.

Auch im Bereich der Unfallprävention ist die Straßenverkehrsbehörde weiterhin sehr aktiv. Um die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu verbessern, wurde das Projekt „Walking Bus“ weiter ausgebaut. Ferner gehören Sicherheitskragen für die jungen Verkehrsteilnehmer sowie Radfahrprüfungen in den dritten und vierten Klassen der Grundschulen zu den weiteren Projekten.

Als Pilotprojekt soll der Unfallhäufungspunkt K 38/L 594 in Hörstel durch „big DD – Displays“ entschärft werden. Die Displays sind Anfang Dezember in beiden Fahrtrichtungen der K 38 installiert worden. Jetzt beobachtet die Straßenverkehrsbehörde im Rahmen des Feldversuches ein Jahr lang das Verhalten der Autofahrer.

Die Führerscheinstelle hat in 2008 ebenfalls einige Veränderungen erfahren. Zum 1. November wurde ein neues softwareunterstütztes Fahrerlaubnisverfahren eingeführt. Mit der Umstellung konnte auch die Online-Anbindung an das Kraftfahrt-Bundesamt und an den TÜV verwirklicht werden. Als letzter Schritt folgt Anfang 2009 die Online- Anbindung an die Bundesdruckerei zur Herstellung der Führerscheine. „Diese Neuerungen werden die Dauer der Antragsbearbeitung verkürzen“, freut sich der Leiter der Führerscheinstelle, Christoph Felix. „Der Service für die Bürgerinnen und Bürger wird damit erheblich verbessert.“

Auch mit rechtlichen Änderungen haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Führerscheinstelle in diesem Jahr auseinandergesetzt: Dazu zählt der Wegfall der Zweijahresfrist mit massiven Auswirkungen im Bereich der Besitzstandswahrung von Fahrerlaubnissen. Von wesentlicher Bedeutung ist auch ein Urteil des europäischen Gerichtshofes zu EU-Fahrerlaubnissen. Danach sind EU-Fahrerlaubnisse in der Bundesrepublik Deutschland dann nicht anzuerkennen sind, wenn der Inhaber bei der Erteilung der ausländischen Fahrerlaubnis zweifelsfrei seinen Wohnsitz in Deutschland hatte. „Damit ist dem Führerscheintourismus ein weiterer Riegel vorgeschoben worden“, so Felix. „Für Fahrerlaubnisbewerber, die sich in der BRD der sogenannten MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) entziehen wollen, wird es damit wesentlich schwieriger.“

Und noch ein Thema, das zum Autofahren scheinbar dazugehört: Ordnungswidrigkeiten. Rund 79.000 Verfahren im Bereich Verkehr leitete die Bußgeldstelle in 2008 ein. Gründe dafür gab es viele. In erster Linie natürlich Geschwindigkeitsüberschreitungen, aber auch zu geringe Abstände, Gurt- und Handyverstöße, Überladung, gefährliche Fahrzeugmängel oder Rotlichtverstöße.

Von den insgesamt rund 38.500 erlassenen Bußgeldbescheiden enthielten mit 2.700 knapp sieben Prozent die Festsetzung eines Fahrverbotes von mindestens einem Monat – ein stetiger Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren. Bleibt die Hoffnung für das neue Jahr: Die Fahrer werden vielleicht doch noch einsichtig!





Jahresrückblick 2008 - Straßenverkehr