12. Januar 2009. Der Niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff hatte den Landrat des Landkreises Leer Bernhard Bramlage für den heutigen Vormittag zu einem Gespräch eingeladen. Themen waren die aktuellen Aufgabenstellungen und Herausforderungen für den Landkreis, insbesondere die Haushaltslage, anstehende große Investitionen im Schulbereich und die laufenden Verfahren zur Ausweisung großflächiger Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete im Rheiderland und an der Ems. Landrat Bramlage bedankte sich beim Ministerpräsidenten für die gute Zusammenarbeit mit den Landesbehörden beim Umbau der Jann-Berghaus-Brücke und der Übernahme eines wesentlichen Teils der Finanzierung.
Eingehend erörtert wurden die Überlegungen zum Bau eines Ems-Kanals von Leer über Papenburg hinaus mit einem Anschluss an den Küstenkanal bei Dörpen. Auf den ersten Blick könne ein Ems-Kanal einen wesentlichen Beitrag zur dauerhaften Lösung des Schlickproblems in der Ems leisten, weil er ständige Unterhaltungsbaggerungen und Vertiefungen in der Ems von Leer bis Papenburg wohl entbehrlich mache. Für die Ems in diesem Abschnitt eröffne sich die Chance einer Renaturierung. Die Auswirkungen nördlich von Leer müsse man sicher noch näher untersuchen.
Eine besondere Chance für die Region eröffne ein Ems-Kanal über die Anbindung an den Küstenkanal bei Dörpen, weil so eine Verbindung mit dem Binnenschifffahrtsnetz hergestellt werde. Das sei angesichts der notwendigen Hinterlandanbindung für den Jade-Weser-Port ein wichtiger Aspekt.Für Wirtschaft, Tourismus und Kommunen könnten sich weitere neue Chancen eröffnen.
Der Bau eines Ems-Kanals könne nach dem Lückenschluss der A 31 für die Ems-Achse eine herausragende Bedeutung erhalten, so Bramlage. In dem Gespräch mit dem Ministerpräsidenten bestand Einigkeit darüber, dass im nächsten Schritt der Vorschlag für den Bau eines Ems-Kanals im Rahmen einer Machbarkeitsstudie näher untersucht werden sollte. Die Studie sollte gemeinsam von den Landkreisen Leer und Emsland als den zuständigen Trägern für die Regionalplanung und Kreisentwicklung in enger Abstimmung mit Land und Bund in Auftrag gegeben werden. Wichtig sei, die Naturschutzverbände, die betroffenen Kommunen, die Deich- und Sielachten, die Landwirtschaft und andere Beteiligte schon in die Festlegung der Fragestellungen einzubinden, damit die Fragen aller Beteiligten auch in die Untersuchung einfließen könnten.
Die laufenden Untersuchungen zur kurz- und mittelfristigen Lösung des Schlickproblems könnten angesichts der Überlegungen zum Bau eines Ems-Kanals aber nicht ausgesetzt werden. Angesichts der Dringlichkeit müssten diese ohne Verzug fortgesetzt werden und schon bald in konkrete Maßnahmen münden.
Pressekontakt: Landkreis Leer, Dieter Backer
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