Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 26. Februar 2009

„Geschenk des Lebens“

Vorstellung von „donum vitae“ in Arbeitskreissitzung Gleichstellung

Bocholt (pd).

Die Arbeit von „donum vitae“ beraten – schützen – weiterhelfen Kreis Borken e.V. stellte das Vorstandsmitglied Ute Labusch den Mitgliedern des Arbeitskreises für Fragen der Gleichstellung von Frau und Mann der Stadt Bocholt in der Sitzung am Mittwoch, 25. Februar 2009, im Rathaus vor.

„Geschenk des Lebens“ heißt die Übersetzung der lateinischen Worte „donum vitae“ und ist damit einer christlich geprägten, ergebnisoffenen Schwangerschaftskonfliktberatung verpflichtet, sagte Labusch zur Einführung. Der Verein ist für den gesamten Kreis Borken tätig und hat in Ahaus ein weiteres Büro. Dazu gibt es eine Außensprechstunde in Borken. Im Jahr 2007 kamen rund 400 Personen aus dem Kreis Borken zu „donum vitae“ und fast 20 Personen aus der nahen Umgebung, teilte Labusch den Arbeitskreismitgliedern mit.

 

Im Kreis fanden im vergangenen Jahr mehr als 250 Schwangerschaftskonfliktberatungen sowie rund 200 Beratungen im Gesamtbereich Schwangerschaftskonflikt statt. Eine Aufschlüsselung dieser Zahlen für einzelne Städte und Gemeinden im Kreis erfolgt nicht.

 

Für jede Erstberatung, so Gisela de Weger, planen die vier Beraterinnen rund eine Stunde ein. Selbstverständlich können Gespräche durchaus länger dauern, aber dann, so de Weger, gibt es auch die Möglichkeit, weitere Termine zu vereinbaren. Für die Ausstellung eines Beratungsnachweises, um danach ggf. einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen zu lassen, genügt nach dem Gesetz jedoch ein Beratungsgespräch.

 

Neben der gesetzlichen Schwangerschaftskonfliktberatung gehören zu den weiteren Aufgaben von „donum vitae“ die Beratung rund um die Schwangerschaft, die Begleitung bei Früh-, Fehl- und Totgeburt, die psycho-soziale Begleitung bei pränataler Diagnostik, die Begleitung bei Kinderlosigkeit sowie die Präventionsarbeit von allem an Schulen. In rund 50 Schulklassen führte „donum vitae“ Präventions-Veranstaltungen an Bocholter Schulen durch. Gisela de Weger sieht darin u. a. auch die Gründe, dass bei Minderjährigen die Schwangerschaftskonfliktberatung zahlenmäßig in den letzten Jahren leicht rückläufig ist.

 

Die Altersstruktur der Klientinnen bewegt sich zum größten Teil im Bereich im Alter von 35 – 45 Jahren. Aber auch ältere Frauen nehmen die Beratung in Anspruch. Gerade bei diesem Personenkreis stellt sich eine gewisse „Pillenmüdigkeit“ ein. Das Risiko, in diesem Alter schwanger zu werden, ist jedoch – bedingt durch Hormonschwankungen – ähnlich groß, wie bei jungen Frauen, so Gisela de Weger, und wird häufig von den Frauen unterschätzt. Außerdem ist nach Ansicht von „donum vitae“ eine verstärkte Aufklärungsarbeit seitens der niedergelassenen Frauenärzte.

 

„donum vitae“ finanziert sich – wie andere Hilfsvereine auch – im Bereich der Personalkosten für die Beraterinnen zu 81 % aus Landesmitteln sowie 19 % aus Mitteln des Kreises Borken. Die restliche Summe für Verwaltungskosten und Sachmittel in Höhe von 20.000 Euro müssen durch Spenden finanziert werden. Weitere Finanzgeber, wie z. B. Kirche, Stiftung etc. hat „donum vitae“ nicht. Der Vorstand des Vereins arbeitet ehrenamtlich und verbringt einen Großteil seiner Arbeit mit der Beschaffung von finanziellen Mitteln.

 

Neben „donum vitae“ nimmt in Bocholt auch das Diakonische Werk sowie eine Mitarbeiterin im Fachbereich Jugend, Sport und Familie der Stadt Bocholt die Schwangerschaftskonfliktberatung wahr.

 

Im weiteren Sitzungsverlauf stellte die Gleichstellungsbeauftragte Annette Hünting die Veranstaltungsreihe  „Frau + Beruf“ des Netzwerkes der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Borken vor. Unter dem Motto „Kompetenzen nutzen – Horizonte erweitern“ werden verschiedene Veranstaltungen für Frauen – insbesondere Wiedereinsteigerinnen aber auch Mädchen - im Jahr 2009 angeboten. Selbstverständlich können auch Männer gerne an dem einen oder anderen Termin teilnehmen.

 

Abschließend präsentierte die Gleichstellungsbeauftragte das Programm für den Bocholter Frauentag 2009. Die Termine zu den einzelnen Veranstaltungen können der Internetseite www.bocholt.de entnommen werden.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de


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Bocholts Gleichstellungsbeauftragte Annette Hünting präsentiert dem Arbeitskreis das Programm für den Frauentag 2009. (Foto: Stadt Bocholt)