Kreis Steinfurt/Hörstel. Wo sind sie nur? In der Holzwerkstatt? Beim Styropordruck? Zum Turm-Modellbau, im Fingerlabyrinth, in der Klostermühle? Hat Clown Georg sie in ihren Bann geschlagen, sind sie im Riesenpuzzle verloren oder mit Stelzen unterwegs? Eltern dürften ihre Kinder so bald nicht wiedersehen, wenn sie sich am Sonntag, 7. Juni, zum großen „Marktzauber“ im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst nach Hörstel begeben.
Macht aber nichts, denn Kurzweil gibt es erst recht für die Großen: Natürlich den Ständemarkt mit zahlreichen Händlern, die von Kunst bis Kulinarik alles feilbieten. Probieren ist erlaubt und sogar erwünscht. Überall gibt es Leckeres. Vom frischen Spargel bis hin zum selbstgebackenem Brot, von Wurst aus eigener Produktion bis hin zum selbstgemachten Käse. Ins Innere des Klosters locken die Ausstellung „Jugend gestaltet“, die Projektstipendien KunstKommunikation 09 oder Schauspielführungen durch das historische Gemäuer.
Auf jeden Fall erfahren alle Familienmitglieder, wie sich das mittelalterliche Leben anfühlt. „Experimentum“ zeigt, wie man früher Brote im Lehmkuppelofen backte, und Steinmetz-Lehrling Gerrit Junker bearbeitet mit Hammer und Meißel ausgerüstet den harten Rohstoff zu kleinen Kunstwerken, ganz so wie es die Erbauer der Kathedralen im Mittelalter machten. Bei ihm können die Besucher die Jahrhunderte alten Techniken der Steinbearbeitung bewundern, und etwas über Leben und harte Arbeit der Steinmetze erfahren. Die Heimatvereine aus Bevergern und Recke sowie die Museumsweberei Emsdetten vollenden das bunte mittelalterliche Programm.
Aber was wäre das alles ohne die passende Musik? Deshalb sorgt Andreas Wabbel von der Gruppe „Custos – Ensemble für frühe Musik“ dafür, dass das Mittelalter auch hörbar wird. Sein Repertoire reicht von geistlich-liturgischen Werken über den Minnesang bis hin zu Trinkliedern und Tänzen der Länder Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, Niederlande und England.
Verpassen sollten insbesondere die Kleinen auch „Slow Food“ nicht. Am Stand der Osnabrücker Regionalgruppe können sie sich auf die Suche nach dem guten Geschmack machen, den „fiese Möppe“ durch den Einsatz von Aromen und Glutamat in den Hintergrund drängen. Carlo, die Schnecke, lockt junge Marktbesucher zu verschiedenen Ständen, an denen kleine Aufgaben warten. Sie lassen sich leicht beantworten, wenn die Kleinen fragen, schmecken, schauen und schnuppern. Das Ziel: Kinder sollen Lebensmittel besser kennen lernen, mehr über ihre Herstellung erfahren und so zu bewussterem Genießen geführt werden.
Diese Welt der Möglichkeiten wird noch musikalisch untermalt von der Big Band der Ibbenbürener Musikschule unter der Leitung von Stefan Schomaker. Sie trat bereits bei vielen öffentlichen Veranstaltungen wie Konzerte, Stadtfeste und Workshops in der Umgebung auf. Die Big-Band spielt in der klassischen Besetzung mit fünf Saxophonen, fünf Trompeten, vier Posaunen und der Rhythmusgruppe. Die Band hat sich dem handgemachten Jazz verschrieben. Kompositionen von Duke Ellington, Dizzy Gilespie und Count Basie sind die Klassiker im Repertoire der Big-Band. Neben Swing runden Stücke aus Funk, Soul und Latin das abwechslungsreiche Programm ab.
Während des Marktzaubers wird das Stipendiumsprojekt „24 Emoticons for Nonnenpättken“ mit einer Radtour vom Café Klosterhof in Bevergern bis zum DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst eingeweiht. Die Radtour startet um 11 Uhr. Um Anmeldung beim DA, Kunsthaus wird gebeten, Telefon 05459/91460.
Und das Beste: Das alles gibt es gratis – auf dem Marktzauber am 7. Juni im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, volles Programm von 11 bis 19 Uhr.
www.da-kunsthaus.de