Presseinformation

Nr. 192 Steinfurt, 04. Juni 2009


Kreis Steinfurt, Pressereferentin, Tecklenburger Str. 10, 48565 Steinfurt
Telefon: (02551)69-2160, Telefax: (02551)69-2100
E-Mail: kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de, Internet: www.kreis-steinfurt.de



Energie aus Reststoffen der Landwirtschaft
Neun Kooperationspartner unterzeichnen grenzüberschreitendes EUREGIO-Projekt „Energieland-BIORES“ in Gronau

Kreis Steinfurt/Gronau. Neun Kooperationspartner aus dem deutsch-niederländischen Grenzgebiet wollen gemeinsam das neue EUREGIO-Interreg IV A-Projekt „Energieland-BIORES“ auf den Weg bringen. Das Projekt will die Einsatzmöglichkeiten und die Produktion von Biogas vergrößern. Dabei sollen Pflanzenreststoffe aus der Landwirtschaft zur Energieerzeugung verwertet werden. Dies könnten Sonnenblumen und Sommerraps oder Grasaufwuchs aus extensiver Nutzung sein, die sonst nicht verwertet würden.

 

Ein schlagkräftiges Team aus neun Projektpartnern wird grenzüberschreitende Netzwerke aktivieren und schaffen. Die Federführung des Gesamtprojektes liegt bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Zu den Projektpartnern beiderseits der Grenze gehören aus den Niederlanden das landwirtschaftliche Ausbildungszentrum AOC-Oost in Almelo, die Biogasvereniging aus dem Achterhoek, der Bioenergiecluster Oost-Nederland in Enschede, und aus der deutschen Grenzregion der Fachbereich Steinfurt der Fachhochschule Münster, der Kreis Steinfurt, die Bezirksstelle Emsland der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Firma DNL-contact aus Steinfurt und das Biogastechnik-Unternehmen PlanET aus Vreden.

 

„Ich freue mich, dass der Kreis Steinfurt aufgrund seiner bisherigen guten Erfolge im Bereich erneuerbare Energien als Pilotregion in diesem Projekt mitwirken kann“, so Landrat Thomas Kubendorff. Im Kreis Steinfurt werden Wärmekataster erstellt, mit denen besser Standorte für die Biogasproduktion und den Einsatz von Biogas als Energieträger gefunden werden können.

 

Im Rahmen dieses Projektbereiches werden auch die noch verfügbaren energetischen Potentiale erfasst. „Zusätzlich beteiligen wir uns als Netzwerk-Experten daran, eine grenzüberschreitende Plattform zu gründen, in der die drei Säulen des Projektes – Wissenschaft, kleine und mittlere Unternehmen und Betreiber von Biogasanlagen – vertreten sind“, erläutert Kubendorff. Ziele dieser Plattform sind die Weiterentwicklung der Biogastechnologie und eine effiziente Nutzung von Ressourcen voranzutreiben.

 

Das Projekt „Energieland-BIORES“ wird im Rahmen des INTERREG IV A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und der Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie der Provinzen Gelderland und Overijssel kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programm-Management bei der EUREGIO in Gronau. Das Fördervolumen beträgt 1,67 Millionen Euro, wovon die Hälfte die EU beisteuert. 30 Prozent kommen aus der nationalen Kofinanzierung der Grenzgebiete in Holland und Deutschland. Die restlichen 20 Prozent bringen die Projektpartner ein.

 

Zielgruppen des Projektes sind in erster Linie die regionalen klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) mit Schwerpunkt Energietechnik oder Ingenieurbüros. In zweiter Linie sind auch die Verwertungsbetriebe eine Zielgruppe, d.h. die tatsächlichen Anwender und Anlagenbetreiber der Techniken der Bio-Energie. Das sind überwiegend landwirtschaftliche Betriebe. Die im Projekt entwickelten Lösungen und Prototypen werden letzten Endes bei dieser Zielgruppe eingesetzt. Das Projekt richtet sich auch an die regionale Wissenschaft, indem Lösungen ausgearbeitet und für andere und weitergehende Themenfelder eingesetzt werden.

 

Eine stärkere Nutzung biogener landwirtschaftlicher Reststoffe wird dazu beitragen, dass der Anbau von Energiepflanzen in Viehhaltungsregionen optimiert wird, um die Wertschöpfung im ländlichen Raum zu erhalten.





Energieland