Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 01. Juli 2009

„Als Frau ein Unternehmen erfolgreich führen“

Arbeitskreis Gleichstellung besuchte Galerie "MOM.A"

Bocholt (pd).

In seiner letzten Sitzung vor den Kommunalwahlen im August tagte der Arbeitskreis für Fragen der Gleichstellung von Frau und Mann in der Bocholter Galerie „MOM.A“. Dieses junge Unternehmen ist ein Beispiel für das Thema der Sitzung „Als Frau ein Unternehmen erfolgreich führen“.

Ulrike Wegener, Diplom-Kauffrau von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken (WFG) führte in diese Thematik ein. Sie stellte die verschiedenen Möglichkeiten der WFG vor, mit denen Frauen bei der Gründung eines eigenen Unternehmens unterstützt werden können. "Diese Maßnahmen", so Wegener, "stehen aber selbstverständlich auch Männern offen."

Regelmäßige Erstinformationsveranstaltungen, die u.a. auch in Bocholt stattfanden, zeigen potentiellen Gründerinnen die Wege zur Selbstständigkeit auf. Individuelle Beratungsgespräche zur Prüfung des Vorhabens, die Organisation von Kleingruppenberatungen bis hin zur Antragstellung für Beratungskostenzuschüsse zur Unterstützung von Beratungen durch privatwirtschaftliche Berater gehören zu den Angeboten der WFG zur Gründungsvorbereitung und –begleitung.

Im Jahr 2008 führte die WFG 255 Gründungsberatungsgespräche für Frauen durch. Davon kamen 38 Frauen aus Bocholt. Erstinformationsveranstaltungen für Frauen würden in den letzten Jahren verstärkt nachgefragt, sagte Wegener. Waren es in 2006 noch 59 Frauen (101 Gespräche insgesamt), die teilnahmen, stieg die Zahl im Jahr 2007 bereits auf 63 Frauen (von 145 Gesprächen). Im Jahr 2008 führte die WFG für 328 Teilnehmer diese Infoveranstaltungen durch, wovon 128 weiblich waren.

Diese Zahlen zeigten, so Wegener, dass Frauen vorsichtiger bei der Gründung eines Unternehmens seien. Sie nähmen gerne das Angebot der WFG an, mit einer „neutralen“ Ratgeberin ihre Zukunftspläne zu besprechen. Diese Beratungen seien kostenlos.

In Bocholt gab es im Zeitraum von 2006 – 2008 insgesamt 93 Beratungen, davon 15 Folgeberatungen. Diese Gespräche führten zu 48 Gründungen im Bereich Dienstleistungen, 12 Unternehmen im Bereich Handwerk, 16 Freiberufler/innen und 15 Gründungen im Bereich Handel. Deutlich machte Wegner, dass nicht jede Unternehmensidee umgesetzt werden könne. Der Markt im Gaststättenbereich sei z.B. derzeit gesättigt.

Außerdem spiele die finanzielle Seite bei der Unternehmensgründung eine besondere Rolle. Wegener: "Ist das Konzept für eine Bank nicht tragbar und verfügt die potentielle Gründerin über kein ausreichendes Eigenkapital, scheitert eine Maßnahme bereits im Vorfeld." Zündende Ideen, z. B. Aufräumen nach Partys, die sich im Nischenbereich der Dienstleistungen befänden, könnten aber auch heute noch erfolgreich zu einer Unternehmensgründung führen.

Eine solche Nische besetzt auch die Gründerin des Unternehmens „MOM.A“. Nach der Erstinformation im Jahr 2006 konnte die Kunsthistoriker und Dokumentarfilmerin Ute Freyer M.A. ihre Galerie in Bocholt eröffnen. Sie zeigte den Arbeitskreismitgliedern an praktischen Beispielen, dass eine Unternehmensgründung nicht einfach ist. Von der Finanzierung bis hin zum Finden der richtigen Räumlichkeiten stellte sie ihren Weg in die Selbstständigkeit vor.

Aktuell widmet sich Freyer dem Projekt „Partner für Schule“ im Kreis Borken. So präsentierten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Bocholter Mariengymnasiums noch bis zum vergangenen Wochenende ihre künstlerischen Werke in den Räumen der Galerie „MOM.A“. Dabei wurden sie nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch von Ute Freyer in der Umsetzung dieses Projektes unterstützt.

Mit diesem Projekt nehmen die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von Ute Freyer am Bundeswettbewerb „Mix it“ teil und hoffen, im September von Frau Ministerin von der Leyen als Preisträger empfangen zu werden.

Gemeinsam mit Ute Freyer und weiteren Beteiligten wird die WFG bis zum Herbst eine Wanderausstellung konzipieren, die erfolgreiche Unternehmensgründungen aufzeigt und damit einen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit zum Unternehmerinnenbild leisten wird. Auch in Bocholt wird diese Ausstellung gezeigt.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de


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AK Gleichstellung 30.6.2009 Bild 1
Ute Freyers neues Projekt: Ein Bocholter Fotokalender - Foto: Stadt Bocholt

Ulrike Wegener
Ulrike Wegener, Gründungsberaterin im Startercenter NRW bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken (WFG)

AK Gleichstellung 30.6.2009 Bild 3
Ute Freyer, Annette Hünting und Ulrike Wegener (v.l.n.r.) geben Tipps zur Existenzgründung