Presseinformation

Nr. 229 Steinfurt, 07. Juli 2009


Kreis Steinfurt, Pressereferentin, Tecklenburger Str. 10, 48565 Steinfurt
Telefon: (02551)69-2160, Telefax: (02551)69-2100
E-Mail: kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de, Internet: www.kreis-steinfurt.de



Heilerziehungspfleger begleiten Menschen mit Behinderung in allen Lebenslagen
Wirtschaftsschulen Steinfurt bieten dreijährige Ausbildung an

Kreis Steinfurt/Steinfurt. In den Sommerferien ist das Thema Schule ja eigentlich tabu – oder erst recht eine gute Gelegenheit, sich über die weitere schulische und berufliche Laufbahn Gedanken zu machen. Der eine oder andere ist vielleicht überrascht, was es für vielfältige, innovative Vollzeitbildungsgänge an Berufskollegs gibt. In lockerer Folge möchten wir deshalb in den nächsten Wochen zeigen, welche Bildungsmöglichkeiten es an den kreiseigenen Berufskollegs, dem Berufskolleg und den Städtischen Kaufmännischen Schulen der Stadt Rheine gibt. Heute stellen wir die Fachschule für Heilerziehungspflege an den Wirtschaftsschulen des Kreises Steinfurt vor.

 

Pflegen, erziehen, fördern und unterstützen – all das sind Aufgaben von Heilerziehungspflegerinnen und -pflegern. Ihre Schützlinge haben eine geistige, körperliche oder seelische Behinderung. „Das Besondere ist, dass unsere Arbeit lebensbegleitend ist. Wir können Menschen mit Behinderung jeder Altersklasse helfen – vom ersten bis zum letzten Lebenstag“, erzählt Anikka Albrecht. Die Studierende im ersten Ausbildungsjahr hat ihre Begeisterung für den Beruf während eines Praktikums in einem integrativen Kindergarten entdeckt.

 

In ihrer Klasse an den Wirtschaftsschulen in Steinfurt sind 20 weitere Studierende. Sie lernen viele Wege kennen, wie sie Menschen mit Behinderungen unterstützen können. Ein großer Teil des Unterrichtsstoffs wird praxisnah erlernt. So beispielsweise auch die Mundpflege: Dabei mimt eine junge Frau eine Pflegebedürftige und eine Studienkameradin zeigt der Gruppe, wie man einem hilfebedürftigen Menschen am besten die Zähne putzt.

 

Wichtige Handgriffe und Arbeitsabläufe werden oft in Rollenspielen geprobt. Die praktische Umsetzung der einzelnen Pflegeschritte sorgt für die nötige Sicherheit und lässt mögliche Berührungsängste verschwinden. Der Schwerpunkt in den ersten zwei Jahren der Ausbildung in der Fachschule für Gesundheit und Soziales liegt auf den pflegerischen und pädagogischen Aspekten, erläutert Klassenleiterin Marita Büchter.

 

Einen bedeutenden Part nehmen auch zwei Praktika in den ersten beiden Ausbildungsjahren ein. Die Studierenden lernen zwei Einrichtungen in jeweils unterschiedlichen Bereichen kennen. Das kann beispielsweise ein Praktikum in einer Werkstatt für Behinderte sein, um den Umgang mit Menschen mit Behinderungen während ihrer Tagesaufgaben zu erleben. Während eines zweiten Praktikums lernen die Studierenden dann zum Beispiel in einem Wohnheim ihre Schützlinge im Alltag kennen und setzen sich auch mit deren privaten Problemen auseinander.

 

„Im zweiten Ausbildungsjahr gibt es auch für alle eine große Projektarbeit als Schulfach“, erläutert Abteilungsleiterin Marianne Terstiege. Dabei planen die Studierenden zum Beispiel ein integratives Theaterprojekt oder eine Tagesreise für Menschen mit Behinderungen. Das Vorhaben wird dann am Berufskolleg vorgestellt und im Anschluss in einer Einrichtung praktisch umgesetzt.

 

Im dritten Ausbildungsjahr muss jeder Studierende ein berufspraktisches Jahr, das sogenannte Anerkennungsjahr, absolvieren. In dieser Zeit sollen dann Fähigkeiten aus dem Unterricht im Berufsalltag angewandt und zur sicheren Routine werden. Erst danach werden die jungen Leute zu staatlich anerkannten Fachkräften der Heilerziehungspflege und können zum Beispiel in Wohnheimen, Kindertagesstätten und Werkstätten arbeiten.

 

Weitere Informationen zu dieser Fachschulausbildung gibt es im Internet unter www.wirtschaftsschulensteinfurt.de und bei Marianne Terstiege, Telefon 02551/701917.





Sommerserie 2009 - Heilerziehungspflege