Kreis Steinfurt/Steinfurt. In den Sommerferien ist das Thema Schule ja eigentlich tabu – oder erst recht eine gute Gelegenheit, sich über die weitere schulische und berufliche Laufbahn Gedanken zu machen. Der eine oder andere ist vielleicht überrascht, was es für vielfältige, innovative Vollzeitbildungsgänge an Berufskollegs gibt. In lockerer Folge möchten wir deshalb in den nächsten Wochen zeigen, welche Bildungsmöglichkeiten es an den vier kreiseigenen Berufskollegs, dem Berufskolleg und den Städtischen Kaufmännischen Schulen der Stadt Rheine gibt. Heute stellen wir den Bildungsgang „Fachoberschule für Technik“ vor.

„Erst die Fachoberschulreife, dann die abgeschlossene Berufsausbildung, danach Fachoberschule für Technik an den Technischen Schulen Steinfurt, schließlich ein Studium an der Fachhochschule in Münster oder Steinfurt – das ist garantiert ein Erfolgsrezept“, ist Ursula Dröge, Fachlehrerin an den Technischen Schulen des Kreises Steinfurt, überzeugt. Zugegeben, wer nach seiner Berufsausbildung zum Tischler, Maurer, Metallbauer oder Energieanlageninstallateur die Fachoberschule in den Fachrichtungen Metall-, Elektro- oder Bautechnik in Steinfurt besucht und dann noch ein FH-Studium Maschinenbau, Elektrotechnik oder Bauingenieurwesen anschließt, hat einige Ausbildungsjahre auf dem Buckel. Doch es lohnt sich! „Die Absolventen sind wegen der praktischen und theoretischen Ausbildung heiß begehrt. Bei dem derzeitigen Mangel an Ingenieuren sind die Job-Aussichten sehr gut“, verspricht Karl-August Valk, Koordinator der Fachoberschule an den Technischen Schulen Steinfurt.

Auch in der einjährigen Fachoberschule für Technik werden die Schüler praxisnah ausgebildet – ohne die allgemeine Bildung zu vernachlässigen. Schließlich qualifiziert die Fachoberschule für alle FH-Studiengänge, nicht nur für die technischen. „Außerdem möchten wir keine Fachidioten produzieren“, so Valk. Deshalb stehen nicht nur berufsbezogene Fächer der jeweiligen Fachrichtungen wie Bau-, Automatisierungs- oder Maschinentechnik, sondern auch berufsübergreifende Fächer wie Deutsch, Englisch und Mathematik auf dem Stundenplan.

Keine Angst, falls die Schulzeit schon etwas her sein sollte: die Technischen Schulen Steinfurt greifen das Lernniveau der Schüler auf und gleichen die unterschiedlichen Kenntnisse gerade in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften und Englisch an.

Die innovative Ausbildung an den Technischen Schulen Steinfurt zeichnet sich vor allem durch die sehr gute Ausstattung – insbesondere im Bereich Maschinen- und Automatisierungstechnik, in den Elektro- und Baulaboren – und die länderübergreifende, praxisnahe Projektarbeit aus. Die europäische Auszeichnung für das Comenius-Projekt „Innovative Technologien“ und der ganzheitliche Lernerfolg der Schüler spornen die Technischen Schulen Steinfurt für die weitere Unterrichtsarbeit an. Derartige Projekte, die ebenso in anderen Bildungsgängen der Schule üblich sind, bereiten die Schüler auf Teamarbeit vor, wie sich auch später an der Fachhochschule gefordert wird. So erwerben die Fachoberschüler in den verschiedenen Fachrichtungen das nötige Wissen anhand von Projekten, die in die Praxis umgesetzt werden können.

Zum Beispiel hat die Fachoberschule für Bautechnik eine bei den Bürgern vieldiskutierte Ferien- und Freizeitanlage in der Bauernschaft Sellen geplant – von den Ideen und Skizzen, der Ermittlung der nötigen Baustoffe und einer Energiebilanz bis hin zu architektonischen Entwürfen und kompletten Modellen. Verschiedene Vorschläge wurden Vertretern der Politik, Fachleuten und zukünftigen Nachbarn vor Ort präsentiert und mit ihnen diskutiert. Dieser Praxis- und Anwendungsbezug ist, genauso wie Team- und Projektarbeit, ein gutes Beispiel für moderne Unterrichtskonzepte an den Technischen Schulen Steinfurt.

Weitere Information zu dem Bildungsgang gibt es im Internet unter www.tssteinfurt.de.