Kreis Steinfurt/Hörstel. Die aufblasbare Kirche, ein HJ-Lager, Feuersalamander, Champignonzucht, Reinhard Meys Porsche. Wie hängt das zusammen? Glückwunsch, wer jetzt an das Kloster Gravenhorst in Hörstel denkt. Dort nämlich spielten sich viele ungewöhnliche Geschichten ab, erlebt von verschiedenen Menschen und sieben Monate lang gesammelt und aufgezeichnet von Tom Koesel. Was der Kölner Installationskünstler 2006 im Rahmen des Projektstipendiums KunstKommunikation zu einer großflächigen, akustischen „Erinnerungslandschaft“ verarbeitet hatte, passt nun per CD in jede Handtasche.
Wir erinnern uns: 100 gelbe Hütchen standen auf dem gesamten Klostergelände. Jedes nummeriert und Platzhalter für eine persönliche Erinnerung. Etliche Besucher folgten den Hütchen, trugen Kopfhörer und hörten die zum markierten Ort passende Geschichte zum Kloster - zumeist kleine alltägliche und familiäre Ereignisse, mal anrührend, mal spannend, mal banal. Und doch in ihrer Gesamtheit Spiegel einer fast zweihundertjährigen Geschichte des Klosters nach seiner Säkularisierung.
Auf vielfachen Wunsch hin - und rechtzeitig vor Weihnachten - wurden die Originalaufnahmen nun als limitierte Sonderedition auf eine Doppel-CD gebrannt. Sie sind ab sofort im Foyer des DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst zum Preis von 65 Euro erhältlich.
Tom Koesel hat in seinem Projekt „My Private Gravenhorst“ ein Stück regionale Geschichtskultur nachhaltig künstlerisch transformiert. Damit wurde eine der wichtigsten Leitideen des Kunsthauses konkretisiert, nämlich Geschichte und Kunst miteinander zu vermitteln.