Bocholt, 11. November 2009
Klima & Energie: Erneut Auszeichnung für Bocholt
NRW-Wirtschaftsministerin Thoben verleiht in Bochum "European Energy Award"
Bocholt (pd).
Erneut ist die Stadt Bocholt für ihre Aktivitäten im Bereich Klimaschutz und Energiesparen ausgezeichnet worden: Am Mittwoch, 11. November, nahmen Bürgermeister Peter Nebelo und Umweltreferentin Angela Theurich im Rathaus der Stadt Bochum aus den Händen von NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben den "European Energy Award" – kurz EEA – entgegen. Die Stadt erhält die Auszeichnung nach 2005 zum zweiten Mal.
Beim "European Energy Award" handelt es sich um ein europaweites Zertifizierungsverfahren, das kommunale Konzepte im Bereich Energiegewinnung und Energieverbrauch untersucht. Zahlreiche Kriterien fließen in die Gesamtwertung ein, beispielsweise der Energieverbrauch in städtischen Gebäuden, die Kohlendioxid-Bilanz oder die Nutzung regenerativer Energiequellen. Im Jahr 2005 erreichte Bocholt eine Bewertungsquote von 67 Prozent. Diesmal wurde das Resultat auf 74 Prozent verbessert.
Ministerin Christa Thoben bezeichnete in ihrer Ansprache das Thema Klimaschutz als "Jahrhundertaufgabe. NRW will Schrittmacher in der Energie- und Klimapolitik sein." Städte und Gemeinden seien mit öffentlichen Einrichtungen und Gebäuden "energetische Großverbraucher". Kommunale Strategien bei der Gewinnung und beim Einsparen von Energie seien deshalb gefragt, so Thoben. 15 Städte und Gemeinden präsentierten in Bochum ihre Konzepte, die mit dem EEA gewürdigt wurden.
Punkten konnte Bocholt u.a. mit einer sog. „Holzhackschnitzelanlage“, die in Kombination mit Erdgas seit Februar die Klassenzimmer am Euregio-Gymnasium und an der benachbarten Hohe-Giethorst-Schule heizt. Kleingehackte Holzspäne, sog. „Holzhackschnitzel“, werden dabei aus einem Silo mit einem Förderband automatisch in einen Brennkessel transportiert. Die Anlage deckt den rund 65-prozentigen Wärmebedarf der Schulen ab. Sie benötigt statt 2,6 Mio. Kilowattstunden nur 1,5 Mio. Kilowattstunden und ist nicht nur kostensparend, sondern auch umweltfreundlich, weil sie im Vergleich zur alten Technik rund 400 Tonnen weniger Kohlendioxid ausstößt. Das entspricht in etwa der Heizenergie von 100 in den 90er Jahren errichten Standard-Einfamilienhäusern.
Die EEA-Jury wertete die Holzhackschnitzelanlage als gelungenes Beispiel für sog. „Contracting“. Darunter versteht man die Übertragung von eigenen Aufgaben an Dritte. In diesem Fall baute, betreibt und wartet die Bocholter Energie- und Wasserversorgung (BEW) die Anlage. Die Stadt als Gebäudeeigentümer der Schulen kauft der BEW die Wärme ab.
Ob es weitere Cotracting-Pläne gebe, wollte Ministerin Thoben wissen. "Eine weitere Möglichkeit wird derzeit beim Bau der neuen Feuer- und Rettungswache an der Dingdener Straße geprüft. Untersucht wird, ob sich ein Blockheizkraftwerk wirtschaftlich lohnt", antwortete Bürgermeister Peter Nebelo.
Bei der nächsten Vergabe des European Energy Award hofft die Stadt, die magische Grenze von 75 Prozent überschreiten zu können. Dann nämlich winkt der EEA in Gold.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:
Bürgermeister Nebelo und Umweltreferentin präsentieren den "European Energy Award" für Bocholt.
NRW-Wirtschaftsministerin Thoben (links) überreicht Bürgermeister Nebelo die Auszeichnung.
Insgesamt wurden bei der Verleihung im Bochumer Rathaus 15 Städte und Gemeinden für ihre Energiesparprojekte von NRW-Wirtschaftsministerin Thoben (5. v.l.) ausgezeichnet.