Presseinformation

Nr. 466 Steinfurt, 23. November 2009


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Kreis Steinfurt beteiligt sich am internationalen Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“
Fahnenaktion am 25. November

Kreis Steinfurt. „Frei leben – ohne Gewalt“ lautet das Motto zum internationalen Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“. Seit Beginn der Aktion 1999 setzen sich immer mehr Gemeinden und Privatpersonen für Gleichberechtigung von Frauen ein und hissen die Fahne in bundesweit über 850 Städten und Gemeinden. Auch im Kreis Steinfurt werden am kommenden Mittwoch, 25. November, am Kreishaus und an Rathäusern die blauen Fahnen gehisst, um ein weithin sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.

Nach wissenschaftlichen Studien hat jede vierte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben häusliche Gewalt erlebt. Sie kann dabei in vielen Formen auftreten, als körperliche, sexualisierte, psychische, ökonomische oder soziale Gewalt. „Die körperlichen, psychischen und psychosozialen Folgen für die Opfer sind erheblich“, weiß Anni Lütke Brinkhaus, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Steinfurt.

Zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt im Kreis Steinfurt wurde im Jahr 2003 der „Runde Tisch – Häusliche Gewalt Kreis Steinfurt“ unter der Schirmherrschaft von Landrat Thomas Kubendorff gegründet. Dem Runden Tisch gehören Vertretungen und Fachkräfte von verschiedenen Beratungs- und Hilfeeinrichtungen sowie aus den Bereichen Polizei, Justiz, Politik und Verwaltung an. Ziele des Runden Tisches sind die Ächtung häuslicher Gewalt, die spürbare Verbesserung von Schutz und Hilfe für die Opfer und die Reduzierung der Fälle häuslicher Gewalt durch Prävention.

Häusliche Gewalt wurde lange Zeit bagatellisiert und tabuisiert. Den Opfern stand kein besonderer Schutz zur Verfügung. Die Installierung des Gewaltschutzgesetzes seit 2002 und die Novellierung des Polizeigesetztes NRW haben im Hinblick auf die Bekämpfung häuslicher Gewalt deutliche Fortschritte ermöglicht. Seit 2002 werden die zur Anzeige gebrachten Fälle von häuslicher Gewalt im Kreis Steinfurt statistisch erfasst. So wurden 2008 289 Fälle angezeigt. „Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass die Dunkelziffer noch höher liegt“, so Angelika Löckemann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Steinfurt.

Die Mitglieder der Lenkungsgruppe und der eingerichteten Arbeitsgruppen „Unterstützungsangebote für Opfer“, „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Recht“ arbeiten seit Gründung des Runden Tisches kontinuierlich und intensiv daran, die Situation für die Opfer zu verbessern. So sind in den vergangenen Jahren mehrere Fachveranstaltungen und Schulungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten durchgeführt worden. „Als wichtiges Ziel konnten die Verfahrensabläufe in der Zusammenarbeit zwischen der Polizei und der Staatsanwaltschaft durch die Vereinbarung von Standards deutlich verbessert werden“, so das Fazit der Gleichstellungsbeauftragten aus dem Kreis Steinfurt. Außerdem wurden eine Reihe von Materialien mit Informationen und konkreten Hilfestellungen herausgebracht.

Ausführliche Informationen zum Thema „Häusliche Gewalt“ und zur Arbeit des „Runden Tisches – Häusliche Gewalt Kreis Steinfurt“ gibt es im Internet unter www.haeusliche-gewalt-kreis-steinfurt.de .



Nein zu Gewalt an Frauen