Bocholt, 30. November 2009
Markt in Bocholt im Winter 1948
Stadtarchiv präsentiert historisches Foto des Monats Dezember 2009
Bocholt (pd).
Der Bocholter Wochenmarkt mit einer über sechs Jahrhunderte alten Tradition war am Ende des Zweiten Weltkrieges völlig zum Erliegen gekommen. Schwarzmarkt, zumeist Tauschhandel, beherrschte das geschäftliche Leben, war aber illegal und wurde empfindlich bestraft. Schließlich hatten die Reichsmark unter der britischen Besatzung und von der britischen Militärregierung herausgegebenes Geld kein Vertrauen bei denen gewonnen, die noch etwas zu verkaufen hatten.
Erst die Währungsreform am 20. Juni 1948 änderte alles. Die neue D-Mark brachte das nötige Vertrauen und Waren waren wieder offen im Angebot. So auch die der bäuerlichen Produzenten auf dem Bocholter Wochenmarkt.
Bocholts erster Oberstadtdirektor Ludwig Kayser selbst machte bald nach der Währungsreform im Winter 1948 eine Photo-Aufnahme vom regen Marktgeschehen, wie es sich ihm vom Gerüst des damals noch im Wiederaufbau befindlichen Historischen Rathauses bot.
Der Blick von der Front des Rathauses nach Osten, in Oster- und Königstraße bis hin zur Boesstiege, zeigt immer noch die damals schon länger als drei Jahre zurückliegenden starken Kriegsverwüstungen mit den vom Schutt befreiten Ruinen der Häuser an der Ecke Nordstraße/Osterstraße und Osterstraße/Markt/ Königstraße. Wieder errichtet waren bereits die zwei Gebäude Ecke Neustraße/Königstraße.
Das Schwarz/weiß-Foto aus einer Zeit großen Mangels ist ein gutes halbes Jahrhundert später im Dezember 2009 gewiss Anlass zu weihnachtlicher Nachdenklichkeit.
Bei Abdruck des Fotos bitte den Quellnachweis "Copyright: Stadtarchiv Bocholt 2009" verwenden.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Text: Dr. Hans Oppel, Stadtarchivar, Tel. 02871/2411010
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Bocholt im Jahr 1948: Reges Markttreiben vor zum Teil noch von Kriegsschäden zerklüfteten Häusern. (Copyright: Stadtarchiv Bocholt 2009)