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Tobias Schöllmann startet ins zweite Leben

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28. Dezember 2009
Tobias Schöllmann startet ins zweite Leben
Eltern bedanken sich zum Jahresende für Welle der Hilfsbereitschaft aus dem Hochsauerlandkreis
Schmallenberg./Hochsauerlandkreis.

In der Weihnachtszeit freuen sich Kinder wohl am meisten über die Geschenke unter dem Tannenbaum. Tobias Schöllmann aus Schmallenberg hatte sein Geschenk bereits im Sommer erhalten - eine zweite Chance, denn ein geeigneter Knochenmarkspender war gefunden worden.

 

Zuvor waren viele Menschen aus dem Hochsauerlandkreis dem Typisierungs-Aufruf von Landrat Dr. Karl Schneider für Tobias gefolgt, der die Aktion „Hilfe für Tobias und andere“ unterstützte. Die Typisierungsaktion unter der Schirmherrschaft des Landrats brachte 2.175 Menschen aus der Region auf die Beine. Eine ganze Region kam dem Hilferuf des kleinen Tobias nach.

 

Nur zehn Tage später folgte die Erlösung. Zwei Spender waren gefunden, die Stammzellen einer Frau eigneten sich schließlich am besten. „So einfach, wie es sich anhört, war es nicht“, berichtet jetzt Vater Thomas.

 

Denn mit der Aufnahme in das Knochenmarktransplantationszentrum in Münster begannen die Ängste erneut. Die Chemo wurde noch intensiver, um das Knochenmark ganz zu zerstören. Das Immunsystem litt, es ging stündlich bergab. „Ohne einen Spender wäre ein Leben von jetzt an nicht mehr möglich gewesen“, Es gab kein zurück mehr.

 

Als die Familie am 12. August in der Klinik saß, kam nach einem langen Tag der erste Beutel mit Blut per Kurier um 18.30 Uhr. Sofort wurde die Transplantation, ähnlich einer Bluttransfusion, eingeleitet. Nach zwei bis drei Wochen bildeten sich neue Zellen. Die Erleichterung war groß. Die ersten 100 Tage danach muss man mit einer Abstoßung rechnen, heute hat Tobias bereits 130 Tage überstanden, auch wenn es zeitweise Rückschläge gab. „Es geht mir gut“, sagt der Elfjährige heute.

 

Es ist zu sehen, dass er Freude an seinem „zweiten“ Leben hat. Zur Schule kann er zwar noch nicht, und Besucher müssen noch einen Mundschutz tragen, damit sich Tobias keine Infektion einfängt. Denn das Immunsystem arbeitet erst ein Jahr nach der Transplantation wieder richtig. Trotz Medikamenten und zweimaliger Untersuchung pro Woche, es geht ihm wieder besser.

 

„Wir möchten allen Spendern und Helfern nochmals danken“, sagt Vater Thomas. Die Typisierung wurde komplett durch Spenden finanziert. Immerhin 40.000 Euro blieben übrig. Diese wurden für eine weitere Typisierung genutzt, um Tobias Zimmernachbarn in der Uni-Klinik Münster, Jan aus Bielefeld, zu helfen. Mit Erfolg, denn auch für Jan fand sich ein Spender - auch ihm geht es heute schon besser. Immerhin elf der 2.100 Menschen aus der Typisierung sind in der engeren Auswahl für eine Spende, die anderen füllen die Deutsche Knochenmarkspender-Datei.

 

Noch am 4. September musste Tobias seinen elften Geburtstag im Krankenhaus verbringen, heute freut er sich, bald wieder im Schnee spielen und Weihnachten mit Geschenken Zuhause bei seiner Familie verbringen zu dürfen. Doch das wahre Geschenk weiß Tobias mehr zu schätzen als alles andere - sein „zweites“ Leben.



Pressekontakt: Hochsauerlandkreis, j.uhl
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Freuen sich über die Welle der Solidarität aus der Bevölkerung: Mutter Iris, Tobias und Vater Thomas Schöllmann.

Freuen sich über die Welle der Solidarität aus der Bevölkerung: Mutter Iris, Tobias und Vater Thomas Schöllmann.
Freuen sich über die Welle der Solidarität aus der Bevölkerung: Mutter Iris, Tobias und Vater Thomas Schöllmann.


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