Kein Preis ohne Fleiß: Der Umstellungsprozess war langwierig und bedurfte intensiver Vorbereitungen im Fachbereich Vermessung und Kataster. Nicht weniger als 1,2 Mio. Koordinaten aus teilweise unterschiedlichen Systemen mussten bearbeitet werden. „Es gibt keine Formel, um die bestehenden Punkte in das neue System zu übertragen“, erläutert Eva Börger die besondere Schwierigkeit der Transformation. Daher wurden seit 2005 insgesamt 76.000 Bezugspunkte im Kreis festgelegt und neu eingemessen, um eine verlässliche Übertragung der Daten ins neue System zu gewährleisten. Allein für den Verlauf der Kreisgrenze wurden insgesamt 7.000 Punkte mit den Nachbarn abgestimmt. „Bisher nutzte jeder Kreis und jede kreisfreie Stadt teilweise verschiedene Bezugssysteme, so dass Karten an den Schnittstellen oft nicht zusammenpassten“, berichtet Dieter Güldenhaupt, der die Umstellung im Sachgebiet Vermessung und Raumbezug betreut. Durch die europaweit einheitliche Verwendung von ETRS89 werden diese Schwierigkeiten nach und nach ausgeräumt. Und der Kreis Unna hat mit der aktuellen Umstellung auf ETRS89/UTM einen Schritt in Richtung Zukunft gemacht. „Ziel ist eine blattschnittfreie Karte nicht nur über den Kreis und die Region, sondern über ganz Europa“, ist Güldenhaupt begeistert.
Verbesserungen werden insbesondere in den ehemaligen Bergbaugebieten deutlich. „Durch die Erdverschiebungen stimmten ältere Pläne und örtliche Gegebenheiten oft nicht mehr überein, was bei Planungen immer wieder aufwändige Vermessungsarbeiten und lokale Transformationen der Daten erforderlich machte“, weiß Dieter Güldenhaupt. „Die Karte im neuen System ist nun besser an die wahre Lage der Punkte herangerückt worden.“
Was aber ändert sich durch die Systemumstellung für die Bürger? „Die Änderung wirkt sich hauptsächlich für diejenigen aus, die für ihre Aufgaben zur weiteren Bearbeitung die Geobasisdaten des Kreises verwenden. Das sind zum Beispiel Architekten und Planungsbüros aber auch überregionale Versorgungsunternehmen“, stellt Eva Börger klar. Vorsicht ist immer dann geboten wenn bereits im alten System begonnene Projekte mit zusätzlichen neuen Daten weitergeführt werden sollen. Denn durch die Transformation stimmen alte Planungsdaten unter Umständen nicht mehr mit den aktuellen Koordinaten überein. Börger rät daher, die eingesetzten Computerprogramme an die neuen Datengrundlagen anzupassen und sich beim Erwerb der Daten vom Fachbereich Vermessung und Kataster beraten zu lassen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katasterauskunft sind dort die ersten kompetenten Ansprechpartner.
Bildzeile: Stellten das neue Koordinatensystem für Vermessungsverwaltungen vor: Dieter Güldenhaupt und Eva Börger vom Fachbereich Vermessung und Kataster beim Kreis sowie Dezernent Dr. Timpe (M.). Foto: Kreis Unna
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