Neutrale Beratung weiter aus einer Hand

Kreis Unna. (PK) Die gut 12 Jahre allein vom Kreis Unna finanzierte Pflegeberatung wurde Anfang 2010 durch drei gemeinsame Pflegestützpunkte abgelöst. Für zwei haben die AOK (Standort Unna) bzw. die Knappschaft (Lünen) die Trägerschaft übernommen. Um den dritten Pflegestützpunkt kümmert sich der Kreis selbst. Er befindet sich in Kamen und wurde als nrw-weit zweiter Stützpunkt am 19. Februar eingeweiht.

Neu sind die Räumlichkeiten an der Bahnhofstraße 26 und das Schild, das diese offiziell als “Pflegestützpunkt Nordrhein-Westfalen“ ausweist. In den Büros finden sich jedoch vertraute Gesichter: Anne Kappelhoff, Rita Angerstein, Andrea Schulte und Christian Koch von der Verbraucherzentrale NRW (VZ) führten im Auftrag des Kreises bereits die Pflegeberatung in Lünen und in Kamen durch und füllen nun den Pflegestützpunkt Kamen mit Leben.

Landrat Michael Makiolla erinnerte bei der Einweihung an den im Kreis geltenden Grundsatz „ambulant vor stationär“. Hilfebedürftige Menschen wollten und sollten möglichst lange und möglichst selbstständig in ihrer vertrauten Umgebung wohnen bleiben können. „Angesichts des demografischen Wandels kommt der Beratung in den Pflegestützpunkten eine besondere Bedeutung zu. Denn wie zuvor die Pflegeberatung gibt es hier kostenfrei und aus einer Hand eine auf den Einzelfall zugeschnittene kompetente und neutrale Beratung“, so Landrat Michael Makiolla.

Wer nicht in den Pflegestützpunkt nach Kamen, nach Unna (Märkische Straße 2) oder nach Lünen (Arndtstraße 4) kommen möchte, kann auf ein wohnortnahes, weil flächendeckendes Beratungsangebot zurückgreifen: Der Kreis ist mit Hilfe der Verbraucherzentrale weiter mit Beratungsstunden auch in Bergkamen, Bönen, Fröndenberg, Holzwickede, Schwerte, Selm und Werne präsent.

Helmfried Meinel, Mitglied der Geschäftsleitung der Verbraucherzentrale NRW, freute sich bei der Einweihung in Kamen über die weitere Zusammenarbeit mit dem Kreis. „Die Verbraucherzentrale verfügt auch bei der Pflegeberatung über ein großes Know-how, dass wir dem Kreis und den Menschen im Kreis gerne weiter zur Verfügung stellen.“ Knud van Büren, Geschäftsführer des „Landeszentrums Pflegeberatung“, zeigte sich ebenfalls zufrieden: „Wir haben vorhandene Strukturen wie hier im Kreis Unna in die Pflegestützpunkte integriert, denn wir wollen Erfahrungen nutzen, um die Wege für ratsuchende Menschen möglichst kurz und hürdenfrei halten.“

Zu erreichen ist der Pflegestützpunkt Kamen montags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr und donnerstags von 14 bis 17 Uhr, Tel. 02307 / 289 90 60, Fax 02307 / 289 90 66, Mail: psp.kamen@kreis-unna.de.

Bildzeile: Landrat Makiolla (M), Helmfried Meinel (l.) von der Verbraucherzentrale und Knud van Büren vom Landespflegestützpunkt in Kamen mit dem Hinweisschild auf den Pflegestützpunkt. Foto: Kreis Unna

Nachfolgend Eckdaten zum Pflegestützpunkt Kamen und dem flächendeckenden Beratungsangebot.

Hintergrundinformation | Pflegestützpunkt des Kreises in Kamen | 19.02.2010

Grundlage für die Errichtung von Pflegestützpunkten in Nordrhein-Westfalen sind das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz (Mai 2008) sowie entsprechende Vereinbarungen auf Landesebene zwischen dem Land NRW, den Landesverbänden der Kranken- und Pflegekassen sowie den kommunalen Spitzenverbänden. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass unsere Gesellschaft immer älter wird. So werden in 20 Jahren im Kreis Unna fast 40 % der hier Lebenden 60 Jahre und älter sein.

Anfang 2010 wurden im Kreis Unna drei gemeinsame Pflegestützpunkte eingerichtet, und zwar von der AOK am Standort Unna | Märkische Straße 2 | 59423 Unna und von der Knappschaft am Standort Lünen | Arndtstraße 4 | 44534 Lünen sowie vom Kreis Unna am Standort Kamen | Bahnhofstraße 26 | 59174 Kamen.

Die seit mehr als 12 Jahren allein vom Kreis finanzierte und von der Verbraucherberatung NRW (VZ) für den Kreis Unna wahrgenommene Pflegeberatung wird in die Pflegestützpunkte integriert; die VZ-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versehen ihren Dienst künftig vorrangig im Pflegestützpunkt Kamen.

Beraterteam: Anne Kappelhoff, Rita Angerstein, Andrea Schulte und Christian Koch Öffnungszeiten: montags bis Freitag von 9.00 –bis 12.30 Uhr und donnerstags von 14.00 bis 17.00 Uhr. Kontakt: Tel. 02307 / 289 90 60 | Fax 02307 / 289 90 66 | Mail: psp.kamen@kreis-unna.de

Kernaufgabe: Neben der Verbesserung der Versorgungsqualität und -kontinuität soll die Wirtschaftlichkeit des Gesamtversorgungssystems gesteigert werden. Dies erfolgt durch eine enge Vernetzung der verschiedenen Versorgungssysteme einerseits und die Vermeidung von Fehl-, Unter- und Überversorgung andererseits.

Beratungsart und -umfang: Die Pflegestützpunkte tragen für eine wohnortnahe Beratung, Versorgung und Betreuung hilfe- und pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen Sorge. Die Beratung ist kostenfrei, persönlich, und auf den Einzelfall bezogen. Die Pflegeberaterinnen und -berater sind, unabhängig und neutral, denn die Beratung erfolgt trägerübergreifend und unabhängig von einer Zugehörigkeit der Ratsuchenden zu einer bestimmten Kranken- bzw. Pflegekasse, bietet also „Beratung aus einer Hand“. Die Beraterinnen und Berater treffen keine Entscheidungen. Hierfür ist nach wie vor die jeweilige Pflegekasse zuständig, bei der die bzw. der Pflegebedürftige versichert ist.

Akkreditierung : Das Landeszentrum für Pflegeberatung mit Sitz in Münster hat alle drei Pflegestützpunkte am 19.01.2010 akkreditiert und damit bestätigt, dass sie den landesrechtlichen Vorgaben entsprechen. Die Stützpunkte sind damit berechtigt, die Bezeichnung „Pflegestützpunkt Nordrhein-Westfalen“ unter Einbeziehung des Landeswappens zu führen und diese auch an dem Gebäude, in dem sich die Räumlichkeiten des Pflegestützpunktes befinden, kenntlich zu machen.

Flächendeckendes Beratungsangebot bleibt bestehen Durch Sprechzeiten in den Städten/Gemeinden, die nicht Standort eines Pflegestützpunktes sind, stellt der Kreis Unna in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW weiterhin ein flächendeckendes Beratungsangebot sicher.

Bergkamen: Beratung jeden 1. und 3. Dienstag im Monat von 14 bis 16 Uhr im Rathaus, Rathausplatz 1, Raum 3. Telefonischer Kontakt unter 02307 / 965-218. Bönen: Beratung jeden 2. Dienstag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Rathaus, Am Bahnhof 7, Raum 508. Telefonischer Kontakt unter 02383 / 933-133. Fröndenberg: Beratung jeden 1. und 3. Dienstag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Rathaus, Bahnhofstraße 2, Raum 8. Telefonischer Kontakt unter 02373 / 976-302. Holzwickede: Beratung jeden 2. Montag im Monat von 14 bis 16 Uhr im Rathaus (Nebengebäude), Allee 5. Telefonischer Kontakt unter 02301 / 915-333. Schwerte: Beratung jeden 2. und 4. Montag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Treffpunkt Gesundheit, Kleppingstraße 4. Telefonischer Kontakt unter 02304 / 2407014. Selm: Beratung jeden 1. Montag im Monat von 10 bis 12 Uhr in der Verwaltungsnebenstelle, Ludgeristraße 123. Telefonischer Kontakt unter 02592 / 69326. Werne: Beratung jeden 1. Montag im Monat von 14 bis 16 Uhr im Stadthaus, Konrad-Adenauer-Platz 1, Raum E01.

Demographische Entwicklung geschätzte Zahl der Pflegebedürftigen 2029 Prognose für den Kreis Unna 2029: In 20 Jahren sind 60 Jahre und älter 35,2 % der Bevölkerung oder 133.210 Personen (2008: 25,3 % oder 108.891 Personen). Geschätzt sind dann 11,2 % aller 60-jährigen und älteren Bürgerinnen und Bürger pflegebedürftig. Dies entspricht 14.920 Pflegebedürftigen (2005: 11.913)


Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Constanze Rauert, Fon 02303 27-1013, E-Mail constanze.rauert@kreis-unna.de

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Einweihung des Pflegestützpunktes Kamen