Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 01. April 2010

Vor 80 Jahren: Prälat Richters letzter Weg

Stadtarchiv Bocholt präsentiert historisches Foto des Monats April

Bocholt (pd).

In seiner bekannten Fotoreihe zeigt das Stadtarchiv Bocholt nunmehr eine Aufnahme vom Beerdigungszug für den verstorbenen Bocholter Pfarrer, Dechanten, Ehrendomkapitular, Examinator synodalis, Päpstlichen Geheimkämmerer und Jubilarpriester Franz Richter. Der 1917 zum Ehrenbürger der Stadt Bocholt ernannte Geistliche starb nach 38-jähriger segensreicher Tätigkeit am 1. April 1930 im Alter von 84 Jahren.

Viele Trauernde und Schaulustige säumten am 4. April 1930 die Straßen, als sich nach dem Pontifikalamt in der Pfarrkirche St. Georg ein langer Leichenzug von der Innenstadt bis zum Friedhof an der Blücherstraße bewegte. Die Pfarrgeistlichkeit der Stadt, Verwandte, Angehörige der kirchlichen Vereine, des Kirchenvorstandes, Vertreter der Behörden, der Stadtverordnetenversammlung und zahllose weitere Trauergäste gaben dem Verstorbenen das letzte Geleit.

Das Bild zeigt einen Ausschnitt des Leichenzuges auf der damals noch gepflasterten Münsterstraße, unmittelbar gegenüber der evangelischen Kirche. In der Mitte ist Diözesanbischof Johannes Poggenburg (1862-1933) – einst Kaplan an St. Georg in Bocholt -, zusammen mit dem nicht residierenden Domkapitular Dechant Klemens Cüppers (1863-1945) aus Duisburg (links) und Domkapitular Bernhard Gieben (1873-1940) aus Münster (rechts) zu erkennen. Vor ihnen geht der 85-jährige Päpstliche Geheimkämmerer Pfarrer Dr. Bernhard Liesen (gest. 1933) aus Mehr, gleicher Geburtsjahrgang wie Franz Richter und gleichsam wie dieser 1871 zum Priester geweiht.

In der zweiten Reihe hinter dem Bischof gehen drei im Pluviale gekleidete Geistliche: Links der Bocholter Kaplan und Religionslehrer Bernhard Schürmann (1899-1982), in der Mitte der Presbyter-Assistent und frühere Bocholter Kaplan Monsignore Albert Schütte (1860-1948) sowie rechts der junge Kaplan und spätere Weihbischof von Münster Laurenz Böggering (1904-1996). Unter den teilnehmenden Geistlichen findet sich ferner u. a. Pfarrrektor Heinrich Terhoffstedde (1891-1968) von St. Ludgerus Spork (vorne, dritter von links mit Brille und Schirm) und neben ihm Johannes Maaßen (1879-1964), später Kaplan i. R. in Barlo.

Unmittelbar hinter den Geistlichen folgte der von Pferden gezogene, trauerbekränzte Leichenwagen, ehe sich die Verwandten des verstorbenen Pfarrers und die Honoratioren der Stadt in den Zug einreihten. Im Übrigen ist die Bebauung an dieser Stelle der Münsterstraße im Vergleich zu heute wenig verändert: Das Haus links im Bild, damals Wohnung und Geschäft des Bäckermeisters Theodor Börgers, existiert heute noch ebenso, wie die im Hintergrund angedeutete Fabrikantenvilla Tacke.

© Stadtarchiv Bocholt 2010, Text: Wolfgang Tembrink

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de


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Viele Trauernde und Schaulustige säumten am 4. April 1930 die Straßen, um Franz Richter das letzte Geleit zu geben. (Foto: Stadtarchiv Bocholt)