Bocholt, 09. April 2010
Zuschüsse für grüne Dächer
Umweltreferat der Stadt Bocholt legt Förderprogramm mit bis zu 15 Euro/qm auf
Bocholt (pd).
Im Zuge klimatischer Veränderungen rücken begrünte Dachflächen mehr und mehr ins Blickfeld. Sie halten hohe Wassermengen bei starken Niederschlägen zurück, dienen zugleich der Luftbefeuchtung und Temperatursenkung. Schon im Vorfeld klimatischer Veränderungen will die Stadt Bocholt als "NRW-Klimakommune" vorausschauend agieren und zu erwartende negative Klimafolgen möglichst abmildern. Zu diesem Zweck hat die Stadt das Förderprogramm "Dachbegrünung" aufgelegt.
Bis zu 15 Euro Zuschuss pro qm begrünter Dachfläche sind möglich. "Finanzielle Unterstützung gibt es nicht nur für das Substrat und die Pflanzen, sondern auch für Isolier- und Dränschichten“, erläutert Angela Theurich, Umweltreferentin der Stadt Bocholt. Bocholt verfügt über 1,6 Millionen Quadratmeter Flachdachflächen, die für eine Begrünung potenziell geeignet sind. Die aktuellen Richtlinien sowie Antragsformulare können von der Homepage der Stadt unter www.bocholt.de heruntergeladen oder bei der Stadt Bocholt unter Tel. 02871/953 411 angefordert werden.
Sowohl die Begrünung von Hausdächern als auch die Garagendachbegrünung findet in Bocholt derzeit viele neue Interessenten, so Theurich. "Wer selbst Spaß am Begrünen hat, der kann sein Dach durchaus auch ohne fremde Hilfe verschönern. Wichtig ist lediglich, ein mageres Substrat zu wählen und Trockengräser, Fetthennen oder Mauerpfeffer, sprich Sedumpflanzen o. ä. auszusuchen, die Trockenheit und magere Standorte vertragen", empfiehlt die Umweltexpertin. Vorteil: Diese Pflanzen werden nicht so groß wie andere Gartenkräuter, sind nicht anspruchsvoll und dürfen ruhig auch trocken fallen. Sedum beispielsweise ändert dann seine Farbe von grün zu gelb oder einem leuchtenden rot und erfreut die Besitzer so mit einem immer wechselnden Gesicht.
Ganz simpel kann eine extensive Dachbegrünung auch mit Rollrasen ausgeführt werden, wie dies Prof. Dr. Minke aus Kassel nachgewiesen hat. Diese Technik ist eine kostengünstige, schnelle und Erfolg versprechende Variante. Besonders schöne rosafarbene Blühaspekte lassen sich durch eine speziell auf Trockenstandorte angepasste Art des Schnittlauchs erreichen. Eine einfache Extensivbegrünung hält pauschal 40 – 70 Prozent des Jahresniederschlages zurück. Das Regenwasser wird von den Pflanzen verbraucht oder es verdunstet. Theurich: "Diese Verdunstung kühlt und befeuchtet die Luft im Sommer und bindet den Staub. Das überschüssige Restwasser wird erst mit erheblicher zeitlicher Verzögerung von der Dachfläche abgeleitet, dies entlastet so das Kanalsystem bzw. die Vorfluter." Dem Kanalsystem und der angeschlossenen Kläranlage bleiben auf diese Weise bis zu 700 Liter Niederschlagswasser pro qm Dachfläche und Jahr erspart.
Das Förderprogramm Dachbegrünung ist aufgrund der Auszeichnung der Stadt Bocholt als "NRW- Klimakommune" und des damit verbundenen Fördertopfes des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW möglich geworden.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Umweltreferat, Angela Theurich, 02871/953-137
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Selbst kleinste Dächer können zum blühenden "Hingucker" werden. Hier das Dach eines Gartenhauses in Bocholt. (Foto: Stadt Bocholt)
Die Stadt zahlt jetzt Zuschüsse für die Begrünung von Dächern. (Foto: Stadt Bocholt)