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Stadt fahndet nach Ursache von Datenpanne und erstattet Strafanzeige Münster (SMS) Auf der Suche nach der Person, die gegen den Datenschutz verstoßen und eine zur Vernichtung vorgesehene alte Akte mit Sozialdaten entwendet hat, erstattet die Stadt Münster Strafanzeige. Parallel dazu wird die städtische Datenschutzbeauftragte die mit der Aktenentsorgung betrauten Mitarbeiter anhören. "Datenschutz ist Persönlichkeitsschutz. Verstöße können nicht hingenommen werden", stellt die Datenschutzbeauftragte Michaela Heuer klar. Anlass zum Einschreiten gibt eine Panne bei der Vernichtung tausender alter Akten aus mehreren Ämtern, die in einem angemieteten Gebäude gelagert waren. Nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist waren sie wie üblich zu vernichten. Da für die Entsorgungsaktion im Gebäude selbst der Platz für einen größeren Datenschutz-gerechten Container fehlte, war folgendes Verfahren vorgesehen: Zwei Mitarbeiter holen die Altakten aus dem Gebäude, ein dritter steht durchgehend am Container und achtet darauf, dass alle Akten dort landen und niemand Unbefugtes auf die Papiere Zugriff bekommt. Der volle, mit Metalldeckel und Schloss gesicherte Container wurde wie immer zu einer in Münster ansässigen Firma gebracht. Dort werden die Akten in einem geschlossenen, überwachten Raum datenschutzgerecht im Reißwolf vernichtet. Bei der Entsorgungsaktion am Freitag, 23. April, geriet jedoch eine Akte auf Abwege. Sie enthält Unterlagen zum Sozialhilfeantrag einer Münsteranerin, die vor mehr als einem halben Jahrzehnt Unterstützung erhalten hat. Die Akte wurde angeblich vor einem Lokal an der Wolbecker Straße gefunden. Fest steht, dass sie beim WDR-Studio abgegeben und vom Sender am Montag, 26. April, an die Stadt übergeben wurde.
Die Stadtverwaltung recherchiert jetzt, wie es trotz aller Vorkehrungen zu der Datenpanne kommen konnte. Unabhängig davon ist klar, dass an die Münsteranerin, deren Unterlagen auf Abwege geraten sind, ein Entschuldigungsschreiben und ein Blumenstrauß geht.
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